10114/AB XXIV. GP
Eingelangt am 09.03.2012
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BM für Wissenschaft und Forschung
Anfragebeantwortung
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BMWF-10.000/0001-III/4a/2012
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Frau
Präsidentin des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
Wien, 8. März 2012
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 10250/J-NR/2012 betreffend Verwendung der
Offensivmittel, die die Abgeordneten Mag. Andrea Kuntzl, Kolleginnen und
Kollegen am
11. Jänner 2012 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu den Fragen 1 bis 4:
Im Rahmen der „Offensivmittel“ stehen
in den Jahren 2011 bis 2015 durchschnittlich jeweils
80 Mio. € für Universitäten und Fachhochschulen zur
Verfügung, mit denen folgende
Programme bzw. Maßnahmen finanziert werden:
A. MINT/Masse –
Investitionsprogramm zur Verbesserung der Lehr- und Studiensituation
sowie Stärkung der MINT-Fächer
B. Anreize für Eingliederungen und Kooperationen im Forschungsbereich
C. FWF-Overheads
D. Ausbau des FH-Sektors
E. Universitäre Leistungsvereinbarungen 2013 - 2015
Ad A – MINT/Masse – Investitionsprogramm:
Gesamtfördervolumen: 40 Mio. €
Laufzeit: 2 Jahre
Bei der Programmausschreibung 2011 wurden insgesamt
153 Projektanträge von 18 Univer-sitäten mit einem Investitionsvolumen
von über 93 Mio. € eingereicht. Eine von der Univer-sitätenkonferenz, dem Wissenschaftsrat und
dem Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung nominierte Expert/inn/enkommission wählte daraus anhand klar
definierter Bewertungskriterien 78 Projekte aus, die dann genehmigt wurden.
Die 78 zum Zug gekommenen Projekte gliedern sich in
Ø 25 kombinierte MINT/Masseprojekte,
Ø 7 Kooperationsprojekte mit mehreren beteiligten Universitäten,
Ø 29 Projekte zur Verbesserung der Bedingungen in den sogenannten Massenfächern und
Ø 17 Projekte zur Stärkung der MINT-Fächer.
Für die Universität Wien wurde
für die Projekte Maßnahmen zur Beschleunigung des
Abschlusses von Diplom- und Lehramtsstudien, Qualitätsverbesserung der
Studienwahl und des Studienbeginns in Massenfächern, Studierendenservice-Portal
für 88.000 Studierende (Masse und MINT), Verbesserung der Laborausstattung
Chemie, Physik und Molekularbiologie eine
Gesamtsumme von € 9,737.410,-- genehmigt. Drei Projekte wurden nicht bewilligt.
Für die Universität Graz wurde
für die Projekte Alternative Prüfungs- und Beurteilungsformen
in den Massenfächern Pädagogik, Geographie, BWL und VWL, Anpassung
des zentralen
elektronischen Informationsmanagements an die aktuellen Studierendenzahlen, AV-Ausstattung
MINT & MASSE, EDV–Benutzerzentren für Studierende/Lehrende,
Gemeinsamer Benutzerausweis zur Nutzung steirischer Bibliotheken sowie
Beschaffung von E-Books, GEWI
Verbesserung der Unterrichtsbedingungen in Massenfächern, Nachhaltigkeit
in der Lehre – die ökologische Dimension – Basiswissen
für alle (sustainicum), NAWI Ausstattung/Infrastruktur, NAWI
EDV-Softwareausstattung, Personal MINT&MASSE, Service-Learning, STEOP an der
REWI und SOWI Fakultät eine Gesamtsumme von € 4,404.125,--
genehmigt. Vier Projekte
wurden nicht bewilligt.
Für die Universität Innsbruck wurde
für die Projekte § 99-Professur Experimentelle Quanten-physik
(Ultrakalte Quantengase), Ausstattung Unterrichtsräume GEWI neuer
idealtypischer
Medienraum, CNC-Maschinen für Mechatronik-Initiative, Elektronik- und
Demonstrations-praktikum, Fachdidaktik GEWI, Förderung der Fachdidaktiken
in den geisteswissenschaftlichen Unterrichtsfächern, Fachdidaktik NATWI
– Steigerung der Qualität der Lehre in naturwissenschaftlichen
Fächern, Hörsaalübertragung und Medienunterstützung der
Lehre im SOWI-Gebäude, Informatik ist überall wo bist du?,
Interaktiver Seminar- und Besprechungsraum Neue Medien – Fakultät
für Politikwissenschaft und Soziologie, Kapazitätsentlastung im
überlasteten (Massen-)Fach Pädagogik, Optimierung der
Studieneingangs- und Orientierungsphase im Lehramtsstudium, Professur für
Pflanzenphysiologie, Reinvestition und Neuanschaffung von
Infrastruktur (Architekturwerkstätte), Senior Lecturer für
Translationswissenschaften, experimentelle Architektur, Gestaltung, Zoologie,
BWL, Studien(wahl)beratung: Info-Hotline mit ange-gliedertem Ticketsystem die
Gesamtsumme von € 2,709.471,-- genehmigt. Acht Projekte
wurden nicht bewilligt.
