4391/J XXIII. GP

Eingelangt am 21.05.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend

betreffend „Meeresfische und Meeresfrüchte - Rückstände - Kontrollen - Risikobewertung

in Österreich 2007“

In den Anfragebeantwortungen 2880/AB XXII.GP vom 15.06.2005,4102/XXII.GP vom 19.06.2006 bzw. 16.06.2006 (Nachtrag, 857/AB XXIII.GP vom 20.07.2007 bzw. 13.09.2007 (Nachtrag) wurden die Fragen über Meeresfrüchte, Rückstände, Kontrollen und Risikobewertung in Österreich durch das BMGF Stellung genommen.

Testberichten von Verbraucherorganisationen der EU-Mitgliedsstaaten sowie zahlreichen Presseberichten war zu entnehmen, dass Meeresfrüchte und Fische zunehmend gefährliche Schadstoffmengen aufweisen.

Amerikanische Ernährungswissenschafter und Forscher haben Anfang 2005 in Zusammenarbeit mit der FDA und EPA auf die zunehmende Anreicherung von chemischen Schadstoffen in Fischen hingewiesen:

Fünf so genannte bioakkumulative (sich im Fisch anreichende) Gifte gelten momentan als wesentliche Gefahren beim Verzehr von Fischprodukten: Quecksilberverbindungen, polychlorierte Biphenyle, Chlordane (polychlorierte Cyclodiene, die als Insektizid benutzt werden), Dioxine sowie DDT und seine Metaboliten. Als Hauptproblem wird Quecksilber angesehen. Ziegelbarsch, Hai und Schwertfisch sind nach diesen Erkenntnissen besonders belastet! Diesbezügliche Belastungen wurden in der AB allerdings nicht mitgeteilt.


Für die österreichischen KonsumentInnen stellt sich die Frage, ob und wie Fische sowie Meeresfrüchte bei der Einfuhr an den Grenzkontrollstellen (BMF) sowie im Handel und Gastronomie durch die Lebensmittelaufsicht kontrolliert und welche (chemischen) Schadstoffe und sonstigen Mängel nachgewiesen wurden.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend nachstehende

Anfrage:

1.   Wie viele Tonnen Meeresfische und Meeresfrüchte (Krusten-, Schalen- und Weichtiere)  wurden im Jahr 2007 nach Österreich importiert?

Wie viele Tonnen davon kamen aus Drittstaaten?

2.         Wie viele Proben Meeresfische und Meeresfrüchte aus Drittstaaten mussten im Jahr 2007  durch die Lebensmittelaufsichtsorgane gezogen (Aufschlüsselung auf Bundesländer)?    Welche Produkte betraf dies konkret (ersuche um namentliche Bekanntgabe)?

3.         Wie viele Proben Meeresfische und Meeresfrüchte wurden im Jahr 2007 durch die AGES analysiert?

Welche Produkte bzw. Produktgruppen betraf dies (ersuche um namentliche Bekanntgabe)?

4.   Auf welche Stoffe wurden die Proben (Produkte) jeweils analysiert (Aufschlüsselung der einzelnen Stoffe und Produkte bzw. Produktgruppen)?

Wurde dabei jeweils auch auf Chloramphenicol, Nitrofuran, TBT (Zinnorganische Verbindungen, DSP-Toxine, PSP-Toxine, Cadmium, Blei, Konservierungsmittel (z.B. Sorbinsäure, Benzoesäure) und auf mikrobiologische Mängel (z.B. Bakterien, Keime, Hefe  und Schimmelpilze) untersucht?

Wenn nein, warum nicht?


5.   Welche konkreten Ergebnisse erbrachten diese Analysen von Meeresfische und Meeresfrüchten im Jahr 2007 (Aufschlüsselung auf festgestellte Stoffe, Grenzwertüberschreitungen und Produkte)?

Wie viele und welche Meeresfrüchte wurden als gesundheitsschädlich, verdorben, verfälscht,

falsch bezeichnet oder wertgemindert beurteilt (ersuche um Bekanntgabe der Art und

Herkunftsland)?

Wie viele und welche Produkte verstießen gegen die Hygienebestimmungen bzw. die

LMKVO?

6.            Was ergab jeweils bei diesen Rückständen etc. die Risikobewertung durch die AGES?

7.            Welche behördlichen Maßnahmen mussten nach den gesetzlichen Bestimmungen ergriffen werden (z.B. Anzeigen, Beschlagnahme, öffentliche Warnung)?

Gegen welche gesetzlichen - lebensmittelrechtlichen - Bestimmungen wurde verstoßen?

8.   Gab es in Folge gezielte nachfassende Kontrollen bei diesen Produkten?                            Wenn nein, warum nicht?

Wenn ja, wie lauten die Kontroll- und Untersuchungsergebnisse?

9.            Bei welchen Meeresfrüchten wurde in Österreich im Jahr 2007 über das Schnellwarnsystem (RASFF) von anderen Mitgliedsstaaten über Rückstände und Belastungen informiert?

10.     Gibt es 2007 hinsichtlich der Kontrolle und Untersuchung von Meeresfische und Meeresfrüchten eine Zusammenarbeit bzw. ein Sonderprojekt mit anderen EU-Staaten oder Drittstaaten?

Wenn ja, wie sieht diese aus?

11.     Wie viele Proben Meeresfische und Meeresfrüchte sollen 2008 im Rahmen des Proben- und Revisionsplanes insgesamt gezogen und analysiert werden?


12.     Auf welche Stoffe und Rückstände soll die Analyse im Jahr 2008 erfolgen? Soll dabei jeweils auch auf Chloramphenicol, Nitrofuran, TBT (Zinnorganische Verbindungen), DSP-Toxine, PSP-Toxine, Cadmium, Blei, Konservierungsmittel (z.B. Sorbinsäure, Benzoesäure) und auf mikrobiologische Mängel (z.B. Bakterien, Keime, Hefe und Schimmelpilze) untersucht werden?

Wenn nein, warum nicht?

13. Wie viele Ladungen Meeresfische und Meeresfrüchte aus Drittstaaten mussten im Jahr 2007 beim Import zurückgewiesen werden (ersuche jeweils um Angabe der Menge in Tonnen, des Grundes, des Herkunftslandes und Bekanntgabe der Art)?