4055/J XXIII. GP

Eingelangt am 09.04.2008
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Anfrage

des Abgeordneten Hauser und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend den Verkehrsanstieg in Österreich seit EU-Beitritt

Einer jüngst veröffentlichten Untersuchung zufolge ist der Verkehr in Österreich seit dem EU-Beitritt vier Mal so stark gewachsen wie die Bevölkerung. Allein die Anzahl der LKW-Transport ist um 49% gewachsen, was auch durch das EU-Fördersystem begünstigt wurde. Die negativen Auswirkungen der immer stärker rollenden Verkehrslawine, insbesondere auch auf die sensible Alpenregion sind ja hinreichend bekannt.

Während man europaweit darum bemüht ist, die von den einzelnen Fahrzeugen produzierten Schadstoffemissionen zu reduzieren, werden die technischen Fortschritte durch die höhere Anzahl der Autos und zusätzliche Fahrten wieder zunichte gemacht. Neben der zunehmenden Abhängigkeit vom PKW und dem schlecht ausgebauten oder abgestimmten öffentlichen Nahverkehr tragen auch städtebauliche Entwicklungen wie der Ansiedlungsboom von Einkaufzentren an den Stadträndern bei gleichzeitigem Niedergang der Nahversorgung und Verlängerung der Arbeitswege durch Zersiedelung sowie eine zunehmende Flexibilisierung der Arbeitszeiten und -Verhältnisse und eine damit einhergehende Rolle des Autos als Voraussetzung für Erwerbstätigkeit schuld daran.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

Anfrage:

1.             Welche Maßnahmen konnten in Tirol erfolgreich zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs eingesetzt werden?

2.             Gibt es tirolweite Konzepte die diese Entwicklungen einbremsen konnten bzw. welche Strategien sind in diesem Zusammenhang geplant?

3.             Inwieweit gibt es Überlegungen entsprechende Förderungen in diesem Kontext zu erarbeiten, um etwa die Zahl der LKW- und Klein-Transporte in Tirol nicht weiter explodieren zu lassen?

4.             Wie ist der momentane Verhandlungsstand der Alpenkonvention und gibt es neue Anläufe zu deren Umsetzung?