4187/J XXIII. GP
Eingelangt am 25.04.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Strache
und weiterer Abgeordneter
an den Herrn Bundesminister für Inneres
betreffend Messerattacke von Asylwerbern auf einheimische Jugendliche
Die Austria Presseagentur berichtete am, 24.März 2008 folgendes:
„Salzburg (APA) -
Zwei Brüder sind beim Besuch eines Osterfeuers in
Ramingstein
im Salzburger Lungau bei einer Messerstecherei schwer verletzt worden. Die
beiden
Geschwister hatten mit anderen Anwesenden einen Wortwechsel, als sie durch Mes-
serstiche im oberen Darmbeinkamm bzw. durch einen Schnitt im Halsbereich
erlitten.
Sie wurden ins Krankenhaus Tamsweg eingeliefert. Vier Tatverdächtige
wurden fest-
genommen, teilte die Polizei mit.
Die
Messerattacke ereignete sich gegen 21.30 Uhr auf dem Sportplatz in Ra-
mingstein. Die Erhebungen der Beamten stützten sich auf Sachbeweise und Aussa-
gen der Verletzten und von Zeugen. Im
Zimmer eines Hauptverdächtigen konnte ein
verstecktes Stilettmesser mit einer 18 Zentimeter Klingenlänge
sichergestellt werden.
Dieses Messer
kommt laut Polizei als Tatwaffe infrage und wird einer DNA-
Untersuchungen unterzogen.
Die
vier Verdächtigen im Alter zwischen 27 und 34 Jahren bestreiten
jeglichen Tat-
zusammenhang. Aufgrund der Beweislage wurde das Quartett am Sonntag wegen
Verdunklungsgefahr festgenommen. Die Staatsanwältin ordnete am Sonntagabend
die Einlieferung von zwei Hauptverdächtigen
wegen Tatbegehungsgefahr in die Jus-
tizanstalt Salzburg an. Die anderen beiden Verdächtigen
wurden auf freiem Fuß ge-
setzt und
werden der Staatsanwaltschaft Salzburg wegen absichtlich schwerer Kör-
perverletzung angezeigt.“
Interessant
ist, dass mit keinem Wort der Asylhintergrund der Täter erwähnt wird.
Die Kronenzeitung berichtete am 6. April 2008:
„Das
Asylantenheim wird jetzt zugesperrt; Nach der Messerattacke Landesrätin
Scharer kündigt im "Krone"-Interview an:
Jetzt atmet Ramingstein auf:
"Das Asylantenquartier wird aufgelassen", sagte Lan-
desrätin Scharer
exklusiv der "Krone". Sie reagiert damit auf die heftigen Proteste im
Lungau, weil
beim Osterfeuer am Karsamstag mehrere Asylwerber zwei Einheimi-
sche attackiert und mit Messern schwer
verletzt hatten.
"Das Klima im Ort war einfach
vergiftet. Da gibt es kein Miteinander mehr und wir
müssen die Konsequenzen
ziehen", schilderte Scharer. "Krone"-Leser wissen es:
Nach dem Messer-Attentat verlangte die ÖVP im Ort vehement die Schließung des
Asylantenquartiers im "Ramingsteiner Hof".
Und auch SPÖ-Bürgermeister
Franz
Winkler forderte, dass die Asylanten in andere Orte verlegt werden.
(...)
Zwei der
Messerstecher sitzen noch in Untersuchungshaft. Ihre Familien wurden
ebenso schon verlegt wie ein Iraker, der
ebenfalls an der Gewalttat beteiligt war, aber
schon wieder auf freiem Fuß ist.
"Der
vierte Asylwerber war unschuldig. Der ist nur daneben gestanden und hat nichts
getan", erklärt Scharer. Sie
kritisiert das Innenministerium: "Wir dürfen die
Gewalttä-
ter leider nicht ins Auffanglager nach Traiskirchen zurückschicken.
Das verbietet uns
das Ministerium", klagt die SPÖ-Politikerin.
Das bedeutet: Die "gefährlichen"
Asylan-
ten müssen im Land Salzburg bleiben - nur halt in
einem anderen Ort."
In diesem
Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister für Inneres nachstehende
Anfrage:
1. Wann genau hatte die Messerattacke auf die Burschen stattgefunden?
2. Warum ist es zu dieser Attacke gekommen?
3.
Kann mit solch
gezielten Messerattacken normalerweise eine Lebensgefahr
für die Opfer verbunden sein?
4. Wann wurde die Exekutive alarmiert?
5. Wann wurden die vier Asylwerber festgenommen?
6. Warum wurden zwei der Asylwerber wieder freigelassen?
7. Sind die Tatverdächtigen noch in Ramingstein untergebracht?
8. Wenn nein, wo halten sich die beiden freigelassenen Asylwerber zur Zeit auf?
9.
Ist es korrekt, dass einer der zwei nicht verhafteten Asylwerber
untergetaucht
ist?
10. Wenn ja, seit wann?
11. Wenn ja, hätte dieser einen negativen Asylbescheid bekommen sollen?
12. Ist
Ihnen bekannt, dass sich seit bestehen dieser Asylunterkunft zum Teil jün-
gere
Schüler nicht mehr alleine auf den Schulweg trauen?
13.Was werden Sie zum Schutz unserer Bürger in der Umgebung von solchen
Asylunterkünften machen?
14. Welche anderen strafrechtlich relevanten Taten konnten
im Zusammenhang
mit seit 2006 in Ramingstein
untergebrachten Asylwerbern registriert werden?