10609/AB XXIV. GP

Eingelangt am 25.04.2012
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

 

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0073-III/4a/2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wien, 24. April 2012

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 10804/J-NR/2012 betreffend Schulschikurse, die die Abg. Ursula Haubner, Kolleginnen und Kollegen am 29. Februar 2012 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Frage 1:

Für das laufende Schuljahr sind folgende Initiativen hervorzuheben, die die Bemühungen um Wintersportwochen unterstützen:

 

Servicestelle Wintersportwochen

Die neu geschaffene Servicestelle Wintersportwochen (www.wispowo.at) hat als zentrale Zielsetzung, Wintersportwochen an den Schulen zu fördern. Die Servicestelle ist als Informationsdrehscheibe gedacht und soll Unterstützungsangebote der Wirtschaft koordinieren, mitentwickeln und verbreiten.

Das Unterrichtsressort, das Sportministerium, das Wirtschaftsministerium, Interski Austria, der Österreichische Skiverband, die Wirtschaftskammer Österreichs und die Allianz Zukunft Winter sind die Träger dieser Stelle.

 

Zentrale für Sportgeräteverleih

Die Zentrale für Sportgeräteverleih stellt zu günstigen Bedingungen Sportausrüstung (Ski- und Snowboardausrüstung) zur Verfügung. Seit letztem Schuljahr wird jedem Interessierten zur Verleihausrüstung ein Ski-Helm kostenlos zur Verfügung gestellt. Den Schulen wird die ausgeborgte Ausrüstung vor der Schulveranstaltung in die Schule zugestellt und danach wieder abgeholt.

 

Bundesschullandheime

Die Bundesschullandheime werden vorrangig für Sportwochen und Lehrkräftefortbildung genutzt. Sie verfügen über optimale infrastrukturelle Ausstattungen und entsprechen in besonderer Weise den an sie gestellten pädagogischen Anforderungen für die Durchführung der in den Lehrplänen verankerten Schulveranstaltungen außerhalb des Schulstandorts.

 

Kooperation mit der Wirtschaft

Partner aus der Sport- und Freizeitwirtschaft haben in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur einen österreichweiten Schulwettbewerb zur Forcierung von Schulsportwochen ausgeschrieben.

Die Siegerklassen können eine gratis Sportwoche zum Ski fahren und Snowboarden gewinnen. Die Sieger bekommen zusätzlich Helme und Rückenprotektoren geschenkt. Damit ist auch für die nötige Sicherheit am Berg gesorgt.

 

Zu Frage 2:

Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur erhebt in regelmäßigen Abständen die Situation bezüglich Schulveranstaltungen zu Bewegung und Sport. Die verfügbaren Daten aus dem Schuljahr 2005/06 weisen aus, das insgesamt 2.685 Wintersportwochen stattfanden. Auf die Bundesländer verteilt ergibt sich folgendes Bild: Burgenland 109, Kärnten 222, Niederösterreich 622, Oberösterreich 451, Salzburg 120, Steiermark 433, Tirol 187, Vorarlberg 124 und Wien 417. Insgesamt nahmen 129.558 Schülerinnen und Schüler an Wintersportwochen teil. Auf die Bundesländer aufgeteilt ergibt sich folgendes Bild: Burgenland 5.634, Kärnten 9.410, Niederösterreich 30.657, Oberösterreich 23.646, Salzburg 5.940, Steiermark 19.596, Tirol 8.001, Vorarlberg 5.460 und Wien 21.214.

Im Schuljahr 2010/11 haben insgesamt 132.217 Schülerinnen und Schüler an Wintersportwochen teilgenommen. Die Aufteilung nach Bundesländern stellt sich wie folgt dar: Burgenland 5.012, Kärnten 9.578, Niederösterreich 27.632, Oberösterreich 22.987, Salzburg 8.563, Steiermark 18.772, Tirol 11.906, Vorarlberg 5.232 und Wien 22.533. Österreichweit wurden 2.828 Wintersportwochen durchgeführt, die sich auf die Bundesländer wie folgt aufteilen: Burgenland 102, Kärnten 238, Niederösterreich 577, Oberösterreich 477, Salzburg 157, Steiermark 432, Tirol 250, Vorarlberg 122 und Wien 473.

