4888/J XXIII. GP
Eingelangt am 17.07.2008
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ANFRAGE
des Abgeordneten Albert Steinhauser, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Verhalten der Polizei im Fall der Familie F.
Anlässlich der parlamentarischen Enquete „Medienrecht und Opferschutz“ am 3. Juli 2008 erhob Eva Plaz, Anwältin von Elisabeth F., im Zusammenhang mit der Berichterstattung im Fall der Familie F. aus Amstetten schwere Vorwürfe. So wurden demnach sämtliche Details der Vernehmung von Elisabeth F. öffentlich preisgegeben. Der einzige Satz aus dem Vernehmungsprotokoll, der nicht an die Öffentlichkeit gelangte, wurde von Eva Plaz, mit Einverständnis von Elisabeth F. bei der Enquete vorgelesen: „Ich verlange, dass keine Daten oder Gesprächsinhalte an irgendwelche Medien weitergegeben werden.“
Das Gegenteil war der Fall:
So heißt es
beispielsweise in einer Meldung der APA vom 27.4.: „Elisabeth F. machte
laut Polizei bei ihrer Befragung einen äußerst verstörten
psychischen Eindruck und sei in schlechter körperlicher Verfassung
gewesen. Erst nach einem längeren Gespräch und der Zusicherung, dass
es zu keinem Kontakt mit dem Vater mehr kommt und auch für ihre Kinder
gesorgt wird, war sie zu einer umfassenden Aussage bereit, in der sie den
73-Jährigen "massiver Verbrechen" beschuldigt hat.
Was die Frau angab, ist in der österreichischen Kriminalgeschichte
einzigartig: Bereits ab dem elften Lebensjahr sei sie vom Vater wiederholt
sexuell missbraucht worden. Am 28. August 1984 habe Josef F. seine Tochter in
den Keller gelockt, betäubt und sie mit Handschellen gefesselt in einen
Raum eingesperrt.
In der 24-jährigen Gefangenschaft ist sie ihrer Aussage zufolge
"laufend von ihrem Vater missbraucht worden".“ (APA
0272/27.04). Berichterstatter: Oberst Franz Polzer, Leiter des
Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKNÖ).
Auch in der ORF-Sendung „Niederösterreich heute“ am 29.4. antwortet beispielsweise Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich im Studio-Interview auf die Frage nach der Rolle der Frau des Täters – deren Name er in voller Länge im Interview mit der Zeitschrift „Österreich“ am selben Tag genannt hatte: „(...) Es ist auch sehr schwer vorstellbar, dass eine Frau, die mit einem Mann sieben Kinder hat, es dulden würde, dass dieser im Keller mit ihrer Tochter neuerlich sieben Kinder zeugt. Es ist unvorstellbar, dass sich so jemand so etwas gefallen lässt. (...)“
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: