4465/J XXIII. GP
Eingelangt am 29.05.2008
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend „Tilidin - Ein Wirkstoff, der aggressiv macht!"
Nach Presseberichten häufen
sich Gewaltdelikte unter Einfluss des Wirkstoffes „Tilidin" (Opoid)
Das Problem: Die insbesondere jugendlichen Täter spüren selbst keine
Schmerzen.
Eigentlich klingt die Sache recht nett: „Nach
15 bis 20 Minuten hat sich bei mir ein breites
Grinsen bemerkbar gemacht und auch sonst ein euphorisches Feeling",
schreibt ein
Drogenkonsument, der sich „ Victim of Reality" nennt, auf der
Homepage der „psychedelischen
Community" www.
land-der-traeume. de. Er hatte zuvor eine Substanz namens „
Tilidin"
genommen. „Das hat sich noch
gesteitert", setzt der fort, „und ich war überrascht, wie krass
eine einzige Tablette ballern kann "(Presse 25.01.2008).
Weniger nett
klingen aktuelle deutsche Polizeiberichte: Da ist von durch
„Tilidin"
aufgepeitschten Jugendlichen die Rede, die Passanten oder Rivalen
verprügeln, Tankstellen
ausrauben, der
Polizei wüste Verfolgungsjagden liefern - und dann kaum zu
überwältigen sind,
da sie nicht nur völlig gaga, sondern
auch weitgehend schmerzfrei sind: Tilidin ist nämlich in
erster Linie ein starkes Schmerzmittel.
In den vergangenen Jahren wurden
Tilidin-Präparate (Arzneimittel) offenbar als Angstlöser und
„Coolmacher“ wiederentdeckt - und haben, wie Erfahrungen der
Polizei in mehreren deutschen
Bundesländern zeigen, mitunter fatale
Folgen. Mit ein Grund dafür eine leichtfertige, ärztliche
Verschreibungspraxis sowie Rezeptfälschungen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Inneres nachstehende
Anfrage:
1.
Sind Ihnen die
im Einleitungstext beschriebenen Auswirkungen bzw. Problemstellungen von
Tilidinpräparaten bekannt?
2.
Seit wann ist
Ihrem Bundesministerium bekannt, dass mit der Einnahme des Wirkstoffes
„Tilidin“ die im Einleitungstext
beschriebenen Auswirkungen u.a. eintreten?
3.
Oder ist aus Sicht des Ressorts auszuschließen, dass der
Wirkstoff „Tilidin" bislang in
Österreich
für derartige Gewaltdelikte verantwortlich war?
4.
Wie viele Gewaltdelikte - die vermutlich durch den Wirkstoff
„Tilidin" ausgelöst wurden -
gab es 2006 und 2007
(Aufschlüsselung auf Jahre und Bundesländer)?
5.
Welche
präventiven sicherheitspolitischen Maßnahmen halten Sie in diesem
Zusammenhang
für notwendig?