10844/AB XXIV. GP
Eingelangt am 10.05.2012
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BM für Gesundheit
Anfragebeantwortung

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Frau Präsidentin des Nationalrates Mag.a Barbara Prammer Parlament 1017 Wien |
Alois Stöger Bundesminister
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GZ: BMG-11001/0066-I/A/15/2012
Wien, am 9. Mai 2012
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 11001/J der Abgeordneten Mag. Johann Maier und GenossInnen nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Fragen 1 und 2:
Die Beantwortung dieser Fragen ist mir leider nicht möglich, da meinem Ressort die entsprechenden Daten über Lebensmittelimporte in die EU nicht vorliegen.
Europaweite Daten sind der Europäischen Kommission bekannt. Eine Zusammen-fassung dieser Daten ist frühestens im zweiten Halbjahr zu erwarten, da erst dann jene der einzelnen Mitgliedstaaten vorliegen.
Fragen 3 und 4:
Daten über Lebensmittelimporte nach Österreich fallen in den Zuständigkeitsbereich der Frau Bundesministerin für Finanzen.
Meinem Ressort liegen lediglich die Daten über die an den österreichischen Grenzkontrollstellen abgefertigten Sendungen vor. Von den Waren und Tieren, die grenztierärztlich kontrollpflichtig sind, wurden im Jahr 2011 an den österreichischen Grenzen (den Flughäfen Wien-Schwechat und Linz) 2.202 Sendungen der Abfertigung zur Einfuhr in die EU gestellt. 172 Sendungen waren Lebensmittel.
Anzahl der Warensendungen für den menschlichen Verzehr im Jahr 2011:
|
Warenart |
Anzahl der Sendungen |
Einfuhr-sendungen |
Durchfuhr- sendungen |
Zurück-weisungen |
|
Fleisch u. Fleischerzeugnisse |
14 |
13 |
1 |
|
|
Fischereierzeugnisse |
85 |
82 |
|
3 |
|
Tierdarmhüllen |
13 |
13 |
|
|
|
Geflügelfleisch u. Geflügelerzeugnisse |
7 |
7 |
|
|
|
Froschschenkel Schnecken |
1 |
|
|
1 |
|
Milch u. Milcherzeugnisse |
36 |
36 |
|
|
|
Honig |
14 |
13 |
1 |
|
|
Eiprodukte |
1 |
1 |
|
|
|
Lebende Krebse und Weichtiere |
1 |
1 |
|
|
|
Summe |
172 |
166 |
2 |
4 |
Frage 5:
Im Jahr 2011 wurden 1.254 Proben auf Blei, Cadmium und Quecksilber untersucht.
|
Produktgruppe |
Anzahl der Proben, die auf Blei, Cadmium und Quecksilber untersucht wurden |
|
Nahrungsergänzungsmittel |
4 |
|
Getreideprodukte |
209 |
|
Kindernährmittel |
223 |
|
Diätetische Lebensmittel f. medizin. Zwecke u. f. nicht medizin. Zwecke |
132 |
|
Meeresfischprodukte |
113 |
|
Backmischungen |
1 |
|
Erfrischungsgetränke |
5 |
|
Fleischprodukte ausgen. Wild |
21 |
|
Fruchtsäfte, Sirupe, Konzentrate |
98 |
|
Gewürze |
3 |
|
Honig |
59 |
|
Mischung Obst-, Gemüsesäfte |
15 |
|
Obst- und Gemüseerzeugnisse |
150 |
|
Ölsaaten |
7 |
|
Rohmilch und Milcherzeugnisse |
21 |
|
Schokoladeprodukte |
15 |
|
Speiseöle sortenrein |
2 |
|
Vergorenes Reisgetränk |
1 |
|
Wildbreterzeugnisse |
6 |
|
Wildfleisch roh |
61 |
|
Zusatzstoffe, Konservierungsmittel, Emulgatoren, Stabilisatoren, Verdickungsmittel, Süßungsmittel |
108 |
Frage 6:
2011 wurden drei Proben bezüglich Blei, Cadmium und Quecksilber beanstandet.
