4331/J XXIII. GP
Eingelangt am 08.05.2008
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Anfrage
des Abgeordneten Mag. Andreas Schieder, Mag. Gisela Wurm und GenossInnen an die Bundesministerin für Europäische und Internationale Angelegenheiten betreffend „Frauenförderung" im Diplomatischen Dienst.
Historisch gesehen ist die Welt der Diplomatie eine Männerdomäne. Obwohl Frauen erfinden, forschen, Kunst schaffen, regieren, für ihre eigenen und ihrer Völker Rechte kämpften und kämpfen, besteht noch heute im Diplomatischen Dienst eine große Lücke zwischen den Geschlechtern.
Lange Zeit beschränkte sich die Rolle der Frau in der Diplomatie einzig und alleine auf die Unterstützung ihres Ehemanns. Sie hatte gesellschaftlichen Pflichten zu erfüllen, einen „diplomatischen" Haushalt zu führen und sich ehrenamtlich in Wohltätigkeitsprojekten zu engagieren.
Österreich zählte 1959 mit der Entsendung von Johanna Mondschein als Botschafterin nach Norwegen zu einem der ersten Länder, das einer Frau den Weg in den Diplomatischen Dienst ermöglichte.
Trotz einer Veränderung der Geschlechterstereotypen blieb diese Entsendung eines der wenigen Vorreiterbeispiele und es gibt noch immer ein drastisches Ungleichgewicht der Zugänglichkeit zwischen Frauen und Männer zum Diplomatischen Dienst.
Da sich die Frau Bundesministerin Dr. Ursula Plassnik in diesem Bereich bereits stark engagiert hat, ist auf eine weitere positive Entwicklung zu hoffen.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten folgende
ANFRAGE:
Frauenförderung im Diplomatischen Dienst
1.
Wie hoch ist
der Frauenanteil bei den Bediensteten des BMeiA (zum heutigen Tage
aufgeschlüsselt nach Diensttypen)?
2.
Wie hoch ist der Frauenanteil bei den Bediensteten des BMeiA, die bei
österreichischen Vertretungsbehörden im Ausland eingesetzt sind (zum
heutigen
Tage; aufgeschlüsselt nach
Diensttypen)?
3.
Welche Maßnahmen sind geplant um den Frauenanteil
im BMeiA, insbesondere in
leitenden
Positionen, zu erhöhen?
4.
Der Nationale Aktionsplan des BMeiA zur Umsetzung des VN SR Resolution
1325
sieht als eine der
drei vordringlichsten Maßnahmen
die Erhöhung des Frauenanteils
bei entsandtem Personal sowie eine entsprechende Personalpolitik vor. Was ist
in
dieser Hinsicht geschehen? Wie sieht die
entsprechende Personalpolitik aus?
5.
Wie viele Bedienstete des BMeiA sind derzeit zu internationalen
Einsätzen bzw. zu
internationalen Organisationen als VertreterInnen Österreichs entsendet?
(aufgeschlüsselt nach Entsendungen und Funktion)?
6.
Wie viele dieser Bediensteten sind Frauen (aufgeschlüsselt nach
Entsendungen und
Funktion)?
7.
Welche Maßnahme sind von Ihnen geplant um den Frauenanteil,
insbesondere bei
internationalen Einsätzen bzw. bei Entsendungen zu internationalen
Organisationen,
zu erhöhen?