4002/J XXIII. GP

Eingelangt am 03.04.2008
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Brosz, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

 

betreffend Bildungssuchmaschine EDUVISTA

 

Im Jahr 1999 beauftragte das damalige Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die Firma „Tscheinig & Partner Workflow“ mit der Entwicklung und dem Betrieb einer Metasuchmaschine für Erwachsenenbildung. Diese wurde entsprechend den Wünschen des Ministeriums erstellt, weiterentwickelt und betreut und ist bis heute online. Unter www.eduvista.at findet man nach wie vor einen umfassenden Überblick über alle in Österreich angebotenen Weiterbildungen mit direkter Verlinkung zum Anbieter. Die Auftragsvergabe über die Entwicklung und Betreuung von EDUVISTA erfolgte teilweise mündlich. Bei der Zahlung von Entgelten kam es zu Verzögerungen bzw. wurden Leistungen nicht abgegolten. Zur Finanzierung der Suchmaschine wurden Budgetmittel, aber auch Mittel des Europäischen Sozialfonds herangezogen. Letzteres steht im Widerspruch zum Zweck des ESF, da die Mittel nur direkt für Erwachsenenbildung, nicht jedoch für Informationsangebote gewidmet sind.

 

EDUVISTA wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur über lange Zeit als Prestigeprojekt präsentiert. Mitte 2005 wurden sämtliche Links zu und Hinweise auf EDUVISTA von der Homepage des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur entfernt. Einige Monate später, Ende 2005, erfolgte die Kündigung des Betreuungsvertrages.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1.)    Wie und wann erfolgte die Ausschreibung und Auftragsvergabe seitens des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur für die Entwicklung und Betreuung einer Suchmaschine für Erwachsenenbildung?

 

2.)    Nach welchen Kriterien erfolgte die Auftragsvergabe? Welche Leistungen waren für die Vergabe an die Firma „Tscheinig & Partner Workflow“ ausschlaggebend?

 

3.)    Wie lautete der Auftrag über die Entwicklung und Betreuung einer Suchmaschine für Erwachsenenbildung?

 

4.)    Welche Verträge und Vereinbarungen (schriftliche und mündliche) wurden in der Folge mit der Firma „Tscheinig & Partner Workflow“ über die Entwicklung und Betreuung der Suchmaschine geschlossen? Bitte chronologisch auflisten und die Inhalte bekanntgeben.

 

5.)    Weshalb wurden Vereinbarungen mündlich getroffen? Welche Vereinbarungen waren das?

 

6.)    Wie viel Geld wurde für die Entwicklung und den laufenden Betrieb von EDUVISTA in den Jahren 1999 bis 2005 aufgewendet? Bitte nach Jahren und Leistung aufgeschlüsselt angeben.

 

7.)    Aus welchen Mitteln wurde das Projekt EDUVISTA finanziert?

 

8.)    Wurden zur Finanzierung von EDUVISTA auch EU-Mittel herangezogen? Wenn ja, welche und in welchem Ausmaß?

 

9.)    Weshalb wurden Mitte 2005 sämtliche Links zu EDUVISTA von der Homepage des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur entfernt, obwohl das Projekt bis Ende 2005 weiterhin finanziert wurde?

 

10.)    Weshalb erfolgte Ende 2005 die Kündigung des Betreuungsvertrages für die Suchmaschine EDUVISTA?

 

11.)    Gibt es seitens des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur ein Nachfolgeprojekt für eine kostenlose Informationsplattform über Angebote in der Erwachsenenbildung? Wenn ja, welches und wann geht dieses online?