4812/J XXIII. GP

Eingelangt am 10.07.2008
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A N F R A G E

 

des Abgeordneten Herbert Scheibner

Kollegin und Kollegen

an die Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten

betreffend der Sahara-Geisel Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner

 

Auch knapp 140 Tage nach der Entführung der Sahara-Geisel Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner gibt es keine unmittelbare Hoffnung auf Freilassung der beiden in der Sahara entführten Salzburger Touristen.

 

Am 22. Februar 2008 wurde Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner im tunesisch-algerischen Grenzgebiet entführt. Am 10. März 2008 bekannten sich die Geiselnehmer als Mitglieder der Al Kaida. Am 13. März 2008 stellte die Al Kaida das erste Ultimatum und forderten Lösegeld und die Freilassung von inhaftierten Terroristen. Danach reiste Ex-Botschafter Anton Prohaska nach Mali. Am 16. März 2008 wurde die Frist verlängert und Lybiens Staatschef Moammar Gaddafi schaltet sich in die Vermittlungen ein.

Das letzte Lebenszeichen stammte vom 6. Juni 2008, wenige Tage nach der geheimen Reise von ­Außenministerin Plassnik in Mali und Algerien durfte Wolfgang Ebner, wie berichtet, erstmals mit seinem Vater in Salzburg telefonieren.

Am 12. Juni 2008 kamen dann die ersten Gerüchte um eine Freilassung von Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner auf. Laut nordafrikanischen Quellen befinden sich die beiden Geiseln bei Mittelsmännern. Französische Medien berichten, dass Lösegeld geflossen sei.

 

Nun am 8. Juli 2008 sollte laut malischen Quellen die Entführer eine erneute Lösegeldforderung gestellt haben.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten nachstehende

 

A n f r a g e:

 

 
1.      Wie ist der aktuelle Stand der Bemühungen um die Freilassung der beiden Österreicher?
 
2.      Welches Ergebnis konnten Sie auf Ihrer Reise nach Algerien und Mali erzielen?
 
3.      Warum sind Sie erst so spät zu Verhandlungen vor Ort geflogen?
 
4.      Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, gehe es einer der beiden Geiseln sehr schlecht. Wie ist der aktuelle Gesundheitszustand der Geisel?
 
5.      Gibt von Seiten der Entführer eine Lösegeldforderung für die beiden Sahara-Geisel Andrea Kloiber und Wolfgang Ebner?
 
6.      Wenn ja, wie hoch ist die Lösegeldforderung?
 
7.      Hat es längerer Zeit zwischen den Geiseln und den Familienangehörigen regelmäßigen Kontakt über Satellitentelefon gegeben?

8.      Botschafter Prohaska sei in der Region weiter persönlich anwesend und baue in Mali permanent ein Kontaktnetz auf. Konnte Botschafter Prohaska bereits etwas erreichen?

 

 

 

 

 

 

 

Wien, am 10. Juli 2008