3940/J XXIII. GP

Eingelangt am 26.03.2008
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Anfrage

 

der Abgeordneten Petra Bayr und GenossInnen

an  den   Bundesminister für  Land-  und  Forstwirtschaft,   Umwelt  und Wasserwirtschaft

betreffend Planung Kohlekraftwerk Dürnrohr und Klimaschutzziele.

Der Monitoring-Report Versorgungssicherheit Strom 2006“ der Energie-Control vom
November 2007 schlie
ßt seine Zusammenfassung (S. 5) wie folgt:

Schlussfolgerung: Mittelfristig muss ein Teil der derzeit noch nicht sicheren Kraftwerks- und
Netzausbauprojekte realisiert werden, um auch nach 2016 die heimische
Spitzenlastnachfrage abzudecken.“

Die ebenfalls im Bericht enthaltene Liste an Kraftwerkausbauprojekten (S. 15) enthält auch
das in Planung befindliche Projekt
Kohlekraftwerk Dürnrohr“ (Lfd. Nr. 22). Dieses soll von
2013-2016 errichtet werden und eine Leistung von 800 MW elektrisch erbringen. Angesichts
der damit einhergehenden drastischen Erh
öhung an heimischen CO2-Emissionen sowie
anderer Luftschadstoffe (mind. 3 Millionen Tonnen CO2 plus 2.100 Tonnen Stickoxide)
muss dieses Projekt als kontraproduktiv zu den
öffentlich lautstark bekundeten
Bemühungen um eine Verringerung der österreichischen CO2-Emissionen erachtet werden.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

Anfrage:

1.             Ist    die    Errichtung    des    erwähnten     Kohlekraftwerks    Dürnrohr    mit    dem
Umweltministerium akkordiert?

2.             Wenn ja, wie kann dies mit den österreichischen Klimaschutzzielen in Einklang
gebracht werden?

3.             Weshalb fehlt in der Berichterstattung der Energie-Control jedwede Angabe zu CO2-
Emissionen in Zusammenhang mit den Ausbauplänen?

4.             Gibt es einen diesbezüglichen gesetzlichen Auftrag an die Energie-Control?

5.             Wenn nein, weshalb nicht?

6.             Weshalb fehlt in dem Bericht die Nutzung bzw.  Nicht-Nutzungsmöglichkeit von

Abwärme?


7.             Wie   hoch   ist   die   Abwärme   der   drei   am   Standort   Dürnrohr   befindlichen
Müllverbrennungsanlagen?

8.             Ist es richtig, dass diese Abwärme ausreichen würde, um die in Bau befindliche
Fernwärmeleitung nach St. Pölten zu bespeisen?