10136/AB XXIV. GP

Eingelangt am 12.03.2012
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Finanzen

Anfragebeantwortung

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 10262/J vom 12. Jänner 2012 der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen beehre ich mich, Folgendes mitzuteilen:

 

Einleitend wird festgehalten, dass die bei den bisherigen Beantwortungen eingeschlagene Systematik weitgehend fortgesetzt wird.

 

Zu 1., 4., 7. und 10.:

Analog zu den Antworten der Vorjahre wird für die wesentlichsten Abgabenarten die Entwicklung der Rückstände dargestellt. Unter „RA ausgefertigt“ ist der fällige und "bearbeitbare" Rückstand zu verstehen. Für die Steuerarten Umsatzsteuer, Einkommen­steuer, Körperschaftsteuer und Lohnsteuer hat sich dieser fällige und bearbeitbare Rückstand gegenüber den Vorjahren (vorherige Beantwortungen) nur geringfügig verändert.

 

            Summe zum 31. Dezember 2011                    1.387,6 Mio. €

            Summe zum 31. Dezember 2010                    1.340,5 Mio. €

            Summe zum 31. Dezember 2009                     1.378,3 Mio. €

            Summe zum 31. Dezember 2007                     1.460,3 Mio. €

            Summe zum 31. Dezember 2006                     1.454,7 Mio. €

            Summe zum 31. Dezember 2005                     1.521,1 Mio. €


Rückstände zum 31. Dezember 2011:

 

Rückstände

Zahlungstermin

Hemmung

RA ausgefertigt (fällig und bearbeitbar)

noch nicht abge-laufen oder noch nicht überwacht

Bundes-länder

mit AEH

ohne Mahnung

mit Mahnung

ohne ZE-Ansuchen

mit AEB

ohne ZE-Ansuchen

mit ZE-Ansuchen

ohne ZE-Bewilligung

Insolvenzen

ohne ZE-Bewilligung

mit ZE-Bewilligung

ohne AEH

 

ohne AE-Antrag

mit AEH-Antrag

ohne AEB

 

ohne RA

ohne Insolvenz

ohne Insolvenz

 

ohne Insolvenz

 

 

Beträge in Euro zum 31. Dezember 2011

Umsatzsteuer

WNB

965.957.411

114.377.631

56.073.226

489.326.072

OOE

162.584.469

24.786.083

15.960.100

56.474.564

KTN

98.448.572

8.993.584

8.685.387

25.440.885

STMK

259.159.529

32.651.202

28.089.853

118.617.385

TIR

115.225.776

15.115.353

8.815.499

43.094.961

SBG

86.910.989

22.495.734

4.722.460

34.265.466

VBG

22.984.400

5.471.281

2.189.057

11.865.016

Summe

1.711.271.146

223.890.867

124.535.582

779.084.351

 

 

 

 

 

Einkommensteuer

WNB

353.317.665

65.983.785

103.311.531

221.828.558

OOE

66.844.170

17.512.408

12.944.765

37.683.380

KTN

34.772.235

6.735.767

10.085.474

9.929.700

STMK

49.109.995

17.563.994

15.837.096

53.938.197

TIR

63.029.741

13.597.412

20.553.023

25.663.686

SBG

52.922.018

8.974.293

7.092.450

23.133.266

VBG

22.126.135

11.317.489

6.520.412

14.109.880

Summe

642.121.958

141.685.148

176.344.750

386.286.667

 

 

 

 

 

Körperschaftsteuer

WNB

198.820.656

106.847.271

27.523.507

101.083.509

OOE

30.476.586

5.483.423

1.899.064

13.599.126

KTN

8.857.644

1.311.902

2.743.234

3.563.972

STMK

34.919.178

7.302.347

7.350.354

6.079.487

TIR

10.855.403

6.487.460

1.410.765

4.923.241

SBG

17.281.461

3.373.298

2.035.022

6.259.303

VBG

7.497.131

1.150.051

540.213

1.088.340

Summe

308.708.058

131.955.753

43.502.159

136.596.979

 

 

 

 

 

