69/J XXIII. GP
Eingelangt am 17.11.2006
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Rada
und GenossInnen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Wasser und Umweltwirtschaft
betreffend 9000 Tonnen hochgiftiges Eternit sollen in einer Deponie in Markgrafneusiedl
untergebracht werden
Bis zu 9000
Tonnen hochgiftiges Eternit sollen in einer Deponie in Markgrafneusiedl, Bezirk
Gänserndorf,
ihre letzte Ruhestätte finden. Das aus Italien stammende Material wurde
zum
Teil bereits angeliefert. Der Deponiebetreiber beruft sich auf einen
gültigen Bescheid. Das
Umweltministerium habe bereits im Jahr 1997
die Erlaubnis gegeben. Im Umweltministerium
liegen auch schon unzählige Transportmeldungen mit Eternit aus
Italien mit dem Ziel
Markgrafneusiedl auf. Die Bevölkerung fürchtet berechtigt, durch Einatmen
von Asbest
ernsthaft zu erkranken. Schließlich kann der Asbestzement zu enormen
gesundheitlichen
Schäden mit Langzeitwirkung
führen.
Daher
richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für Land-
und
Forstwirtschaft,
Wasser und Umweltwirtschaft nachstehende
Anfrage:
1. Wie wird
sichergestellt, dass es im Zuge der Deponierung von Eternit in
Markgrafneusiedl/NÖ
(Besitzer: Hans Zöchling GmbH) zu keinen
Staubfreisetzungen durch Eternitbruch kommt?
2.
In welcher Art wurden mögliche Auswirkungen und Folgen auf die
Gesundheit der
Bevölkerung
evaluiert?
3.
Welche
laufenden Qualitätskontrollen bezüglich der Funktionsfähigkeit
der Deponie
sind vorgesehen und vorgeschrieben?
4. Wie weit ist
sichergestellt, dass es keine Auswirkungen auf die Grundwasserqualität
im Marchfeld gibt?
5.
Wie sieht ein Maßnahmenkatalog im Falle einer Katastrophe
bezüglich Leckwerdung
der Deponie aus?
6. Wer trägt die Kosten im Bedarfsfall für die Deponiesanierung?
7.
Wie hoch sind die Emissionen, die durch den Transport von 9000 Tonnen
Eternit mit
Lastkraftwagen von
Italien nach NÖ entstehen?
8.
In welcher Form kann das BM für Umwelt, Wasser, Land- und
Forstwirtschaft
eingreifen, um die
Eternitdeponierung im Sinne einer gesicherten
Umweltverträglichkeit zu vermeiden?
9.
Welche Schritte wird das BM auch auf internationaler Ebene (EU) setzen,
um sowohl
den Transport-, als
den Deponievorgang außerhalb des Ursprungslandes zu stoppen?
10. Welche Vorschläge bringt
das BM in internationalen Gremien, wie in der EU ein,
um europaweit einheitlich hohe Sicherheitsvorschriften für Deponien zu
erwirken?