4792/J XXIII. GP
Eingelangt am
10.07.2008
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Anfrage
der Abgeordneten Gaßner, Wimmer
und GenossInnen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend nicht nachvollziehbare und aufklärungsbedürftige Praktiken der
Förderungsabwicklung
Eine Bauernfamilie aus Bad Ischl
hat einen Antrag auf Investitionsforderung für einen
Rinderstallneubau (Milchviehstall) eingebracht. Der Betrieb befindet sich in
der
Bergbauernzone 2 (Nieder- und Hochalm) und
bewirtschaftet ca. 25 HA Grünland. Von den
derzeit vorhandenen 50 Stück Rindvieh sind 17 Milchkühe, eine
Aufstockung auf ca. 23 ist
geplant. Trotz guten Betriebserfolges hat der Berater der
Landwirtschaftskammer dem
Betrieb empfohlen, die Milchwirtschaft
aufzugeben und auf Mutterkuhhaltung umzusteigen.
Argument: Unwirtschaftlichkeit.
Mit Schreiben vom
9.3.2008 der oberösterreichischen Landesregierung (Zl. LR.Sto.-
551056/2-06/Km/La) wurde Familie Stögner eine negative Antwort auf das
Förderansuchen
übermittelt. Begründung:
„Auf Basis der geltenden Förderungsrichtlinien des Bundesministe-
riums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,
die eine Einbeziehung
von Investitionsvorhaben in die Förderaktion nur bei nachgewiesener
Wirtschaftlichkeit und
gesicherter Finanzierung einräumen, musste eine abweisliche Erledigung
erfolgen.“
Die
unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Land-
und
Forstwirtschaft,
Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
Anfrage:
1. Welche
Kriterien werden für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines
Förderungsantrages
herangezogen?
2. Wie beurteilt ein Berater der LKW a priori die Wirtschaftlichkeit?
3.
Wenn eine negative Einschätzung der Wirtschaftlichkeit des
Projektes vorliegt, warum
wird im selben Schreiben der OÖ Landesregierung' die Förderung eines
Teilbereiches
(„arbeitsvereinfachende
Investitionen wie Melkanlage, Milchkühlanlage und
Fütterungsanlage sowie die Güllergrube“) zur Förderung
angeboten?
4. Ist ein Teilbereich des Projektes für sich betrachtet wirtschaftlich?
5.
Ist im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung der Nahrungsmittel- und
damit auch der
Milchpreise eine
geänderte Einschätzung des Projektes zu erwarten?