Lohnsteuer

WNB

121.353.542

20.291.733

7.331.281

56.568.521

OOE

35.446.573

3.649.811

1.454.331

6.673.724

KTN

12.728.500

1.714.227

1.544.171

4.016.382

STMK

37.965.833

4.291.524

1.357.564

7.999.716

TIR

18.429.194

5.316.726

938.408

4.284.753

SBG

7.557.414

7.325.376

495.570

4.166.823

VBG

7.900.325

1.073.707

360.675

1.916.807

Summe

241.381.381

43.663.103

13.481.998

85.626.727

 

Aufgrund der Rundungen ergeben sich bei den Summen z.T. rechnerische Abweichungen


Zu 2., 5., 8. und 11.:

Folgende Differenzen ergaben sich zwischen dem Bundesvoranschlag 2011 gegenüber dem vorläufigen Erfolg 2011:

 

        Umsatzsteuer                                   -   208,6 Mio.

        Einkommensteuer                              +  178,2 Mio.

        Körperschaftsteuer                            +  777,1 Mio.

        Lohnsteuer                                      +  183,9 Mio.

 

Zu 3., 6., 9. und 12.:

Nachfolgend werden die fälligen Rückstände an Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Körper­schaftsteuer und Lohnsteuer des Jahres 2011 zum Stichtag 31. Dezember 2011 nach Bundesländern aufgegliedert dargestellt.

 

 

Zu 13. und 14.:

Für die Beantwortung dieser Fragen werden die Ergebnisse nach Außenprüfung Finanzämter (Prüfungen, die von Prüfern der Betriebsveranlagungsteams durchgeführt werden) und Außenprüfung Großbetriebsprüfungen (GBP) getrennt dargestellt. Im Mehrergebnis sind die Ergebnisse an Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und „Kleinabgaben“, sowie die Ergebnisse aufgrund von Änderungen der Bemessungsgrundlagen bei Fällen der einheitlichen und gesonderten Gewinnfeststellung enthalten.

 

Im Zuge der Reform der Finanzverwaltung wurden die Finanzlandesdirektionen durch die Steuer- und Zollkoordination ersetzt und regionale Strukturen eingeführt. Die nachfolgenden Darstellungen folgen dem seit 2004 bestehenden Organisationsaufbau in der Finanz­verwaltung.


ABP 2011

Anzahl Betriebe

ABP 2011

Summe Mehrergebnis

Region

Gesamt

Klein

Mittel

Groß

Gesamt

Klein

Mittel

Groß

Wien

3.624

2.757

865

2

 

240.050.226

152.684.192

82.969.301

4.396.733

Ost

2.895

2.006

886

3

 

126.886.656

90.279.288

35.295.855

1.311.514

Mitte

3.819

2.655

1.164

0

 

149.649.436

102.892.104

44.342.722

2.414.610

Süd

3.234

2.315

917

2

 

126.908.618

70.999.227

49.926.218

5.983.173

West

2.526

1.886

637

3

 

108.096.746

76.227.566

30.543.506

1.325.674

Summe

16.098

11.619

4.469

10

 

751.591.682

493.082.378

243.077.600

15.431.704

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GBP 2011

Anzahl Betriebe

GBP 2011

Summe Mehrergebnis

 

Gesamt

Klein

Mittel

Groß

Gesamt

Klein

Mittel

Groß

 

3.821

1.563

982

1.276

 

1.217.300.262

462.405.077

131.651.219

623.243.966

 

Zu 15.:

Die Anzahl der Betriebe sowie die Höhe der Steuerrückstände nach Betriebskategorien (Groß-, Mittel-, Kleinbetriebe) zum Stichtag 31. Dezember 2011 sind aus nachfolgender Tabelle zu entnehmen:

 

 

Zu 16.:

Nachfolgend sind die Rückstände zum Stichtag 31. Dezember 2011 nach Branchen (basierend auf die ÖNACE) sowohl nach Anzahl als auch betragsmäßig aufgegliedert:

 

Branchenkennung nach ÖNACE

Anzahl

Summe

RA je St.Nr.

