3440/J XXIII. GP
Eingelangt am 30.01.2008
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möglich.
Anfrage
des
Abgeordneten Ing. Norbert Kapeller,
Kolleginnen
und Kollegen
an den Bundeskanzler
betreffend Besuch des Premierministers Mirek Topolánek
Am
7. Jänner 2008 hat der Bundeskanzler mit dem Premierminister der
tschechischen
Republik Mirek Topolánek Gespräche geführt.
Im österreichischen
Nationalrat besteht breiter Konsens darüber, dass die Vertreibung und
Enteignung der deutschsprachigen Minderheit aus der Tschechoslowakei in der
Folge des
2. Weltkriegs aufgrund der Dekrete des damaligen Präsidenten Beneš
und das bis heute
geltende Amnestiegesetz, mit dem sogar Gewaltverbrechen in diesem Zusammenhang
straffrei gestellt wurden, ein bis heute
nicht aufgearbeitetes Unrecht darstellt. Die Betroffenen
und ihre Nachkommen erwarten zu Recht eine wirksame Geste der
Versöhnung und der
Entschädigung durch die Tschechische
Republik.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage:
1.
Haben sie
entsprechend dem breiten Konsens im Nationalrat die Frage der Vertreibung
und Enteignung der deutschsprachigen Minderheit aus der damaligen
Tschechoslowakei
und die auch vom Europäischen
Parlament geforderte Abschaffung des Amnestiegesetzes
beim Besuch des tschechischen Premierministers Topolánek angesprochen?
2. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
3. Wenn nein, warum nicht?
4.
Welche Initiativen haben Sie für die Heimatvertriebenen und
für die Heimatverbliebenen
bereits ergriffen?
5.
Welche Initiativen werden Sie für die Heimatvertriebenen und
für die
Heimatverbliebenen
künftig ergreifen?