10941/AB XXIV. GP

Eingelangt am 21.05.2012
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BM für Wirtschaft, Familie und Jugend

Anfragebeantwortung

 

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara PRAMMER

Parlament

1017 Wien

 

 

                                                                                            Wien, am 16. Mai 2012

 

                                                                                            Geschäftszahl:

                                                                          BMWFJ-10.101/0154-IM/a/2012

 

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 11285/J betreffend „Tages- und Ausflugstourismus als wichtiger Faktor der Tourismusstrategie“, welche die Abgeordneten Heidrun Silhavy, Kolleginnen und Kollegen am 29. März 2012 an mich richteten, stelle ich fest:

 

 

Antwort zu den Punkten 1 bis 3 der Anfrage:

 

Aufgrund der weitreichenden inhaltlichen Überschneidungen ist eine Trennung zwischen Tages- und Ausflugstourismus einerseits und Nächtigungstourismus andererseits in der Praxis nicht durchführbar, weswegen auch in der österreichischen Tourismusstrategie keine derartige Aufgliederung erfolgt.

 


Antwort zu den Punkten 4 bis 7 der Anfrage:

 

Das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend hat Überlegungen zur quantitativen Erfassung des Tages- und Ausflugstourismus unterstützt. Es hat sich jedoch ergeben, dass der Aufwand für eine aussagekräftige Erfassung viel zu groß wäre. Umfangreiche primärstatistische Erhebungen zum Tagesausflugsverkehr wären - aufgrund der großen räumlichen Verteilung und höchst unterschiedlicher Intensität – mit massiven Kosten verbunden. Deshalb könnten diese Erhebungen nur als Stichproben und nicht flächendeckend realisiert werden, wobei  eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl mangels Verfügbarkeit der Grundgesamtheit problematisch bzw. kaum durchführbar erscheint.

 

Um aber eine Aussage über die Bedeutung des Tages- und Ausflugstourismus treffen zu können, beauftragt das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend regelmäßig das WIFO gemeinsam mit der Statistik Austria mit einer Studie zur Berechnung der volkswirtschaftlichen Effekte.

 

Die Aufwendungen für Tagesreisen werden im Tourismus-Satellitenkonto (TSA) erfasst: Inländische Urlaubs- und Geschäftsreisende gaben für Tagesreisen 2010 € 5,3 Mrd. aus. Ausländische Tagesbesucher gaben 2010 in Österreich € 2,41 Mrd. aus. Eine Trennung zwischen Privat- und Geschäftsreisen ist nicht möglich. Rund ein Viertel der Gesamtausgaben im heimischen Tourismus entfällt auf Tagesreisende, daher kann man zweifellos von einer hohen volkswirtschaftlichen Bedeutung, insbesondere für den Restaurant- und Transportbereich, Freizeit- und Kulturbereich, sprechen.

 

Entsprechende Daten sind unter http://www.statistik.at/web_de/
static/ausgaben_aus-_und_inlaendischer_besucherinnen_und_besucher_in_
oesterreich__019849.pdf
abrufbar.

 


Antwort zu den Punkten 8 und 9 der Anfrage:

 

Praktisch alle Initiativen des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend zielen auch auf Tages- und Ausflugstourismus ab; sei es die Konzentration auf die Alleinstellungsmerkmale des heimischen Tourismus Alpen, Donau, Städte/Kultur oder seien es die thematischen Schwerpunkte Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, Mobilität oder touristischer Arbeitsmarkt. Alle sind für den Nächtigungs- und Tagestourismus relevant.

 

Auch bei den Tourismusförderungen bildet der Tages- und Ausflugstourismus keine eigene Auswertungskategorie. Die Förderung von Investitionen in die betriebliche und überbetriebliche Infrastruktur kommt jedoch großteils auch dem Tages- und Ausflugstourismus zugute. Anzuführen sind hier insbesondere die Förderung der alpinen Infrastruktur, betriebliche Investitionsförderungen im Bereich Gastronomie und die Mitwirkung am österreichischen Programm zur Entwicklung des ländlichen Raumes.