Land- und Forstwirtschaft

767

13.244.464

17.268

Bergbau und Gewinnung von Steinen

27

439.687

16.285

Herstellung von Waren

2.404

93.977.397

39.092

Energieversorgung

63

883.291

14.021

Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung

83

2.483.449

29.921

Bau

5.025

220.994.273

43.979

Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ

9.450

300.322.760

31.780

Verkehr und Lagerei

3.407

96.433.597

28.305

Beherbergung und Gastronomie

7.308

114.148.751

15.620

Information und Kommunikation

1.950

46.049.643

23.615

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

1.315

30.638.416

23.299

Grundstücks- und Wohnungswesen

3.203

82.474.923

25.749

Freiberufliche, Wissenschaftliche und Technische Dienstleistungen

6.260

164.488.564

26.276

Erbringung von sonstigen wirtschaftl. Dienstleistungen

2.780

87.700.824

31.547

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Soz.Vers.

21

414.813

19.753

Erziehung und Unterricht

612

8.007.988

13.085

Gesundheit- und Sozialwesen

671

14.137.639

21.070

Kunst, Unterhaltung und Erholung

1.266

24.249.858

19.155

Erbringung von sonstige Dienstleistungen

1.379

20.383.501

14.781

Private Haushalte

19

164.240

8.644

Exterritoriale Organisationen

6

26.463

4.411

Keine Branchenkennung

52.562

403.263.158

7.672

100.578

1.724.927.700

17.150

 

Zu 17. und 19.:

Anmeldungen von Forderungen in Insolvenzverfahren im Jahr 2011:

 

Region

Fälle

Betrag

Wien

5.475

207.690.533

Ost

2.508

184.521.278

Mitte

2.345

78.288.904

Süd

2.554

64.586.449

West

1.685

41.714.647

Gesamt

14.567

576.801.812

 

Zu 18. und 20.:

Wie bereits in den vorangegangenen Anfragebeantwortungen zu diesen Punkten wiederholt ausgeführt, hängt das Ausmaß der Steuererträge, die dem Bund durch Insolvenzverfahren verloren gehen, vom Ausgang der gerichtlichen Verfahren ab. Die seitens der Finanzbehörde gestellten Konkursanträge werden nicht elektronisch verknüpft. Da diesbezüglich keine automationsunterstützte Datenbank geführt wird, wäre eine entsprechende Auswertung mit einem unverhältnismäßig hohen Zeit- und Personalaufwand verbunden. Daher können hierzu keine Angaben gemacht werden.

 

Zu 21.:

Der (ausgabenwirksame) Personalstand des Bundesministeriums für Finanzen hat sich im Zeitraum von 1. Juli bis 31. Dezember 2011 um 92 Beamte bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermindert.

 

Region

Entwicklung

Mitte

-33

Ost

-30

Süd

-16

West

-13

Wien

0

Gesamtergebnis

-92

 

Im gleichen Zeitraum wurden 184 Planstellen durch externe Zugänge nachbesetzt. Interne Umbesetzungen sowie Maßnahmen im Projekt Personaltransfer sind darin nicht berück­sichtigt.

 

Zu 22.:

Der (ausgabenwirksame) Stand an Betriebsprüfern hat sich im Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2011 um 27 Betriebsprüfer vermindert.

 

 

Region

Entwicklung

Mitte

-9

Ost

0

Süd

-1

West

-8

Wien

-9

Gesamtergebnis

-27

 

Im gleichen Zeitraum wurden 61 Prüfer-Planstellen durch externe Zugänge nachbesetzt. Interne Umbesetzungen sowie Maßnahmen im Projekt Personaltransfer sind darin nicht berücksichtigt.

 

Zu 23.:

Im Hinblick auf das aktuelle Konsolidierungspaket wird das Personaleinsatzmodell des Bundesministeriums für Finanzen für die nachgeordneten Dienststellen für 2012 neu geplant.

 

Zu 24.:

Dem Bereich Prüfung und Betrugsbekämpfung wird seitens des Bundesministeriums für Finanzen weiterhin höchste Priorität eingeräumt. Die Anstrengungen werden auch 2012 darin liegen, im Sinne der Schwerpunktsetzung der Bundesregierung in den Bereichen Sicherheit und Rechtsprechung, den vorhandenen Personalstand der Betriebsprüfung und Steuerfahndung zu erhalten bzw. diesen im Bereich der Finanzpolizei im Rahmen der Vorgaben weiter auszubauen. Zudem wurde ein weiteres Mobilitätsprogramm beschlossen, das die Übernahme von Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern der Landesverteidigung in das Finanzressort vorsieht, welche dort im Rahmen der Betrugsbekämpfung zum Einsatz kommen werden.