Für die Medizinische Universität Wien wurde für das Projekt Gemeinsame Assessmentdatenbank auf Basis eines österreichischen Kompetenzkatalogs für das Humanmedizinstudium eine Gesamtsumme von € 536.272,-- genehmigt. Ein Projekt wurde nicht genehmigt.
Für die Medizinische Universität Graz
wurde für die Projekte Gemeinsamer Benutzerausweis zur Nutzung steirischer
Bibliotheken, Gemeinsame Assessmentdatenbank auf Basis eines österreichischen
Kompetenzkatalogs für das Humanmedizinstudium eine Gesamtsumme von
€ 545.864,-- genehmigt. Es wurden alle eingebrachten Projekte genehmigt.
Für die Medizinische Universität Innsbruck wurde für das Projekt Gemeinsame Assessment-datenbank auf Basis eines österreichischen Kompetenzkatalogs für das Humanmedizinstudium eine Gesamtsumme von € 285.864,-- genehmigt. Zwei Projekte wurden nicht genehmigt.
Für die Universität Salzburg wurde
für die Projekte Informatik ist überall wo bist du?, Attraktive
Mathematik, Kein Burn:out nach Uni:brennt, Kein Recht ohne Wirtschaft, keine
Wirtschaft ohne Recht!, Kommunikation mit Qualität!, Pädagogik
für ein Mehr an Bildung!, Physik pro PLUS, Schulbiologiezentrum – Ein
Ort lebendigen Lernens mit lebenden Objekten, Von Molekülen,
Zellen und Organismen: Erneuerungen eines Cell Sorters für die
forschungsgeleitete Lehre, Von Molekülen, Zellen und Organismen:
Erneuerung von Praktikumsinfrastruktur, Women for MINT eine Gesamtsumme von
€ 4,138.730,-- genehmigt. Vier Projekte wurden nicht genehmigt.
Für die Technische Universität Wien
wurde für die Projekte #04 BOKU/TU Wien – Forschungsgeleitetes
Training von Studierenden in moderner Lebensmittelanalytik, #05 BOKU/TU Wien
– CF „Bioindustrial Pilot Plant“, #06a Architektur –
Verbesserung der Lehr- und Studiensituation, #10 Mathematik und Geoinformation
– EDV Arbeitsplätze für Studierenden und Studierenden-labors,
#11a Technische Physik Arbeitsplätze für Studierende, #13a Informatik
– INF-Plus:
Verbesserung der Studienbedingungen, #13b Informatik –
Informatikhörsaal Treitlstraße eine Gesamtsumme von € 4,655.412,--
genehmigt. 17 Projekte wurden nicht genehmigt.
Für die Technische Universität Graz
wurde für die Projekte Steirischer Bibliothekenausweis und E-Books, Nachhaltigkeit
in der Lehre – die Ökologische Dimension. Basiswissen für Alle
(sustainicum), ASSG Akustisches Sensornetzwerk und Studiogrundausstattung, Neue
E-Learning gerechte Lehr- und Lernumgebung, Studienbeschleunigung, insb. Informatik
und
Architekturlehre eine Gesamtsumme von € 2,425.500,-- genehmigt. Fünf
Projekte wurden nicht genehmigt.
Für die Montanuniversität Leoben wurde für das Projekt Gemeinsamer Benutzerausweis zur Nutzung steirischer Bibliotheken eine Gesamtsumme von € 260.000,-- genehmigt. Ein Projekt wurde nicht genehmigt.
Für die Universität für
Bodenkultur wurde für die Projekte Nachhaltigkeit in der Lehre – die
Ökologische Dimension. Basiswissen für Alle (sustainicum), BOKU/ TU
Wien – Forschungs-geleitetes Training von Studierenden in moderner
Lebensmittelanalytik, CF Bioindustrial Pilot Plant, Anwendungssoftware zur
forschungsgeleiteten Lehre im Ressourcenmanagement,
Biodiversität und Citizen Science, Enabling improved hands on field and
laboratory experiments (regular and international studies), Experimentallabors
für Studierende Fachbereich Material-wissenschaften und Prozesstechnik,
Gestaltung der Lehre zu nachhaltigen Agrarsystemen unter besonderer
Berücksichtigung mathematischer Kompetenzen, Integrative Virtual Teaching
Laboratory, Laborausstattung: Lebensmittelwissenschaften und -technologie und
Modellierung von Agrarökosystemen, Modernisierung und Erweiterung der
Übungslaborinfrastruktur für die Wand- und Bodenforschung, Praxisseminar
Messtechnik und Strahlenschutz, Stärkung der
Lehre bei Feldarbeiten durch technische Hilfsmittel, Verbesserung der
Bibliotheksinfrastruktur
Hauptbibliothek und Fachbibliothek
Landschaftsplanung, Verbesserung der Hörsaalausstattung, Zukunftsweisende
Übungslabors für Molekularbiologie und Chemie eine Gesamtsumme von
€ 6,028.928,-- genehmigt. Elf Projekte wurden nicht genehmigt.
