641/J XXIII. GP
Eingelangt am
10.04.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Josef Muchitsch
und GenossInnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend Beschäftigung älterer Menschen
Die derzeit
gültige
Schwerarbeitsregelung bringt den meisten schwer arbeitenden Menschen nichts,
weil sie die äußerst eng definierten Anspruchsvoraussetzungen nicht erreichen. Es
ist daher
notwendig, diese Regelung komplett zu überarbeiten und auf die Bedürfnisse der schwer
arbeitenden Menschen abzustimmen. Gleichzeitig müssen Maßnahmen gesetzt und
Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den ArbeitnehmerInnen die Möglichkeit zu geben,
länger und gesund in Beschäftigung zu bleiben.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wirtschaft
und Arbeit
nachstehende
Anfrage:
1.
Welche Maßnahmen sind geplant, um ältere
Arbeitnehmer länger in Beschäftigung zu
halten
und welche Maßnahmen zur Verbesserung der
Arbeitsbedingungen sind geplant, um ein
„gesundes" und „alternsgerechtes" Arbeiten auch zu
ermöglichen?
2. Wird es neue Anreizsysteme für Betriebe geben, die ältere Arbeitnehmer beschäftigen?
3.
Wird es zusätzliche Budgetmittel für Maßnahmen
geben, mit denen ältere Arbeitnehmer länger
in Beschäftigung gehalten werden können?
4.
Warum wurden
von der alten Bundesregierung die Zugangskriterien und Anspruchsvoraus-
setzungen zur Schwerarbeitsregelung so
ausgerichtet, dass sie in der Praxis von kaum einem
Schwerarbeiter/einer Schwerarbeiterin erfüllt werden können?
5.
Wer konkret trägt Schuld daran, dass wirklich schwer
arbeitende Menschen vom Zugang
zur
Schwerarbeitsregelung ausgeschlossen sind?
6.
Wird es Maßnahmen für jene
geben, die auf Grund schwerster Arbeit und daraus resultierender
gesundheitlicher Schädigungen nicht in der Lage sind, ihren
Beruf bis zum gesetzlichen
Pensionsantrittsalter auszuüben? Werden
diese Menschen weiterhin auch noch mit Abschlägen
bei der Pension
bestraft?
7.
Was werden die
verantwortlichen Ministerien unternehmen, um sicherzustellen, dass schwerst
arbeitende Menschen künftig ihr
gesamtes Berufsleben lang eine berufsbegleitende Gesundheits-
vorsorge in Anspruch nehmen können und dass ihre beruflichen
Belastungen möglichst minimiert
werden?
8.
Warum wurden Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen, wie z.B. die
Schwerarbeitsstudie
von WIFO und FORBA, die von Gewerkschaft Bau-Holz und Arbeiterkammer in Auftrag
gegeben
wurde, und die
praxisorientierten Vorschläge
der Sozialpartner von der alten Bundesregierung
nicht in die Diskussion um die Schwerarbeitsregelung aufgenommen und warum
haben sie in
dieser keinen Niederschlag gefunden?