Zu 25.:

Wie bereits in vorangegangenen Anfragebeantwortungen wiederholt ausgeführt, ist der Begriff „Scheinfirmen“ aufgrund der vielfältigen Erscheinungsformen nicht auf wenige Sachverhaltskriterien einschränkbar. Aus diesem Grund können keine seriösen Schätzungen vorgenommen werden, die sich auf Steuerausfälle durch Scheinfirmen beziehen.

 

Zu 26.:

Seit 2011 heißt die ehemalige KIAB nun Finanzpolizei. Im Kalenderjahr 2011 wurde die nachstehend angeführte Anzahl von Betrieben durch die Finanzpolizei überprüft. Eine zusätzliche Aufschlüsselung auf Branchen wäre sehr umfangreich und würde den Rahmen dieser Anfragebeantwortung überschreiten. Es wurden jedenfalls Unternehmen aller Branchen geprüft.

 

01.01.2011 bis 01.01.2012

BUNDESLAND

ANZAHL

Burgenland

1.117

Kärnten

2.104

Niederösterreich

5.711

Oberösterreich

4.264

Salzburg

1.842

Steiermark

4.394

Tirol

2.824

Vorarlberg

1.078

Wien

6.950

SUMME

30.284

 

Zu 27.:

Aus den Ergebnissen der Kontrollen der Finanzpolizei erfolgten 10.854 Strafanträge nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz und dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz. Die Finanzpolizei beantragte insgesamt Strafgelder in Höhe von € 30.662.468. Zudem wurden 149 Berichte nach dem Sozialbetrugsgesetz an die Staatsanwaltschaft übermittelt.

 

Zu 28.:

Strafanträge nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz und dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz im Zusammenhang mit Scheinselbstständigen werden nicht aufgezeichnet, da diese einen normalen Tatbestand des Fehlens arbeitsmarktrechtlicher Bewilligungen bzw. Anmeldungen zur Sozialversicherung darstellen. Nachstehend wird die Summe aller Strafanträge aufgelistet:


01.01.2011 bis 31.12.2011

BUNDESLAND

ANZAHL

Burgenland

324

Kärnten

660

Niederösterreich

1.748

Oberösterreich

1.814

Salzburg

846

Steiermark

1.481

Tirol

912

Vorarlberg

379

Wien

2.690

SUMME

10.854

 

Aufzeichnungen über die Nationalität der verantwortlichen Personen werden nicht geführt.

 

Zu 29.:

Im Kalenderjahr 2011 sind die nachstehend angeführten Bescheide der Verwaltungsstrafbehörden eingelangt. Eine Aufschlüsselung über Art der Entscheidung und Höhe der Geldstrafen liegt jedoch im Bundesministerium für Finanzen nicht vor.

 


01.01.2011 bis 31.12.2011

BUNDESLAND

ANZAHL

Burgenland

303

Kärnten

559

Niederösterreich

2.028

Oberösterreich

1.882

Salzburg

711

Steiermark

1.380

Tirol

926

Vorarlberg

255

Wien

2.976

SUMME

11.020

 

Zu 30.:

Durch die Finanzpolizei wurden im Jahr 2011 die nachstehend angeführten Berichte an die Staatsanwaltschaft erstattet.


01.01.2011 bis 31.12.2011

BUNDESLAND

ANZAHL

Burgenland

3

Kärnten

62

Niederösterreich

1

Oberösterreich

17

Salzburg

1

Steiermark

5

Tirol

16

Vorarlberg

3

Wien

41

SUMME

149

 

Dabei wurden folgende Übertretungen festgestellt:

 

Übertretungen 2011

Übertretung nach § 153c StGB

Übertretung nach § 153d StGB

Übertretung nach § 153e StGB

BUNDESLAND

ANZAHL

ANZAHL

ANZAHL

Burgenland

0

0

0

Kärnten

43

2

3

Niederösterreich

0

0

0

Oberösterreich

2

2

4

Salzburg

0

0

0

Steiermark

4

1

4

Tirol

15

0

0

Vorarlberg

0

2

2

Wien

4

6

12

SUMME

68

13

25

 

Zu 31.:

Die Auswirkungen und allfällige legistische Erfordernisse im Zusammenhang mit dem Sozial­betrugsgesetz werden derzeit auf Basis einer wissenschaftlichen Studie der Universität Wien gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres evaluiert, die konkrete Novellierung liegt aber im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Justiz.