Für die Veterinärmedizinische Universität wurde für das Projekt Integrativer Kleingruppenunterricht Vetmeduni eine Gesamtsumme von € 134.400,-- genehmigt. Es wurden alle eingebrachten Projekte genehmigt.
Für die Wirtschaftsuniversität Wien
wurde für die Projekte Orientierungstest und Orientierungsmaterialien
für die Bachelor- und Masterstudien, Qualitätsoffensive in den
Bachelorstudien,
Unterstützung digitaler Lernwelten durch Buchscanner eine Gesamtsumme von
€ 1,198.000,-- genehmigt. Zwei Projekte wurden nicht genehmigt.
Für die Universität Linz wurde für die Projekte Informatik ist überall, wo bist du?, Fortgeschrittenenprakitkum Fabrication and Characterization of Organic Plastic Solar Cells, Mobile Access Multimediastudium Rechtswissenschaften eine Gesamtsumme von € 1,451.900,-- genehmigt. 18 Projekte wurden nicht genehmigt.
Für die Universität Klagenfurt wurde
für die Projekte Informatik ist überall, wo bist du?,
Betreuungsoffensive Psychologie, eLearning und Blended learning, Verbesserung
der Serviceinfrastruktur für Massen- und MINT-Fächer der AAU eine
Gesamtsumme von € 1,145.856,--
genehmigt. Ein Projekt wurde nicht genehmigt.
Für die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz wurde für die Projekte gemeinsamer Benutzerausweis zur Nutzung steirischer Bibliotheken, ASSG Akustisches Sensornetzwerk und Studiogrundausstattung eine Gesamtsumme von € 230.000,-- genehmigt. Es wurden alle eingebrachten Projekte genehmigt.
Für die Universität für
künstlerische und industrielle Gestaltung Linz wurde für das Projekt
Ausbildungsinfrastruktur Raumstrategien eine Gesamtsumme von € 61.730,--
genehmigt.
Es wurden alle eingebrachten Projekte genehmigt.
Für die Akademie der bildenden Künste Wien wurde für das projekt
milling machine: 3D Fräse eine Gesamtsumme von € 50.538,--
genehmigt. Es wurden alle eingebrachten Projekte
genehmigt.
Die erste Hälfte der Projektmittel – also
insgesamt 20 Mio. € – wurde 2011 den Universitäten zur
Verfügung gestellt; die weiteren Zahlungen werden entsprechend den
Zahlungsplänen der
Universitäten und dem Projektfortschritt erfolgen.
Ad B – Eingliederungen und Kooperationen im Forschungsbereich:
Für die Neustrukturierung der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung („3-Säulen-Modell“) stehen für die Säule 1 – Integration von Forschungs-exzellenz in bestehende Strukturen – jährlich durchschnittlich 12 Mio. € an Offensivmitteln zur Verfügung. Im Jahr 2011 konnte mehr als ein Drittel der bis 2010 vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung durch Basissubventionen geförderten Einrichtungen in Universi-täten integriert werden bzw. arbeitet im Verbund mit Universitäten. Dafür wurden im Jahr 2011 insgesamt 3,261 Mio. € aufgewendet.
In einem weiteren Schritt sollen im Rahmen der Säule 1 auch gezielt Einrichtungen der ÖAW in universitäre Strukturen integriert werden; die diesbezüglichen Gespräche mit der ÖAW und den Universitäten haben bereits begonnen.
Ad C – FWF-Overheads:
Die Overhead-Finanzierung des FWF bezieht sich auf die Programme „Einzelprojekte“ und „PEEK“, bei denen der FWF den Forschungsträgern zusätzlich zu den genehmigten Förderungen indirekte Forschungskosten in Höhe von 20 % finanziert. Diese werden dem FWF durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gegen Nachweis erstattet.
Ad D – Ausbau des FH-Sektors
Einleitend verweise ich auf meine Beantwortung der parlamentarischen Anfrage Nr. 8313/J-NR/2011 betreffend Ausbau der Fachhochschulen (8202/AB).
Im Zuge der Offensivmaßnahmen der
Bundesregierung für wichtige Zukunftsbereiche sind für den Bereich
der Fachhochschulen zusätzliche Mittel in der Höhe von 10 Mio. €
jährlich ab 2011 vorgesehen. Mit dieser Maßnahme können die
letzten Ausbauschritte des FH-EF III nun
umgesetzt werden.
Kriterien für die Auswahl der Studiengänge waren vom Fachhochschulrat bereits genehmigte oder vorgemerkte Anträge der Erhalter von Fachhochschul-Studiengängen, die bisher nicht über Bundesmittel finanziert werden konnten.
Ad E – Universitäre Leistungsvereinbarungen 2013-2015:
Die Offensivmittel sind Teil des
Universitätsbudgets bzw. des Budgets der Fachhochschulen. Soweit die
universitären Offensivmittel nicht für die unter A bis C genannten
Programme/Maßnahmen verbraucht werden, werden sie in die
Leistungsvereinbarungen 2013 – 2015 einbezogen.
Der Bundesminister:
o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle e.h.