3731/J XXIII. GP
Eingelangt am
05.03.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Haimbuchner
und Kollegen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend Stasi-Überprüfung von Klaus Dieter Bergner
Das
„profil" vom 21. Mai 2007 berichtete über die vermuteten
Stasi-Kontakte von Klaus
Dieter Bergner
Geschäftführer der Euro Business Development GmbH (EBD).
Aufgabe der EBD ist es die Abwicklung der Gegengeschäfte zwischen der
Republik
Österreich und der Eurofighter GmbH
sicherzustellen.
In einem 2002 geführten Interview bestritt Klaus
Dieter Bergner für die Stasi gearbeitet zu
haben, er sei zudem von entsprechenden österreichischen Behörden
dahingehend überprüft
worden.
„profil" vom 21. Mai 2007
„Der gebürtige
Ostberliner, Ingenieur mit einem Doktortitel der Universität für
Zivilluftfahrt
Kiew, war in den letzten Jahren der DDR Direktor der staatlichen
Airline Interflug. Davor
hatte er 20 Jahre in leitender Position bei der VEB Flugzeugwerft Dresden
gearbeitet.
Aufgrund seiner Biografie sah er sich wiederholt mit dem Verdacht
konfrontiert, für die Stasi
tätig
gewesen zu sein. Bergner wies dies bereits in einem profil-Interview im Jahr
2002
zurück: „Ich habe auch schon gehört, ich hätte fiir den
KGB gearbeitet und jetzt für den
deutschen Bundesnachrichtendienst. Im Ernst:
Ich war und bin bei keinem Geheimdienst. Sie
können sich vorstellen, dass mein Lebenslauf von EADS sehr
genau gescreent wurde,
übrigens auch vom Abwehrdienst des
Bundesheeres. "
D.,
der damalige Leiter des Abwehramts, bestritt jedoch, dass Klaus
Dieter Bergner
überprüft worden sei.
Den
Tonbandprotokollen des Untersuchungsausschusses betreffend der Beschaffung von
Kampflugzeugen
vom 13. Juni 2007 ist folgendes zu entnehmen:
„Abgeordneter... (SPÖ): Sie haben gesagt, auch wenn
ausländische Personen irgendwie in
solchen Beschaffungsvorgängen oder in die Nähe von militärischen
qualifizierten
Informationen kommen, untersucht werden oder
zumindest eine Clearance verlangt wird. Ich
frage Sie jetzt. Es hat diese Woche
der Herr Wiederwohl behauptet, und ich gehe einmal
davon aus, Sie haben das ja auch mitbekommen, dass der Klausdieter
Bergner, ist ja auch
eine der Figuren in diesem ganzen Deal,
angeblich Stasi-Mitarbeiter gewesen sein soll. Jetzt
ist das einer der Verhandler in diesem ganzen Beschaffungsvorgang. Wurde
der jemals von
Ihrer Seite her... ?
D.: Von uns nicht, nein.
Abgeordneter... (SPÖ): Ist kein Antrag gekommen? Gar nichts?
D.: Möglicherweise ist er mit einer Clearance gekommen, das kann ich
nicht sagen.
Abgeordneter... (SPÖ): Wo würde die liegen, die Clearance, oder wer weiß das?
D.: Die müssten zumindest vorweisen mit denen er verhandelt hat. "
Demnach
behauptete Klaus Dieter Bergner überprüft worden zu sein,
während der Leiter des
Abwehramts
gegenteiliges behauptete.
In diesem
Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister
für Landesverteidigung nachstehende
ANFRAGE
1. Wurde Klaus
Dieter Bergner vom Abwehramt bezüglich Kontakte oder Mitarbeit zu
einem
ausländischen Nachrichtendienst oder Geheimdienst überprüft?
2. Wenn ja, wann?
3. Wenn ja, mit welchen Ergebnissen?
4. Wenn nein, warum nicht?
5. Hatte Klaus Dieter Bergner Kontakte zu einem Nachrichtendienst oder Geheimdienst?
6. Wenn ja, zu welchem?
7. Wenn ja, Kontakte welcher Art?
8. War Klaus
Dieter Bergner Mitarbeiter eines Nachrichtendienstes oder
Geheimdienstes?
9. Wenn ja, bei welchem?
10. Wenn ja, welche Aufgaben erfüllte er?
11. Besaß
oder besitzt Klaus Dieter Bergner eine so genannte „Clearance" im
Bezug auf
die Verhandlungen
zwischen EADS oder Eurofighter GmbH und der Republik
Österreich?
12. Wenn ja, von welcher Stelle wurde diese „Clearance" ausgestellt?
13. Wenn ja, welche österreichische Behörde hat diese „Clearance" entgegengenommen?
14. Wurde diese „Clearance" überprüft?
15. Wenn ja, wann?
16. Wenn ja, von wem?
17. Wenn ja, mit welchen Ergebnissen?