 

Zu 32.:

Die in den vergangenen Jahren von der KIAB durchgeführten Aktionstage haben einen großen Effekt im Rahmen der Betrugsbekämpfungsmaßnahmen des Bundesministeriums für Finanzen erzielt. Durch die Einführung der Finanzpolizei 2011 und damit einhergehende geänderte bzw. teilweise neue Aufgabenstellungen waren die Aktionstage und ihr Mehrwert für die derzeitige Strategie der Betrugsbekämpfung des Bundesministeriums für Finanzen neu zu bewerten.

 

Es wird daher unter der Steuerung der Stabsstelle Finanzpolizei eine Neuorganisation von Groß-, Sonder- und Schwerpunkteinsätzen geben. Dabei wird mehr Augenmerk auf regionale Unterschiede und Gegebenheiten gelegt werden. Die in den Geschäftsleitungen der Finanz-ämter mit Juli 2011 neu eingerichteten Finanzpolizeikoordinatorinnen bzw. -koordinatoren haben daher unter anderem die Aufgabe, in ihrem Wirtschaftsraum die nötigen Maßnahmen für eine geeignete Betrugsbekämpfung zu ergreifen.

 

Das Bundesministerium für Finanzen wird auch eine engere Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres eingehen und gemeinsame Schwerpunktmaßnahmen setzen. Als Schwerpunktsetzungen sind unter anderem verstärkte Kontrollen im Bereich der Normverbrauchsabgabe, aber auch eine verstärkte Abgabeneinbringung geplant. Schließlich sind wichtige Maßnahmen auch in der Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zu sehen, die für die Aufdeckung und Bekämpfung grenzüberschreitender Betrugsszenarien immer bedeutsamer wird.

 

Zu 33.:

Neben den generellen bundesweiten Aktionstagen mit dem Schwerpunkt „Bau- und Baunebengewerbe“ fanden 2011 in den folgenden Branchen Schwerpunkteinsätze statt:

 

Illegales Glücksspiel:            Wien, Salzburg, Kärnten

Taxigewerbe:                    Wien

Normverbrauchsabgabe:     Tirol, Vorarlberg

Reinigungsgewerbe:            Wien, NÖ, OÖ, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Burgenland

Gastronomie samt deren Zustelldienste:     bundesweit

 

Festzuhalten ist, dass bei den vorstehenden Schwerpunkteinsätzen der Finanzpolizei die Aufdeckung und Bekämpfung abgabenrechtlicher Malversationen sowie die Sicherstellung von Geldbeträgen und Pfändung von Forderungen absolut Vorrang hatten. Die Überprüfung der ordnungspolitischen Vorschriften – insbesondere Schwarzarbeit – wurde demnach im Tagesgeschäft vorgenommen und spiegelt sich nicht in den Ergebnissen dieser Schwerpunkteinsätze wider.


Zu 34.:

Ergebnisse der finanzpolizeilichen Aktionen 2011:

Illegales Glücksspiel:

           Beschlagnahmte Geräte                  412 Stk.

           Gepfändete Beträge                  € 2,246.144

Abgabenrechtliche Malversationen:

           Forderungspfändungen                           95

           Geldpfändungen                                   197

           Sachpfändungen                                    54

           Zahlungseingänge                      € 9,150.738

 

Zu 35.:

Die Betrugsmuster decken sich weitgehend mit jenen, die bereits in den vergangenen Jahren aufgedeckt wurden. Änderungen ergeben sich vielfach in den Warengruppen und im Ablauf des Betruges. Stand im Bereich des Umsatzsteuerbetruges in der Vergangenheit der Handel mit Mobiltelefonen und Computerteilen im Mittelpunkt, so sind neue Warengruppen wie Edelmetalle oder Emissionszertifikate dazugekommen.

