697/J XXIII. GP
Eingelangt am 24.04.2007
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Anfrage
der
Abgeordneten Dr. Kurzmann, Vilimsky
und weiterer
Abgeordneter
an den
Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft
betreffend
ungefilterte Entlüftung der Abgase des
Plabutschtunnel
Der Plabutschtunnel ist mit einer Länge von etwa 10 km (Oströhre 9.919m, Weströhre 10.085m) einer der längsten zweiröhrigen Tunnels Europas. Er führt vom Knoten Graz-Webling im Süden von Graz nach Gratkorn im Norden von Graz und ist Teil der Pyhrn-Autobahn A9.
Derzeit wird der Plabutschtunnel im Jahresschnitt von etwa 30.000 Fahrzeugen pro Tag befahren. An Spitzentagen wird die Marke von 40.000 Fahrzeugen pro Tag erreicht. Der Anteil des Schwerverkehrs (LKW) bewegt sich zwischen etwa 15% und 18%. Dieser Anteil entspricht etwa 4.500 bis 7.200 LKW pro Tag an Spitzentagen.
Modernste PKW emittieren pro km etwa 150 bis 200 g CO2. Unter Zugrundelegung der oben angenommenen Fahrzeuge (25.000 PKW) und einer Durchschnittsemission von 175 g/km ergibt sich ein CO2 Ausstoß auf einer Länge von 10 km von 43,75 t pro Tag alleine durch den PKW-Verkehr im Plabutschtunnel. CO2 ist für den Menschen nicht giftig. Andere in den Abgasen von PKW und LKW enthaltene chemische Verbindungen sehr wohl. Unter anderem werden CO, CO2, NOx, SO2, organische Verbindungen wie Benzol, Toluol, Xylol, sowie Aldehyde wie beispielsweise Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Benzaldehyd und Feinstaub (etwa 40 t Partikel pro Jahr im Plabutschtunnel) emittiert.
Die im Plabutschtunnel entstehenden Abgase werden ungefiltert über Entlüftungsschächte an die Umwelt abgegeben.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
Anfrage:
1. Wie viele PKW und LKW befahren täglich im Jahresschnitt, wie viele an Spitzentagen den Plabutschtunnel?
2. Welche Mengen (in g, kg bzw. t) an Abgasen und Emissionen (CO, CO2, NOX, SO2, organische Verbindungen wie Benzol, Toluol, Xylol, sowie Aldehyde wie beispielsweise Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Benzaldehyd und Feinstaub) werden durch eine solche Anzahl an LKW und PKW auf einer Strecke von 10.000m verursacht?
3. Durch wie viele Entlüftungsschächte werden diese Abgase derzeit abgeleitet?
4. Sind an den Entlüftungsauslässen Filteranlagen angebracht?
5. Wenn ja, in wie weit reduzieren die Filteranlagen die Schadstoffe der Abgase?
6. Wenn nein, weshalb verzichtet man darauf?
7. Wo befinden sich diese Entlüftungsschächte?
8. Wird die Umgebung dieser Entlüftungsschächte von der Bevölkerung als Naherholungsgebiet (Thalersee) genutzt?
9. In wie weit wurde bereits in der Planung und Errichtung des Tunnels auf die Umgebung, das Naherholungsgebiet, Bedacht genommen?
10. Wie häufig finden in der Umgebung der Entlüftungsschächte Abgasmessungen statt?
11. Welche Ergebnisse wurden bei den Messungen erzielt?
12. Ist Ihnen bekannt, dass es in der Umgebung der Entlüftungsschächte vermehrt zu Erkrankungen der Atemwege gekommen ist, welche von manchen ortsansässigen Ärzten auch als „Wetzelsdorfer Krankheit" bezeichnet werden?