768/J XXIII. GP
Eingelangt am 03.05.2007
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend
betreffend der Nicht-Teilnahme des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und
Jugend am „Girl's Day" 2007
Am 26.
April 2007 fand mit großem Erfolg österreichweit der sechste „Girl's Day" statt. Dieser
„Töchtertag"
bietet jungen Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren die Möglichkeit
Bereiche
und Berufsfelder, in
denen bisher (zu) wenige Frauen arbeiten, kennenzulernen.
Intensiv waren dieses Jahr auch die Bundesministerien selbst und erstmalig das Parlament
beteiligt. Das Frauenministerium hatte die koordinierende Funktion für alle
Bundesdienststellen inne.
Das Bundeskanzleramt bot breit gestreute Informationsvorträge, die Sportsektion, das
Staatsarchiv und die Koordinationssektion „Österreich in der Europäischen Union" setzten
eigene Programmschwerpunkte.
Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten führte
Rundgänge durch und ermöglichte Gespräche und Diskussionen mit BeamtInnen und
ExpertInnen, das Bundesministerium für Finanzen ebenso.
Das Innenministerium zeigte die beruflichen Chancen von Frauen im Bereich der Polizei und
bot Mitmachaktionen.
Das Bundesministerium für Justiz wollte den Mädchen das Berufsbild der Richterin (in
Kooperation mit den 141 Bezirksgerichten) näher bringen.
Im Bundesministerium für Landes- und Forstwirtschaft konnten Werkstätten und Workshops
besucht werden.
Im Bundesministerium für Soziales und KonsumentInnenschutz standen schwerpunktmäßige
Präsentationen zu den Themen „Aufgaben des BMSK" oder „Gender Mainstreaming" auf
dem Programm.
Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur zeigte direkt an verschiedenen
Schulstandorten (insbesondere Höhere Technische Lehranstalten) neue Wege für Mädchen
auf.
Das Verkehrs-, Innovations- und Technologieministerium bot die Möglichkeit im größten
Klima-Wind-Kanal der Welt (Floridsdorf) einen Tag lang zu „schnuppern".
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit lud Mädchen in die Werkstätten der
Bundesmobilienverwaltung ein und das Ministerium für Wissenschaft und Forschung
präsentierte technische Berufsfelder in Kooperation mit der Technischen Universität Wien
und der Zentralstelle für Meteorologie und Geodynamik.
(Sämtliche Programme sind unter: http://www.frauen.bka.qv.at/site/5574/default.aspx
abrufbar.)
Das Bundesministerium für Gesundheit,
Familie und Jugend beteiligte sich als einziges
Ministerium nicht am „Girl's Day" 2007.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die
Bundesministerin für Gesundheit,
Familie und Jugend nachstehende
Anfrage:
1. Die
Frage von AbgzNR Gabriele
Heinisch-Hosek zur Nicht-Teilnahme des
Ministeriums beantwortete
Bundesministerin Drin Andrea Kdolsky mit dem Wort
„Männerberufe" (Rede vom 26. April 2007,
Budgetdebatte, NR-Plenum).
Wie ist diese Aussage zu verstehen?
2.
Heißt das, dass im Ressort für
Gesundheit, Familie und Jugend ausschließlich
„Frauenberufe" ausgeübt werden?
3.
Heißt das, dass im Ressort für Gesundheit,
Familie und Jugend ausschließlich
„Männerberufe" ausgeübt werden?
4.
Gab es andere Gründe für die Entscheidung des
BMGFJ am „Girl's Day" nicht
teilzunehmen,
obwohl sämtliche andere Bundesministerien mit weitreichenden und
interessanten
Angeboten Mädchen die Chance boten, neue und nicht so verbreitete
Berufsfelder
kennenzulernen?
5. Wenn ja, welche?
6.
Mit welcher Argumentation wird eine Maßnahme, die die
Jugend und besonders die
Mädchen fördern soll, gerade im zuständigen Ressort nicht unterstützt?
7. Wird das BMGFJ am „Girl's Day" 2008 teilnehmen?