10266/AB XXIV. GP
Eingelangt am 20.03.2012
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BM für Wissenschaft und Forschung
Anfragebeantwortung
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BMWF-10.000/0018-III/4a/2012
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Frau Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien Wien, 20. März 2012
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Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 10421/J-NR/2012 betreffend Errichtung des
Unipark Nonntal (Universität Salzburg), die die Abgeordneten Erich Tadler,
Kolleginnen und
Kollegen am 20. Jänner 2012 an mich richteten, wird nach Einholung von
Stellungnahmen der verantwortlichen Institutionen – der Universität
Salzburg sowie der Bundesimmobilien-gesellschaft m.b.H. – wie folgt beantwortet:
Zu Frage 1:
Bei der Planung wurde auf das Thema
Barrierefreiheit geachtet, zumal seitens der Baubehörde auch im Baubescheid
die ÖNORM B1600 als Grundlage und als Standard festgelegt wurde.
In den Planungsprozess waren neben den Architekt/innen und Behörden sowie
Vertreter/innen der Nutzer/innen und des Bauherrn auch zwei zertifizierte
Sachverständige für barrierefreies Planen und Bauen eingebunden, in
den Themenbereichen Leitsystem, Durchlaufschutz und Glasflächenmarkierung
der Obmann des Salzburger Blindenverbandes sowie seitens der Stadt Salzburg die
Behindertenbeauftragte. Die im Planungsprozess vorgesehenen Maßnahmen
wurden in die Ausschreibung übernommen und in der Folge auch umgesetzt.
Zu Frage 2:
Es werden beispielsweise ein taktiles Leitsystem von der Grundstücksgrenze (in Zusammen-arbeit
mit dem Magistrat) bis zu einer ersten taktilen Übersichtstafel und zur
Gebäudekante und zum Haupteingang sowie ein Infopoint im Foyer mit
taktilen Grundrissmodellen und einer
akustischen Informationsmöglichkeit für blinde Menschen errichtet.
Des Weiteren wird ein
taktiles Leitsystem zum Hauptstiegenhaus erstellt. Bereits vorhanden sind automatisch
öffnende Türen im Hörsaal-Bereich, dem Hauptstiegenhaus und in
den Fachbereichsebenen sowie
automatisch öffnende Schiebetüren beim Haupteingang. Die Glasflächenmarkierungen/Durchlaufschutz
bei Glastüren, die barrierefreie Liftanlagen mit akustischer Stockwerk-sinformation,
beidseitige Handläufe, Treppenmarkierungen, barrierefreie WC-Anlagen mit
Notrufmöglichkeit im gesamten Haus (insgesamt 13 Stück), zwei davon
schließbar mit Eurokey, barrierefreier Zugang, die Behindertenparkplätze
in der Tiefgarage sowie oberirdisch zugänglich mit Eurokey, die induktiven
Höranlagen in den Hörsälen und die taktilen Raumnummern bei den
Hörsälen sowie den Büros sind weitere konkrete Maßnahmen,
die gesetzt wurden.
Zu Frage 3:
Nach Rücksprache mit dem Obmann des
Salzburger Blindenverbandes und den beiden
Sachverständigen für barrierefreies Planen und Bauen wurde für
eine haptische Ausführung entschieden, zumal Braille nicht für alle
blinden Menschen lesbar ist.
Zu Fragen 4 und 7:
Ein Leitsystem wurde in Abstimmung mit dem
Obmann des Salzburger Blindenverbandes
geplant und ist teilweise schon fertig gestellt. Dieses taktile Leitsystem
beginnt bei der Bushaltestelle, führt über den Fußgängerübergang
zur Grundstücksgrenze, wo es bis zu einer ersten haptischen
Informationsmöglichkeit (in Ausführung) und von dort weiter bis zum
Haupteingang bzw. ins Foyer führt. Im Foyer wird ein Infopoint errichtet.
Zu Frage 5:
Blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung können sich einen ersten Überblick beim haptischen Übersichtsmodell bei der Außenanlage verschaffen bzw. beim Infopoint im Foyer, wo es ein haptisches Modell des Gebäudes sowie eine akustische Informationsmöglichkeit geben wird.
Zu Frage 6:
In allen Aufzügen ist eine normgerechte Ausführung inklusive Sprachausgabe sowie haptischer Beschriftung gegeben.
Zu Frage 8:
Es wurden automatische Türöffner,
geeignete Aufzüge und Rampen für gehbehinderte
Menschen gebaut und berücksichtigt.
Zu Fragen 9 bis 11:
Bei diesem Bauvorhaben wurden alle Planungs- und Bauaufträge gemäß Bundesvergabegesetz erteilt. Eine Aufzählung sämtlicher beteiligter Unternehmen wäre mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden. Mit der Planung des Gebäudes wurde das Architekturbüro Storch-Ehlers-Partner betraut.
Zu Frage 12:
Die prognostizierten Nettogesamtkosten für das Projekt betragen rund 63 Millionen Euro.
Zu Frage 13:
Es lag ein Mangel in der Ausführung vor, welcher bereits behoben wurde.
Zu Fragen 14 und 15:
Es wurden Mängellisten sowohl bei der
Abnahme der einzelnen Gewerke als auch im Zuge der Übergaben durch die
örtliche Bauleitung aufgestellt. Generell gab es keine wesentlichen
Mängel.
Zu Frage 16:
Der Unipark Nonntal ist bereits jetzt
barrierefrei benützbar und Bereiche, in denen
Optimierungspotential besteht sind jene, die z.T. noch nicht fertig gestellt
wurden.
Zu Frage 17:
Die Kosten für die Herstellung der Barrierefreiheit im Rahmen der Baukollaudierung sind von der BIG zu tragen.
Der Bundesminister:
o.Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle e.h.