10827/AB XXIV. GP
Eingelangt am 08.05.2012
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
|
An die
Präsidentin des Nationalrats
Mag.a Barbara PRAMMER
Parlament
1017 W i e n
Wien, am April 2012
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Der Abgeordnete zum Nationalrat Doppler und weitere Abgeordnete haben am 8. März 2012 unter der Nr. 10968/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend Verkehrs-beeinflussungsanlagen gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Ø Wie viele elektronisch gesteuerte Überkopfanzeigen sind derzeit bundesweit installiert?
In der Anfrage werden Überkopfanzeigen erwähnt. Die unten angegebenen Mengenangaben beziehen sich auf alle Anzeigequerschnitte (kurz AQ) und beinhalten daher Wechselwegweiser, Wechseltextanzeigen, Streckenbeeinflussungsanlagen und Seitensteher.
Zurzeit werden – nach Auskunft der ASFINAG - folgende Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA) in Österreich betrieben:
VBA Inbetriebnahmedatum Anzahl Anzeigequerschnitte
(AQ)
|
VBA Tirol A12, A13 |
Juni 2005 |
154 AQ |
|
VBA S1 |
Sommer 2006 |
37 AQ |
|
VBA Bindermichl |
Sommer 2007 |
86 AQ |
|
VBA A4 |
17. April 2009 |
44 AQ |
|
VBA Umwelt OÖ |
31. Dezember 2007 |
9 AQ |
|
VBA Umwelt Kärnten |
31. Dezember 2008 |
7 AQ |
|
VBA Umwelt Salzburg |
17. November 2008 |
14 AQ |
|
VBA Umwelt Stmk A2/A9 |
15. Dezember 2008 |
49 AQ |
|
VBA Tirol West |
30. Jänner 2009 |
18 AQ |
|
VBA A2, A3, A21 Ost |
10. August 2010 |
63 AQ |
|
VBA A23 Ausbaustufe 1 |
1. April 2011 |
15 AQ |
|
VBA Gr. Graz |
27. Februar 2012 |
34 AQ |
Daraus ergibt sich die Anzahl von 530 in Betrieb befindlichen Anzeigequerschnitten.
Zu Frage 2:
Ø Wie hoch waren die Kosten für diese Anlagen?
Die Errichtungskosten für die oben angeführten Außenanlagen betrugen 127,5 Mio. Euro, wobei allfällige Förderungen (wie z.B. „Easyway“) in diesen Kosten inkludiert sind.
Die Projektkosten für Zentralentechnik, Videosystem und flächendeckende Verkehrsdatenerfassung lagen bei 49,03 Mio. Euro.
Zu Frage 3:
Ø Wie haben sich diese Anlagen auf die Verkehrssicherheit ausgewirkt?
Die ASFINAG erstellte 2011 ein Konzept zur standardisierten ex-post-Untersuchung für sämtliche VBAs. Auf Basis dieses Konzeptes wird derzeit die ex-post-Untersuchung der VBA Tirol durchgeführt. Diese besteht aus einer verkehrstechnischen und einer verkehrssicherheitstechnischen Wirkungsanalyse.
Die verkehrstechnische Wirkungsanalyse soll aufzeigen, wie sich der Verkehrsfluss nach Inbetriebnahme der VBA Tirol geändert hat. Zur Ermittlung des Einflusses einer VBA auf die Verkehrsqualität sollen die Akzeptanz der Schaltungen, die Harmonisierung, die Leistungsfähigkeit und die Stabilität untersucht werden.
Die verkehrssicherheitstechnische Wirkungsanalyse wird von Experten der ASFINAG mit Unterstützung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit durchgeführt. Auf Basis der vergleichenden Betrachtung werden Aussagen und Erkenntnisse in Bezug auf signifikante Unterschiede in der Unfallentwicklung, in der Unfallkostenentwicklung und in den Unfalltypen zwischen den Vergleichsabschnitten erarbeitet und begründet.
Nach Abschluss der ex-post-Untersuchung der VBA Tirol und Evaluierung der Vorgehensweise sollen weitere VBAs einer Wirkungsanalyse unterzogen werden.
Zu Frage 4:
Ø Wie viele weitere elektronisch gesteuerte Überkopfanzeigen sind in Österreich bis 2015 geplant?
Bis 2015 werden noch folgende VBAs errichtet:
VBA geplantes Anzahl AQ
Inbetriebnahmedatum
|
VBA A23 |
September + Dezember 2012 |
35 AQ |
|
VBA Kärnten |
3. Quartal 2013 |
7 AQ |
|
VBA Salzburg |
4. Quartal 2013 |
44 AQ |
|
VBA Linz |
2. Quartal 2014 |
59 AQ |
Daraus ergibt sich die Anzahl von 145 noch zu errichtenden Anzeigequerschnitten.
Zu den Fragen 5 und 6:
Ø Werden derzeit bereits sämtliche Möglichkeiten, die VBAs theoretisch bieten genutzt?
Ø Wenn nein, auf welche Einsatzmöglichkeiten wird derzeit aus welchen Gründen verzichtet?
Die für den Betrieb der telematischen Infrastruktur erforderlichen Betriebsmittel werden in ASFINAG-Planungshandbüchern geregelt und festgelegt. So werden österreichweit baugleiche Überkopfanzeigen installiert. Die hierbei ausgeführten Funktionalitäten werden genutzt, d.h. die Möglichkeiten der Anzeige sind auf die Anforderungen des Betriebes abgestimmt.