908/J XXIII. GP
Eingelangt am 05.06.2007
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Rosenkranz
und
weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Grenzüberwachung trotz Schengenerweiterung
Wie der Tageszeitung „Kurier“
vom 16. Mai 2007 entnommen werden kann, dürfte die
bestehende
Grenzüberwachung an der österreichischen
Staatsgrenze und somit an der
heutigen
Schengen-Außengrenze trotz einer allfällig möglichen
Schengen-Erweiterung
bis
zum Ende der EURO 2008 fortgesetzt werden.
Wörtlich schreibt die Tageszeitung: „Bis zur EURO
2008 bleibt die Grenzüberwachung
in
NÖ unverändert. Das
vereinbarte Landeshauptmann Pröll mit Kanzler Gusenbauer. In
dieser
Zusammensetzung war es das erste Gipfeltreffen. Kanzler Gusenbauer tourte
gestern
durch St. Pölten. Seine Besuchsrunde führte ihn nicht
nur in die Kurier-
Redaktion. Ganz oben
auf seinem Terminkalender stand ein Treffen mit Landeschef
Pröll. Dass
beide Politiker nicht nur ungewöhnlich freundliche Töne -
"Lieber Erwin" und
"Lieber Alfred" - austauschten, wurde im Anschluss an die Unterredung
klar. Sowohl bei
der
Frage der Grenzsicherung nach dem Ende der Kontrollen zu Tschechien und der
Slowakei als auch bei der Frage nach Schulversuchen signalisierten Gusenbauer
und
Pröll unerwartet
Einigkeit.
Das sind die wesentlichsten Ergebnisse: Sollten, wie von der EU angedacht,
die Grenz-
kontrollen
zu Tschechien und der Slowakei mit 1. Jänner 2008 fallen, würde in Niederös-
terreich trotzdem
weder ein Polizist noch ein Soldat von der Grenze abgezogen. Das
soll zumindest bis zur Fußball-Europameisterschaft
so bleiben. In welchem Umfang es
danach
einen schrittweisen Umbau geben könne, hänge von der
Sicherheitsentwicklung
ab. Für Pröll ist es derzeit noch keineswegs "ausgemachte Sache",
dass Tschechien
und die Slowakei mit Jahreswechsel die
Sicherung der EU-Außengrenze übernehmen
werden.
Auch Gusenbauer pflichtete bei, dass beide Länder die
internationalen Sicher-
heitsnormen
zu erfüllen haben. Die Überprüfung dazu
erfolgt im kommenden Herbst. ..."
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den
Herrn Bun-
desminister
für Inneres
folgende
Anfrage:
1. Wie viele
Exekutivbeamte waren mit 1. Mai 2007 in Niederösterreich im
Grenz-
einsatz?
2.
Wie viele Planstellen für Exekutivbeamte gibt es 2007 für den Einsatz
an der nie-
derösterreichischen
Staatsgrenze?
3.
Wie viele Exekutivbeamte waren mit 1. Mai 2007 insgesamt an der österreichi-
schen Schengen-Außengrenze im Einsatz?
4.
Wird es einen Abzug der Exekutivbeamten von der Grenze geben, wenn mit
1.
Jänner 2008 die
Schengen-Erweiterung kommt?
5.
Was passiert mit den an der Grenze stationierten Exekutivbeamten nach
der
Schengen-Erweiterung?
6.
Wenn es keinen Abzug gibt, wie lange werden die Exekutivbeamten an der
Gren-
ze
stationiert bleiben?
7.
Welche anderen Maßnahmen zur Grenzüberwachung
sind nach der Schengen-
Erweiterung geplant?
8.
Warum werden nur in Niederösterreich, so wie dies dem Artikel zu
entnehmen ist,
die
Exekutivbeamten im der Grenzüberwachung belassen?
9.
Wie soll das von Ihnen in der Anfragebeantwortung 569/AB genannte, das
ver-
netzte
umfassende Ausgleichsmaßnahmensystem, das als Ersatz zum Entfall der
Grenzkontrolle
wesentlich verstärkte Überwachungsmaßnahmen primär im
grenznahen Raum, in Ballungszentren sowie auf den Transitrouten im Straßen-
und Schienenverkehr vorsieht, konkret aussehen?