39/PET XXIII. GP
Eingebracht am 09.05.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Petition
Tel. 40110/0
Fax 40130/3455
http://spoe.parlament.gv.at
Mag.a Rosa Lohfeyer
Mag. Johann Maier
ABGEORDNETE
ZUM NATIONALRAT
DER
REPUBLIK ÖSTERREICH
Frau
Präsidentin
des Nationalrates
Mag.a
Barbara Prammer
im Hause
Wien, am 9.Mai 2008
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
In
der Anlage übermittle ich die Petition: „Bahnausbau Pass Lueg
(Tunnelkette Golling-
Werfen)" im Sinne des § 100 Abs. 1 Z 1 GOG mit dem Ersuchen um
geschäftsordnungs-
mäßige
Behandlung.
Mit freundlichen Grüßen
Mag.a Rosa Lohfeyer e.h. Mag. Johann Maier
ABGEORDNETE ZUM NATIONALRAT ABGEORDNETER ZUM NATIONALRAT
Sozialdemokratische Parlamentsfraktion
Klub der sozialdemokratischen Abgeordneten zum Nationalrat,
Bundesrat und Europäischen Parlament
Austria -1017 Wien, Parlament
Einreicher: Vizebürgermeister Hansjörg Obinger, Neubaugasse 4c/1, 5500 Bischofshofen
Parlamentarische Petition
betreffend
Bahnausbau Pass Lueg (Tunnelkette Golling-Werfen)
Das rasant ansteigende
Verkehrsaufkommen im Individual- und Güterverkehr und die damit
verbundenen rapide zunehmenden Stauzeiten
erfordern eine nachhaltige Verkehrspolitik.
Nicht zuletzt machen die heute besonders aktuellen Klima- und
Umweltschutzaspekte es
unbedingt notwendig, in die Bahn und den öffentlichen Nahverkehr zu
investieren.
Insbesondere im Bereich des Verkehrsträgers Schiene ist es
erforderlich, für die Kunden des
öffentlichen Verkehrs ein attraktives Verkehrsmittel anzubieten.
Die
„Tunnelkette Golling-Werfen" ist unter anderem ein Projekt, das
ehestmöglichst
verwirklicht werden soll. Der Pass Lueg stellt bahnbetrieblich eine große
Herausforderung
dar. Jedes Jahr ist
in diesem Abschnitt der Tauernbahn die Bahnverbindung im Sommer durch
die hochwasserführende Salzach und im
Winter durch die akute Lawinengefahr gefährdet
bzw. unterbrochen. Weiters ist zu berücksichtigen, dass es sich um einen
Langsamfahrabschnitt handelt, der attraktive Bahnfahrzeiten zwischen
Salzburg Stadt und den
südlichen Landesteilen verhindert.
Davon sind auch die Bahnstrecken nach Graz und
Klagenfurt betroffen.
Aus den erwähnten
Gründen ist die Errichtung einer Tunnelkette sinnvoll und notwendig. Der
aktuell gültige Infrastrukturrahmenplan
sieht zurzeit einen Ausbau dieser Bahnstrecke (Pass
Lueg) nicht vor.
Die Probleme:
Seit 91 Jahren hat die Bahn nicht mehr in den Pass Lueg Tunnel investiert
•
Lediglich 3,5
Meter Gleisabstand ( —► Probleme bei ausladenden Güterwaggons:
macht teilweise Sperren für Gegenverkehr notwendig)
• Sperren durch Hochwasser (wie 2002), Lawinenabgänge (z.B. 2005)
• Steinschlag-Gefahr
Von Seiten der ÖBB, die sich
bereits seit Ende der neunziger Jahre mit dem Problem befasst,
gab es im Jahr 2005 detaillierte Planungen für den Bereich Pass Lueg in
einer geplanten Höhe
von rund 134 Millionen Euro (Ausbau des
bestehenden Tunnels; Bau eines zweiten Tunnels,
parallel zum
Hiefler-Autobahntunnel; Begradigung der Strecke). Die damaligen Pläne
bezogen sich allerdings für die Zeit
nach 2020.
Die Salzburger
Landesverkehrsplanung entwickelte bereits 2005 ein eigenes Konzept für
eine
Hochleistungstraße zwischen Golling
und Werfen („Expressbahn durch das Salzachtal").
Dieses Konzept sah eine neue Trasse parallel zur Tauernautobahn vor, auf der
Geschwindigkeiten jenseits von 160 km/h möglich sein sollen (Kosten Stand
2005 zwischen
250 und 500 Mio. Euro). Dieses Projekt wurde von den ÖBB aus
Kostengründen gestrichen,
das Anliegen an sich allerdings als sinnvoll erachtet.
Eine Lösung der vor allem aus
Sicherheitsgründen problematischen Situation muss dringend
angestrebt werden. Eine Möglichkeit ist die Umsetzung der
kostengünstigeren Variante, die
von den ÖBB erarbeitet wurde. Diese
betrifft die Strecke Golling - Stegenwald
(Tunnelsanierung und ein Tunnelneubau für aktuell rund 190 Mio. Euro),
wobei dieses
Projekt später auch in eine größere Variante integriert werden
könnte (betrifft weitere
Streckenführung Stegenwald -
Werfen - Pfarrwerfen - Bischofshofen; weitere Kosten von
rund 190 Mio. Euro).
Die
zuständigen Bundesminister der Österreichischen Bundesregierung -
insbesondere der
Herr Bundesminister
für Finanzen und der Herr Bundesminister für Verkehr, Innovation und
Technologie - werden vom Einreichner und von den unterzeichneten Abgeordneten
ersucht,
die Planungen für den Bahnausbau dieser
Strecke (Tunnelkette Golling-Werfen) weiter zu
führen und dieses Projekt in den zukünftigen Infrastrukturrahmenplan
aufzunehmen.
Wien, am 9. Mai 2008
Rosa Lohfeyer Mag. Johann Maier
Abg. z NR Abg. z NR