 

Zu 36.:

Im Jahr 2011 wurden von den Finanzämtern insgesamt 315 Strafanzeigen wegen Steuerbetrugs und/oder Abgabenhinterziehung erstattet.

Region

2011

Wien

129

Ost

32

Mitte

40

Süd

70

West

44

BUND

315

Zu 37.:

Hierzu liegen keine statistisch auswertbaren Aufzeichnungen vor. Eine Erhebung dieser Werte wäre mit einem unverhältnismäßig hohen Zeit- und Personalaufwand verbunden. Daher können diesbezüglich keine Angaben gemacht werden.

 

Zu 38.:

Mit 1. Jänner 2011 wurden die KIAB-Teams in die neu geschaffene Finanzpolizei übergeleitet. Zum 31. Dezember 2011 betrug der Personalstand der Finanzpolizei-Teams 318 Bedienstete. Die regionale Aufschlüsselung des (ausgabenwirksamen) Personalstandes der Finanzpolizei-Teams stellt sich zum 1. Februar 2012 wie folgt dar:


Region

Personalstand
01.02.2012

Mitte

66

Ost

60

Süd

56

West

47

Wien

92

Gesamtergebnis

321

 

Zusätzlich zu obigem Personalstand sind über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport, Post und A1 Telekom im Rahmen des Projektes Personaltransfers in der Finanzpolizei dienstzugeteilt.

 

Zu 39.:

Der Betrugsbekämpfungsbericht für das Jahr 2010 wurde am 7. November 2011 an die Parlamentsklubs der im Parlament vertretenen Parteien übermittelt. Der Betrugs-bekämpfungsbericht 2011 wird im ersten Halbjahr 2012 erstellt.

 

Zu 40. und 41.:

Beträge in Mio. Euro:

 

 

Lohnsteuer

DG-Beitrag zum FLAF

Zuschlag zum DG-Beitrag

Kommunal- steuer*)

1998

14.073

2.945

245

1.623

1999

14.753

3.036

252

1.695

2000

14.468

3.140

256

1.735

2001

15.672

3.262

259

1.799

2002

16.219

3.333

242

1.848

2003

16.944

3.386

236

1.890

2004

17.119

3.445

234

1.984

2005

16.932

3.539

238

2.012

2006

18.092

3.713

250

2.099

2007

19.664

3.915

261

2.238

2008

21.608

4.399

275

2.359

2009

19.897

4.624

269

2.342

2010

20.433

4.753

275

2.402

2011

21.784

4.985

291

*)

 

*) Die Höhe der Kommunalsteuer wird erst Mitte 2012 feststehen.


Zu 42.:

Hinsichtlich der Unterschiede zwischen der Beantwortung der parlamentarischen Anfrage Nr. 7346/J vom 4. Jänner 2011 betreffend Abgabenschuldigkeiten von Unternehmen zum 31. Dezember 2010 und dem Bundesrechnungsabschluss 2010 ist Folgendes zu beachten:

 

Der Bundesrechnungsabschluss 2010 beinhaltet alle offenen Forderungen bzw. Rückstände der UG 16 „Öffentliche Abgaben“ zum jeweiligen Stichtag. Darunter sind alle noch nicht entrichteten Abgaben zu verstehen, unabhängig davon, ob diese von Finanzämtern, Zollämtern oder anderweitig eingehoben werden bzw. ob diese bereits fällig oder noch nicht fällig sind.

 

Diese Rückstände stellen keine relevante Steuerungskenngröße dar, weil darin (wie bereits ausgeführt) unter anderem Abgaben enthalten sind,

 

Bei den gegenständlichen Anfragenbeantwortungen wurde und wird im Sinne der Anfragen auf die Steuerschulden eingegangen. Es wurden und werden daher nur Abgabenforderungen dargestellt, die zum entsprechenden Stichtag auf Abgabenkonten von Finanzämtern aufscheinen und sowohl fällig als auch vollstreckbar (somit bearbeitbar) sind. Um die gewünschte Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde bis dato für alle gleichgelagerten Anfragen diese Auswertungs- und Darstellungssystematik beibehalten.