644/J XXIII. GP

Eingelangt am 11.04.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Josef Muchitsch

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend

betreffend ArbeitnehmerInnenschutz

Im Regierungsprogramm wird eine Forcierung der Präventionstätigkeit angekündigt. In den
vergangenen Jahren wurden die Mittel der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA)
eingeschr
änkt, sodass es immer schwieriger wurde, Prävention in ausreichendem Ausmaß zu
betreiben. Gerade f
ür schwer arbeitende Menschen ist die Prävention von Arbeitsunfällen,
Berufskrankheiten und berufsbedingten Erkrankungen
äußerst wichtig. Dieses Thema muss daher so
rasch als möglich in Angriff genommen werden.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und
Jugend nachstehende

Anfrage:

1.              Im Regierungsprogramm wird eine Forcierung der Präventionstätigkeit (4. Säule) angekündigt.
Welche konkreten Maßnahmen sind geplant?

2.              Wird es für die Prävention zusätzliche Mittel geben und woher kommen diese?

3.              Wird sichergestellt, dass die AUVA ausreichend Mittel für die Prävention, den Unfallverhütungs-
dienst und die Heilbehandlung UKH" aufbringen kann?

4.              Die AUVA kommt durch viele fremde" (Entgeltfortzahlung, Beitragsfreiheit älterer AN und
Lehrlinge) Aufgaben verst
ärkt in finanzielle Bedrängnis. Was wird unternommen, dass sich dies
nicht zu Ungunsten der Prävention auswirkt.

5.              Wird es betriebliche Gesundheitsförderungsaktivitäten geben?

6.              In den nordischen Ländern wird schon seit vielen Jahren auf die alternsgerechte Arbeitsplatz-
gestaltung geachtet. Das f
ührt dazu, dass Arbeitnehmer länger gesund bleiben und somit auch
länger im Arbeitsprozess stehen. Das wiederum hat den Vorteil, dass den Sozialkassen mehr
Geld zur Verf
ügung steht. Österreich hat in dieser Richtung noch keinerlei Aktivitäten gesetzt.
Wird das in Zukunft ein Thema werden und - wenn ja - in welcher Form?

7.              Wird es zusätzliche Maßnahmen für SchwerarbeiterInnen geben?

8.              Wird das Bauarbeiter-Schlechtwetter-Entschädigungsgesetz in Zukunft auch Aspekte des
Arbeitnehmerschutzes beinhalten?

9.            Wird es neue gesetzliche Rahmenbedingungen zum Arbeitnehmerschutz geben? Wenn
ja, welche konkret?

10.     Wo werden die Schwerpunkte der nächsten Jahre im Bereich Arbeitnehmerschutz liegen?

11.     Psychische Belastungen am Arbeitsplatz nehmen in praktisch allen Branchen stark zu. Ein
gutes Beispiel dafür ist der Baubereich, in dem durch enormen Termindruck auf Grund
unrealistisch knapp gesetzter Fertigstellungstermine Stress und psychische Belastungen
der Bauarbeiter in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. Was soll zur
Vermeidung solcher psychischer Belastungen getan werden?

12.     Werden die Sozialpartner in die geplanten Maßnahmen eingebunden sein und konkrete
Maßnahmen fachlich begleiten können?