In diesem Zusammenhang wird auf die sinkenden Schülerzahlen verwiesen.

 

Zu Frage 3:

Dazu wird auf die in Beantwortung der Frage 1 beschriebenen Initiativen hingewiesen; die Kostenanteile des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur stellen sich dabei wie folgt dar:

-      Servicestelle Wintersportwochen (Kosten BMUKK: ca. EUR 30.000,--)

-      Zentrale für Sportgeräteverleih (Kosten BMUKK: ca. EUR 109.000,--)

-      Bundesschullandheime (Kosten BMUKK: ca. EUR 140.000,--)

-      Kooperation mit der Wirtschaft (Kosten BMUKK: keine)

An zukünftigen Maßnahmen zur Belebung der Wintersportwochen sind zu benennen:

-      Fortführung der bisherigen Maßnahmen im Bereich Servicestelle Wintersportwochen, Zentrale für Sportgeräteverleih und Bundesschullandheime

-      Kooperationen mit der Wirtschaft

-      Fortbildung im Bereich des Wintersports

Im Übrigen wird auf die Beantwortung der Frage 6 verwiesen.

 

Zu Frage 4:

Wintersportwochen sind eine Form der Schulveranstaltungen, die alle Schulpartner betrifft und zur Ergänzung und Erweiterung des Lehrstoffes des Unterrichtsgegenstandes Bewegung und Sport dienen. Sie müssen auf den Jahresplan für Bewegung und Sport, auf den Schulplan und auch auf ein bestehendes autonomes Schulprofil abgestimmt werden.

Die Entscheidungen über Schulveranstaltungen werden weiterhin schulautonom getroffen. Die NMS fördern im Sinne der optimalen umfassenden Persönlichkeitsentwicklung und der Individualisierung, gesundheitsförderliche Bewegung bzw. sportlichen Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler. Selbstverständlich werden auch geeignete schulische Angebote – wie etwa Schulschikurse – durchgeführt, um eine körper- und gesundheitsbewusste Haltung – auch über den schulischen Bereich hinaus – zu fördern.

 

Zu Frage 5:

In den Erhebungen bis 2005/06 wurden die Kosten von Schulveranstaltungen zu Bewegung und Sport nicht erhoben, daher ist eine Aussage zur Kostenentwicklung nicht möglich. Für das Schuljahr 2010/11 lässt sich festhalten, dass sich die durchschnittlichen Kosten für Wintersportwochen stark nach den Bundesländern unterscheiden und wie folgt darstellen: Burgenland EUR 291,29, Kärnten EUR 162,23, Niederösterreich EUR 283,89, Oberösterreich EUR 210,37, Salzburg EUR 185,74, Steiermark EUR 220,42, Tirol EUR 100,12, Vorarlberg EUR 186,92 und Wien EUR 299,77. Der gesamtösterreichische Durchschnittswert beläuft sich auf EUR 227,95.

 

Zu Frage 6:

Um bedürftigen Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an Schulveranstaltungen, wie Winter- und Sommersportwochen, zu ermöglichen, gewähren sowohl die einzelnen Bundesländer wie auch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur eine finanzielle Unterstützung. Für bedürftige Schülerinnen und Schüler an Bundesschulen wurden im Schuljahr

-      2007/08 9.170 Ansuchen um finanzielle Unterstützung für sportliche Schulveranstaltungen mit einer Gesamtsumme von EUR 1,302 Mio. bewilligt,

-      2008/09 9.400 Ansuchen um finanzielle Unterstützung für sportliche Schulveranstaltungen mit einer Gesamtsumme von EUR 1,347 Mio. bewilligt,

-      2009/10 8.380 Ansuchen um finanzielle Unterstützung für sportliche Schulveranstaltungen mit einer Gesamtsumme von EUR 1,213 Mio. bewilligt,

-      2010/11 8.320 Ansuchen um finanzielle Unterstützung für sportliche Schulveranstaltungen mit einer Gesamtsumme von EUR 1,177 Mio. bewilligt.

Die Aufwendungen der Bundesländer sind vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur nicht bezifferbar.

 

 

Die Bundesministerin:

 

Dr. Claudia Schmied eh.