|
Produktgruppen |
Parameter |
Ergebnis mg / kg |
|
|
Probe 1 |
Nahrungsergänzungsmittel |
Blei |
11,4 ± 1,7 |
|
Probe 2 |
Meerestierprodukte |
Cadmium |
1,89 |
|
Probe 3 |
Meerestierprodukte |
Cadmium |
1,77 ± 0,27 |
Frage 7:
Sowohl die Ergebnisse von Untersuchungen aus den Vorjahren als auch Meldungen über RASFF oder sonstige Beobachtungen werden bei der Erstellung des Proben- und Revisionsplanes berücksichtigt. Schwerpunktmäßig sind 2012 Kontrollen von Nahrungsergänzungsmitteln mit Pflanzenpulvern, Algen, Mooren und Heilerden, Beikost-Menüs in tiefgezogenen Kunststoffbehältern und Säften auf Schwermetalle (Blei, Kupfer, Nickel, Chrom) geplant.
Da nur an den Flughäfen Linz und Wien-Schwechat EU zugelassene Grenzkontroll-stellen bestehen, gibt es auch nur Daten für diese Flughäfen. Im Jahr 2011 wurden von den grenztierärztlich kontrollpflichtigen Sendungen an den Flughäfen bei zehn Sendungen Proben gezogen.
Frage 9:
Einfuhr von tierischen Lebensmitteln
Bei den im Jahr 2011 untersuchten Proben der grenztierärztlich kontrollpflichtigen Sendungen (tierische Lebensmittel) gab es folgende Ergebnisse:
|
Warenart |
Untersuchung erfolgte auf |
Ergebnis |
|
Thunfisch |
Histamin |
negativ |
|
Schafsdärme |
Tierarzneimittelrückstände |
negativ |
|
Milcherzeugnisse |
Mikrobiologische Parameter |
negativ |
|
Lammfleisch |
Mikrobiologische Parameter, Schädlingsbekämpfungsmittel, Tierarzneimittelrückstände |
negativ |
|
Honig |
Mikrobiologische Parameter, Schwermetalle, Schädlingsbekämpfungsmittel, Tierarzneimittelrückstände |
negativ |
|
Flusskrebse |
Schwermetalle |
negativ |
|
getrocknete Shrimps |
Sensorik, mikrobiologische Parameter, Schwermetalle |
Sensorisch auffällig |
|
Geflügelfleisch-erzeugnisse |
Mikrobiologische Parameter |
negativ |
|
Thunfisch |
Mikrobiologische Parameter |
negativ |
|
Schafsdärme |
Tierarzneimittelrückstände |
negativ |
Einfuhr von nicht tierischen Lebensmitteln
Mit Wirkung vom 30. November 2010 wurde das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG), StF. BGBl. I Nr. 13/2006, durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr.95/2010, geändert. Für die Durchführung der Einfuhrkontrolle von Lebensmitteln nicht tierischen Ursprungs und von Waren, die einer verstärkten Kontrolle unterliegen, ist das Bundesministerium für Gesundheit zuständig. Die Durchführung der Kontrolle für ganz Österreich wird zentral durch die Grenzkontrollstelle Wien Schwechat organisiert.
1. Jahresstatistik 2011 - Einfuhr nicht tierischer Lebensmittel VO (EG) Nr 669/2009
Die lebensmittelrechtliche Einfuhrabfertigung von Sendungen, die im Anhang I angeführt sind, muss an der EU Außengrenze (benannte Eingangsorte) erfolgen.
