4305/J XXIII. GP
Eingelangt am 08.05.2008
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möglich.
Anfrage
des Abgeordneten Mag. Andreas Schieder
und GenossInnen
an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten
betreffend Unterstützung der Bevölkerung in der Westsahara
Vor nun mehr
32 Jahren trat die damalige Kolonialmacht Spanien das Gebiet der
Westsahara
in einem dreiseitig geschlossenem Abkommen an Marokko und Mauretanien ab.
Dieses Abkommen verstößt jedoch gegen internationales Recht, da
es das
Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker missachtet.
Nach
Ausrufung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara (DARS) im Jahr 1976 und
dem Rückzug Mauretaniens aus den besetzten
Gebieten 1979 wird der bis dort hin
vorherrschende Befreiungskampf der Saharauis 1991 erstmalig durch die Gründung der
MINURSO (UNO- Mission für die Organisation eines
Referendums zur Unabhängigkeit der
Westsahara) durch einen Waffenstillstand unterbrochen.
1992 wird dieses Referendum das erste von vielen Malen verschoben.
Auch nach Anerkennung der DARS durch Südafrika, und somit einem wichtigen ersten
diplomatischen Schritt, hat dieses Votum bis zum heutigen Tage nicht stattgefunden.
Mehr als ein Vierteljahrhundert leben über 165 000 vertriebene Saharauis in
Flüchtlingslagern unter schwierigen Bedingungen.
Durch das Vertrieben werden aus ihren ehemaligen Heimatgebieten, ist es diesem Volk nicht
möglich, sich alleine zu ernähren und lässt sie in der Abhängigkeit von zur Verfügung
gestellter Humanitärer Hilfe.
Neben den oft
vorgebrachten Gründen der kulturellen oder auch
religiösen Unterschiede
sind es vor allem die wirtschaftlichen
Interessen die den Prozess des Referendums immer
wieder aufs Neue blockieren (große Vorkommen an Phosphat, Edelmetallen, Erdöl und
Fisch).
Zum
aktuellen Zeitpunkt wurde auch nach der 4 Verhandlungsrunde in New York keine
neue
Einigung zur Unabhängigkeit der Westsahara von Marokko
erzielt. Nun gilt es einen
Terminvorschlag der UNO für den nächsten
Verhandlungstermin abzuwarten. Internationale
Solidarität zur Befreiung der letzten Kolonie
Afrikas ist für die Saharauis zum momentanen
Zeitpunkt von oberster Priorität.
Die unterzeichneten Abgeordneten
stellen in diesem Zusammenhang an die
Bundesministerin für europäische und
internationale Angelegenheiten nachstehende:
ANFRAGE:
1.
Auf wie viel beliefen sich die im Vorjahr für Humanitäre Hilfe
geleisteten
Unterstützungsmittel seitens Österreichs an die Saharauis?
2.
Wird Österreich auch in diesem Jahr in diesem
Gebiet Humanitäre Hilfe leisten
und wie sieht die
diesbezügliche Planung für die nächsten Jahre aus?
3.
Wie schätzen Sie die Chancen dafür ein, dass Österreich
sich dazu bereit erklärt
,als Form einer
weiteren Unterstützung für den nächsten Verhandlungstermin
Wien als Verhandlungsort zur Verfügung
zu stellen?