10592/AB XXIV. GP

Eingelangt am 24.04.2012
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für europäische und internationale Angelegenheiten

Anfragebeantwortung

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Judith Schwentner, Kolleginnen und Kollegen
haben am 24. Februar 2012 unter Zl. 10750/J-NR/2012 an mich eine schriftliche
parlamentarische Anfrage betreffend „der versprochenen Hilfsgelder für Somalia“ gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:

Die humanitäre Lage am Horn von Afrika ist weiterhin prekär. Die Bevölkerung benötigt
weiterhin internationale Hilfe.

Zu Frage 2:

Es ist aus unserer Sicht nicht möglich zu beurteilen, in welchem Ausmaß andere Staaten in
Zukunft Mittel für die Hungerkatastrophe am Horn von Afrika zur Verfügung stellen bzw. aus
welchen Budgets im Einzelnen diese Hilfsgüter in Zukunft finanziert werden.

Zu Frage 3:

Die Mittel für die Hungerkatastrophe am Horn von Afrika sind zur Gänze ausbezahlt.
Insgesamt kamen 3 Mio. Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF), 5 Mio. Euro aus
dem Bundesministerium für Finanzen (BMF), 350.000 Euro aus dem Bundesministerium für

Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) sowie 220.000 Euro
von den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Vorarlberg und Tirol.
Die Aufteilung der vom BMF für internationale humanitäre Organisationen bereitgestellten
Mittel ist von der Austrian Development Agency (ADA) in beiliegender Übersicht dargestellt.
2 Mio. Euro aus dem AKF wurden von der ADA aufgrund eines „Call for Proposals“ an
österreichische Nichtregierungsorganisationen überwiesen (Österreichisches Rotes Kreuz:
550.000 Euro, Care: 500.000 Euro, Caritas 600.000 Euro und Licht für die Welt: 350.000
Euro).

Die restlichen 1 Mio. Euro aus dem AKF gingen an die internationalen humanitären
Organisationen Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) (350.000
Euro), Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) (250.000 Euro), Amt für die
Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) (200.000 Euro) sowie Internationales
Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) (200.000 Euro). 350.000 Euro wurden vom BMLFUW
dem World Food Programme (WFP) zur Verfügung gestellt. Weiters wurden 220.000 Euro
von den unter Frage 3 angeführten Bundesländern UNICEF, UNHCR sowie Caritas zur
Verfügung gestellt.

Zu Frage 4:

Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMeiA)
evaluiert laufend die Situation.

Zu den Fragen 5 und 6:

Im derzeitigen Budgetszenario werden von der ADA für den Themenbereich "Wasser und
Siedlungshygiene" im Schwerpunktland Uganda pro Jahr ca. 4,5 Mio. Euro umgesetzt. Im
Bereich "Ernährungssicherheit und Ländliche Entwicklung" (inkl. biologische und
kleinbäuerliche Landwirtschaft) werden im Schwerpunktland Äthiopien pro Jahr ca. 1,5 Mio.
Euro ausgezahlt (vor allem im "Sustainable Resource Management Programme - North
Gondar/Amhara"). Ebenfalls in Äthiopien werden über nationale und regionale
Finanzierungsinstrumente (Komponente Gesundheit im "Protection of Basic Services
Programme" bzw. "Health Sector Development Programm in Somali Region") ca. 1,5 Mio.
Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Diese Mittel werden aus dem operativen Budget der

ADA auf Basis des genehmigten Arbeitsprogramms zur Verfügung gestellt.
Die ADA unterstützt am Horn von Afrika mit 360.000 Euro den "Rapid Response Fund" des
"Conflict Early Warning and Response Mechanism" (CEWARN), einer Unterorganisation der
"Intergovernmental Agency on Development" (IGAD). Aus diesem Fonds werden
verschiedene grenzüberschreitende friedens- und stabilitätsstiftende Aktivitäten zwischen den
lokalen Ethnien finanziert.

Zu den Fragen 7 und 8:

Die Sachlage ist mir bekannt. Auf Bitte des BMeiA hat das BMLFUW bereits 500.000 Euro
an Nahrungsmittelhilfe im Wege über die Food and Agriculture Organisation der Vereinten
Nationen (FAO) und das WFP bereitgestellt.

Der Ministerrat hat am 20. März 2012 beschlossen, 1 Mio. Euro aus Mitteln des AKF für
humanitäre Hilfe in der Sahelzone bereitzustellen. Die ADA wurde im Sinne des
Ministerratsbeschlusses vom 20. März 2012 bereits ersucht, 500.000 Euro im Wege einer
Ausschreibung („Call for Proposals") über österreichische humanitäre
Nichtregierungsorganisationen, sowie 500.000 Euro je zur Hälfte im Wege über das UNHCR
sowie das IKRK abzuwickeln.


Übersicht über die Verwendung der
Mittel des Bundesministeriums für Finanzen (BMF, 5 Mio.)

zur Finanzierung von

Maßnahmen der humanitären Hilfe am Horn von Afrika
(vom BMF bereitgestellt im Oktober 2011 & in Folge von der ADA abgewickelt)

 

eVertragspartner

Projekttitel

Land

Vertragssumme
(in )

Int'l Komitee vom Roten
Kreuz (IKRK)

Contribution to the ICRC
Somalia Appeal 2012

Somalia

1,000.000

Int'l Komitee vom Roten
Kreuz (IKRK)

Contribution to the ICRC Mine
Action Appeal 2012 (with
earmarking for ICRC Mine
Action Actitivitie in Etiopia)

Äthiopien

350.000

Int'l Organization for
Migration (IOM)

Contribution to IOM Horn of
Africa Drought Response

Äthiopien,
Djibouti, Kenia,
Somalia

250.000

Office of the High
Commissioner for
Human Riqhts (OHCHR)

Contribution to OHCHR
Activities in Somalia 2012

Somalia

500.000

United Nations High
Commissioner for
Refugees (UNHCR)

UNHCR Response to the
Somali displacement crisis into
Ethiopia, Djibouti and Kenya
2011

Äthiopien,
Djibouti, Kenia

1,000.000

United Nations
Children's Fund
(UNICEF)

Contribution to the UNICEEF
Somalia Appeal

Somalia

250.000

United Nations
Children's Fund
(UNICEF)

Child-focused emergency
mine risk education in Somalia

Somalia

300.000

United Nations Mine
Action Service (UNMAS)

A human security lifeline:
Helping Somalia's most
vulnerable groups manage the
mine/ERW threat in the midst
of war and famine

Somalia

350.000

United Nations Office for
the Coordination of
Humanitarian Affairs
(UN-OCHA)

Strengthening Humanitarian
Coordination and Advocacy in
the Horn of Africa

Burundi, Djibouti,
Eritrea, Ruanda,
Somalia,
Tanzania.Uganda

1,000.000

GESAMT:

 

 

5,000.000

 

 

DK/ADA, 2. Februar 2012