964/J XXIII. GP
Eingelangt am 13.06.2007
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ANFRAGE
der Abgeordneten Weinzinger, Freundinnen und Freunde
an Bundesminister für Wissenschaft und Forschung
betreffend Tierversuche im Bereich der Suchtforschung
Die Publikation "...weil wir keine Ratten sind – Irrwege der Alkoholforschung", Hrsg. Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg e.V., für die umfangreiche Tierversuchsstudien und Übersichtsartikel aus deutschen wissenschaftlichen Fachzeitschriften aus den Jahren 1990-2000 und 2001-2005 zu dem Thema Alkoholforschung akribisch ausgewertet wurden, kommt zu dem ernüchternden Ergebnis, dass "durch die tierexperimentelle Alkoholforschung keine nutzbaren Erkenntnisse für die klinische Medizin und damit für betroffenen Menschen gewonnen werden konnten." Dies u.a. deshalb, weil das komplexe, individuelle, psychisch-geistig-soziale Geschehen, das zu einer Alkoholerkrankung führt, nicht mit den in den sterilen Labors gehaltenen und vorher manipulierten Tieren (indem sie etwa durch chirurgische Eingriffe erst leberkrank gemacht werden müssen oder Stress durch Verabreichen von Stromstößen ausgesetzt werden) imitiert werden kann.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wurden in den letzten fünf Jahren von Ihrem Ministerium Tierversuche, die in den Bereich der Suchtforschung fallen (z.B. Alkohol, Nikotin, Marihuana), genehmigt?
2. Wenn ja, um welche Vorhaben handelt es sich hier im einzelnen und an welchen Tieren wurden welche Maßnahmen, mit welchem Ziel durchgeführt?