435/J XXIII. GP

Eingelangt am 05.03.2007
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Weinzinger, Freundinnen und Freunde

 

an Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend

 

betreffend Projekt "Tierschutz macht Schule"

 

 

 

In der Anfragebeantwortung 3572/AB XXII. GP vom 16.01.2006 wird darauf hingewiesen, dass vom BMGF das Projekt „Tierschutz macht Schule“ ins Leben gerufen worden war. Ziel sei es, mit Hilfe eines noch zu gründenden Vereins Unterlagen und Demon­strationsmaterial für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen zu erarbeiten und damit an den Schulen wichtige Aufklärungsarbeit in Angelegen­heiten des Tierschutzes zu leisten. Die Bundesministerin für Bildung, Wissen­schaft und Kultur sowie die Landesschulräte seien im Oktober 2005 von diesem Vorhaben bereits informiert und um Unterstützung ersucht worden.

 

Bei einer Pressekonferenz am 25. September 2006 wurde von BM Rauch-Kallat und Tiergartendirektor Pechlaner der Verein „Tierschutz macht Schule“ der Öffentlichkeit vorgestellt. "Tierschutz auf Basis seriöser und aktueller Fakten ohne verzerrende Emotionalisierung ist dabei unser Anliegen", so die Tierschutzministerin. Der Verein solle Wissen zu Tierschutz vermitteln und den Tierschutzgedanken fundiert und objektiv vermitteln. Wichtig sei es daher, Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Konsument/innen und Heimtierhalter/innen über die Bedürfnisse der Tiere sowie über tiergerechte Haltungsformen zu informieren.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

1.      Welche Personen / Organisationen mit welchen Fachkompetenzen haben im Verein „Tierschutz macht Schule“ welche Funktionen?

 

2.      Liegen Lehr- und Unterrichtsbehelfe bereits vor und wenn ja, welche? Von wem wurden sie erstellt? Sind sie öffentlich zugänglich? Welche Materialien zu welchen Bereichen sollen erarbeitet werden? Werden diese öffentlich zugänglich gemacht werden?

 

3.      Wurden bereits LehrerInnen für das Projekt ausgebildet und wenn ja, wie viele und in welchen Bundesländern? Wie viele LehrerInnen sollen ausgebildet werden?

 

4.      In welchem Rahmen soll der Tierschutz-Unterricht an den Schulen stattfinden?

 

5.      Wie wird sichergestellt, dass die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Unterricht einfließen?

 

6.      Ist geplant, die Bildungsangebote des Projekts „Tierschutz macht Schule“ auch auf Kindergärten auszudehnen?

 

7.      Durch welche Bildungsangebote sollen Erwachsene, Konsument/innen, Heim- und Nutztierhalter/innen über die Bedürfnisse der Tiere sowie über tiergerechte Haltungsformen angesprochen werden?

 

8.      Ist geplant, auch über verschiedene Tierhaltungsformen (artgerechte und konventionelle Tierhaltung) in der Landwirtschaft zu informieren?

 

9.      Ist geplant in einem kindgerechten Rahmen auch ethische Probleme (Tierversuche, Tierhaltung im Nutztierbereich, Konsumverhalten, Ernährung) anzusprechen?

 

10.    Welche sonstigen Bildungs-Angebote (Seminare, Vorträge etc.) soll es geben und von wem und wo sollen sie durchgeführt werden?

 

11.    Wie viele Fördermittel wurden bisher an den Verein „Tierschutz macht Schule“ übermittelt?

 

12.    Wie viele Fördermittel sollen in den nächsten drei Jahren für den Verein „Tierschutz macht Schule“ zur Verfügung gestellt werden?

 

13.    Im Bericht an den Budgetausschuss des Nationalrates gemäß § 45 Abs. 3 BHG  für das 4. Quartal 2006 (Bericht über Vorbelastungen) scheint unter dem VA-Ansatz 1/17316 eine Meldung von 276.000 Euro auf mit der Anmerkung: „Förderungsvertrag mit dem Verein „Tierschutz macht Schule“ um für Lehrer, Schüler und in weiterer Folge auch für Vereine einen bundeseinheitlichen Tierschutzunterricht anzubieten“. Für welche konkreten Maßnahmen wurden diese Gelder verwendet (bitte um eine detaillierte Aufstellung)?

 

14.    Die AMA hat angeblich Schulfilme über die Schweine- und Geflügelhaltung gedreht. Wurden dafür öffentliche Mittel verwendet? Wenn ja, wie viele und welche Mittel? Erachten Sie diese Materialien auch für objektiv und geeignet, beim Projekt „Tierschutz macht Schule“ eingesetzt zu werden?  Wenn ja, aus welchen Gründen und wie wird "Objektivität" definiert?

 

15.    Werden auch Tierschutz-Organisationen und Vereine, welche ursprünglich die Idee „Tierschutz im Unterricht“ auf die Beine gestellt haben und auf eine 20-jährige Projekt-Erfahrung zurückblicken können,  in das Konzept „Tierschutz macht Schule“ mit einbezogen? Wenn ja, inwiefern und welche Vereine? Wenn nein, warum nicht?

 

16.    Wurden – wie angekündigt - vom Verein bereits Expertinnen und Experten aus dem Bereich Tierschutz wie z.B. die Tierschutzombudsleute sowie bereits bestehende Einrichtungen des organisierten Tierschutzes (Nichtregierungsorganisationen etc.) mit ins Boot geholt? Wenn ja, welche konkreten Schritte wurden bisher gesetzt bzw. sollen gesetzt werden?