1057/AB XXIV. GP
Eingelangt am 22.04.2009
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur
Anfragebeantwortung
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Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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Frau Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien
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Geschäftszahl: |
BMUKK-10.000/0077-III/4a/2009 |
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Wien, 17. April 2009
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1103/J-NR/2009 betreffend Dubioser Kunstvortrag an einer obersteirischen Bundeshandelsakademie, die die Abg. Dr. Susanne Winter, Kolleginnen und Kollegen am 2. März 2009 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Fragen 1 und 2:
Kunst- und Kulturvermittlung für Kinder und Jugendliche zählt zu den Schwerpunkten meines kulturpolitischen Programms. Ich bin überzeugt, dass frühe Begegnungen zwischen Kindern und Künstlerpersönlichkeiten einen positiv prägenden Einfluss auf die weitere Entwicklung der jungen Menschen ausüben können. Es ist der Bildungsauftrag der österreichischen Schulen den Schülerinnen und Schülern die Vielfalt des Kultur- und Kunstschaffens unseres Landes zu vermitteln und dazu gehört die zeitgenössische Kunst Österreichs.
Ich freue mich ganz besonders, dass sich Günter Brus als einer der bedeutendsten Künstler Österreichs bereit erklärt hat, einen Workshop an einer Schule durchzuführen.
Als Mitbegründer des Wiener Aktionismus in den späten sechziger Jahren und Schöpfer eines umfangreichen zeichnerisch-malerischen und literarisch-philosophischen Oeuvres seit den siebziger Jahren hat Günter Brus ein Gesamtkunstwerk geschaffen, das integraler Bestandteil der österreichischen Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts ist. Wenngleich in frühen Jahren umstritten, wurde ihm neben vielen internationalen Auszeichnungen im Jahr 1996 der Große Österreichische Staatspreis zuerkannt; eine Auszeichnung von vielen, die ihn als Künstler von internationalem Format ehrte. Im vergangenen Jahr wurde in Graz der Grundstein zum „Bruseum“, einem eigenen Brus-Museum im Landesmuseum Joanneum, gelegt.
Zu Frage 3:
Am Workshop mit Günter Brus können auf Basis freiwilliger Meldung 10 bis 14 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Jahrgängen teilnehmen. Am abschließenden Artfest können alle Interessierten teilnehmen.
Zu Fragen 4 bis 6:
Die Teilnahme am Workshop und am Artfest ist selbstverständlich freiwillig.
Zu Fragen 7 bis 14:
Günter Brus erhält kein Honorar und arbeitet am Workshop absolut unentgeltlich.
Zu Fragen 15 bis 17:
Nein, dem BMUKK sind keine weiteren Einladungen bekannt.
Zu Frage 18:
Ich gehe davon aus, dass es bei keiner Veranstaltung von Schulen (Schikurs, Sportwoche, Kulturabend, Schulfest, etc.) zu Gesetzesübertretungen kommt. Bezüglich der Verantwortungsübernahme gilt im Übrigen die in den rechtlichen Grundlagen vorgesehene Regelung.
Zu Frage 19:
Günter Brus wird mit 10 bis 14 Schülerinnen und Schülern einen Workshop abhalten, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung des Künstlers und Staatspreisträgers Günter Brus zeichnen werden. Zum Zeichnen verwendet Brus Papier und Stifte – diese Materialien werden von den Interessierten selbst mitgebracht.
Die Bundesministerin:
Dr. Claudia Schmied eh.