4796/J XXIII. GP
Eingelangt am 10.07.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag.a Rosa Lohfeyer
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend
betreffend Gesellschaftsbild von Kindern und Jugendlichen
„Happy
Slapping", „Bullying", etc. sind Schlagworte, die
nach wie vor wiederholt in
den
Medien im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen und deren Verhalten
in Freizeit und Schule in Zusammenhang stehen. Laut Medienberichten scheint die
Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen angestiegen zu sein bzw. die
Frustrationsgrenze vieler junger Menschen scheint gesunken zu sein.
Im Zuge der
Thematik geht vielfach unter, dass die Jugend unseres Landes positiv,
zielstrebig und sozial sehr kompetent etc. agiert und lebt. Viele Projekte zu
Themen
wie
zum Beispiel Alkoholmissbrauch oder Raserei im Straßenverkehr
werden von
Kindern und Jugendlichen im Rahmen selbst geschriebener Theaterstücke oder
Diskussionsgruppen
selbständig behandelt.
Trotzdem
kommt es auch unter einigen Kindern und Jugendlichen zu Anhäufungen
an
Übergriffen.
Neben der zahlenmäßigen Erfassung von Auseinandersetzungen
bleibt die Frage großteils unbeantwortet, um welche Konflikte es
sich konkret
handelt.
Die Differenzierung zwischen verbaler, physischer und psychischer Gewalt
erscheint
wesentlich, um gezielt Präventivmaßnahmen anzusetzen.
In diesem
Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an die
Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend folgende
Anfrage:
1.
Welche Informationen gelangen seitens der Jugendämter in Österreich
bezüglich auffälligem
Verhalten von Kindern und Jugendlichen zu Hause und
in
Ausbildungsstätten oder in der Öffentlichkeit
in den Jahren 2000, 2001,
2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007 (nach Bundesländern
geordnet) ins
Bundesministerium
für Gesundheit,
Familie und Jugend?
2.
Welche Studien gibt es seitens Ihres Ministeriums, in denen die
Gewaltdelikte
in
verbale, psychische und physische Gewalt differenziert werden?
3.
Welche Projekte zur Gewaltprävention für Kinder und
Jugendliche laufen
derzeit
von Ihrem Ministerium aus?
a. Wie lauten die Projekte im Detail?
b. Wann beginnen die Projekte?
c. Für welchen Zeipunkt ist ein Abschluss der jeweiligen Projekte geplant?
4. Wie hoch ist Ihres
Wissens nach die Anzahl an Gewaltdelikten unter Kinder-
und Jugendlichen in den Bundesländern im Vergleich
(Details zu den Jahren
2000 bis 2007 erbeten)?
5.
In welcher Weise wird von Ihnen als Jugend- und Familienministerin die
Zusammenarbeit mit
anderen Ministerien, wie z. B. dem Bildungsministerium
forciert, um die Jugendkriminalität präventiv zu bekämpfen?
6.
Welche
Initiativen werden seitens Ihres Ministeriums gesetzt, um den Großteil
der Jugendlichen, die engagiert,
selbstbewusst und zielstrebig durchs Leben
gehen, hervorzuheben?
7.
Worin sehen
Sie die Ursachen für die Gewaltbereitschaft unter
einigen
Kindern und Jugendlichen?
8.
Welche Möglichkeiten sehen Sie seitens Ihres
Ministeriums, Familien mit
Kindern von Beginn an - auf freiwilliger Basis seitens der Eltern -
Unterstützung im Familienalltag anzubieten um in
der Bildung von stabilen und
familiären Strukturen
für die Kinder
und Jugendlichen zu helfen?
9.
Wie hoch ist der Anteil an sozial verwahrlosten Kindern und Jugendlichen
in
den Jahren 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006 und 2007 (Details nach
Bundesländern erbeten?
10.
Welche Möglichkeiten sehen Sie seitens des
Ministeriums, der Entwicklung
von sozialer Verwahrlosung entgegenzuwirken?