|
Warenart |
Anzahl der Sendungen |
Eingeführte Menge in kg |
Anzahl Proben |
positive Proben |
Waren untersucht auf |
|
Grüne Bohnen |
181 |
151.908 |
16 |
1 |
Pestizidrückstände |
|
Erdbeeren |
26 |
8.830 |
1 |
0 |
Pestizidrückstände |
|
Kohlgemüse |
6 |
99 |
1 |
0 |
Pestizidrückstände |
|
Basilikum |
4 |
9 |
1 |
0 |
Pestizide, Salmonellen |
|
Getr. Nudeln |
2 |
9.048 |
1 |
0 |
Aluminium |
|
Okra |
8 |
2.005 |
0 |
0 |
Pestizidrückstände |
|
Kurkuma |
4 |
154 |
0 |
0 |
Sudan-Farbstoff |
|
Chilischoten |
3 |
245 |
0 |
0 |
Pestizidrückstände |
|
Basmatireis |
1 |
23.000 |
1 |
0 |
Aflatoxine |
2. Jahresstatistik 2011 - Einfuhr nicht tierischer Lebensmittel VO (EG) Nr. 1152/2009
|
Warenart |
Anzahl der Sendungen |
Eingeführte Menge in kg |
Anzahl Proben |
positive Proben |
Waren untersucht auf |
|
Haselnüsse, Feigen, Pistazien u Erzeugnisse daraus |
787 |
10.323.902 |
99 |
2 |
Aflatoxine |
|
Mandeln |
1 |
12.247 |
0 |
0 |
Aflatoxine |
|
Erdnüsse |
12 |
375.716 |
1 |
0 |
Aflatoxine |
3. Andere nicht tierische Lebensmittel, die EU-Regeln unterliegen und von der Grenzkontrollstelle Schwechat kontrolliert werden
|
Gesamt 2011 |
Land, Ware |
Menge kg |
Send-ungen |
Anzahl Proben |
Ergebnis |
|
|
neg. |
pos. |
|||||
|
VO (EG) 1135/2009 |
China, Milch/-erzeugnisse |
|||||
|
VO (EG) 1135/2009 |
China, Soja/-erzeugnisse |
287.121 |
19 |
2 |
2 |
|
|
EdK 2008/289 |
China, Reiserzeugnisse |
55.615 |
6 |
1 |
1 |
|
|
VO (EG) 1151/2009 |
Ukraine, Sonnenblumenöl |
225.876 |
12 |
1 |
1 |
|
|
VO (EU) 258/2010 |
Indien, Guarkernmehl |
203.000 |
13 |
1 |
1 |
|
|
EdK 2008/47/E6 |
USA, Erdnüsse |
|||||
Radioaktivitätskontrollen von Japanimporten nach dem Reaktorunfall in Fukushima
Nach dem Reaktorunfall in Fukushima wurden mit der VO (EU) Nr. 297/2011 Sondervorschriften für die Einfuhr von Lebens- und Futtermittel aus Japan erlassen („Japan-Verordnung“), die mit der VO (EG) Nr. 961/2011 verlängert wurden. Mein Ressort ist für die Kontrollen von Lebensmitteln zuständig, Futtermittelkontrollen fallen in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.
Ich habe mich in der Umsetzung der „Japan-Verordnung“ meinen Zuständigkeitsbereich betreffend dazu entschieden, dass Direktimporte von Lebensmitteln aus Japan lückenlos auf Radioaktivität überprüft werden (seitens der Europäischen Union ist ein Mindestprozentsatz von zehn oder 20 Prozent, je nach Herkunftsregion, vorgegeben). Alle im Jahr 2011 nach dem Reaktorunfall eingetroffenen 24 Sendungen wurden auf radioaktive Belastung geprüft. Bei keiner Sendung wurde eine erhöhte bzw. nennenswerte radioaktive Belastung festgestellt. In einer Sendung (Lebensmittelzusatzstoff E 405) wurde Radiocäsium nachgewiesen, wobei die Aktivität bei etwa einem Prozent des zulässigen Höchstwertes lag. Zur Vertrauensbildung und im Sinne der Transparenz habe ich mich auch dazu entschieden, alle Ergebnisse dieser Überprüfungen auf der Homepage des Gesundheitsministeriums zu veröffentlichen.
Die lückenlose Kontrolle aller Direktimporte aus Japan wird auch weiterhin fortgesetzt. Näheres dazu und eine ständig aktuell gehaltene Liste der Ergebnisse dieser Kontrollen sind auf der Homepage des Gesundheitsministeriums zu finden (http://www.bmg.gv.at/home/Startseite/aktuelle_Meldungen/Ueberwachung_von_Lebensmittel_aus_Japan_auf_Radioaktivitaet).