96/J XXIII. GP
Eingelangt am 23.11.2006
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Anfrage
der Abgeordneten Maga. Gisela Wurm und GenossInnen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend das fehlende Wachpersonal im Neubau der Strafanstalt Innsbruck
Vier Tage
nach der Nationalratswahl vom 1. Oktober 2006 eröffnete Justizministerin
Maga. Karin
Gastinger den Neubau
der Strafanstalt Innsbruck, in welchen Jugendliche und Häftlinge mit
geringerer Fluchtgefahr übersiedeln sollten. Der 60-Betten-Neubau beinhaltet
eine moderne
Sporthalle, einen Spazierweg am Dach und
ist insgesamt von den äußeren Rahmenbedingungen her
so gestaltet, dass eine erfolgreiche Resozialisierung in höherem
Maß möglich scheint, als dies bei
veralteten Anlagen der Fall ist. Nach Medienberichten (siehe Tiroler
Tageszeitung vom 9.
November 2006) soll der nahezu fertige Zubau zum Ziegelstadel allerdings noch
längere Zeit leer
stehen, da es - welch absurde Situation - an Wachpersonal bzw. deren Ausbildung
fehle. Und eine
derartige Ausbildung dauert ein Jahr. Der
gegenwärtige Anstaltsleiter findet dieses Vorgehen „nicht
logisch" und auch der frühere Anstaltsleiter habe schon auf
dieses Problem hingewiesen und einen
Personalplan gefordert. Nach dem genannten Medienbericht „mache .... ein
Interessenskonflikt
zwischen den verschiedensten Abteilungen
und Unterabteilungen im Finanz- und Justizministerium
die Sache so kompliziert." Die Stellen für die 18 zusätzlichen
Bediensteten seien noch nicht einmal
ausgeschrieben.
Nach
Ansicht der unterzeichneten Abgeordneten stellt die dargestellte Vorgangsweise
nicht gerade
den effizientest möglichen Einsatz von staatlichen Budgetmitteln dar.
Vielmehr musste die Planung
wohl so erfolgen, dass mit Fertigstellung des Neubaus gleichzeitig auch
ausreichend Wachpersonal
vorhanden ist. Die um rund ein Jahr verzögerte Übersiedlung von
Häftlingen bedeutet weiters, dass
durch die
schlechteren Resozialisierungsvoraussetzungen eine höhere
Rückfallquote und damit
mehr Kriminalität und Unsicherheit für die Bevölkerung
möglich erscheint.
Aus all diesen Gründen stellen die unterzeichneten Abgeordneten nachstehende
Anfrage
1)
Wer trägt die Verantwortung dafür, dass für den
nahezu fertigen Neubau der Strafanstalt
Innsbruck
kein bzw. bei weitem nicht
ausreichend Wachpersonal zur Verfügung
steht? Sehen Sie eine
(Mit-)Verantwortung Ihres Ressorts?
2)
Sind Sie der Auffassung, dass im vorliegenden Fall eine Politik des
Sparens am falschen
Platz
gegeben ist?
3)
Werden Sie Schritte unternehmen, um die geschilderte untragbare
Situation zu entschärfen
und
eine möglichst rasche Lösung des
Personalproblems herbeizuführen und wenn
ja,
welche?