10986/AB XXIV. GP
Eingelangt am 24.05.2012
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BM für Gesundheit
Anfragebeantwortung

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Frau Präsidentin des Nationalrates Mag.a Barbara Prammer Parlament 1017 Wien |
Alois Stöger Bundesminister
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GZ: BMG-11001/0087-I/A/15/2012
Wien, am 22. Mai 2012
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 11317/J des Abgeordneten Dr. Strutz und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Frage 1:
Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger hat hierzu Folgendes mitgeteilt:
„An der Pilotierung in drei Regionen haben im Zeitraum von April 2011 bis Dezember 2011 ca. 8.000 Patienten teilgenommen. Im Evaluierungszeitraum waren rund 140 Gesundheitsdiensteanbieter aktiv, davon rund 85 Ärzte, 50 Apotheken und 5 Krankenanstalten.“
Frage 2:
Die wissenschaftliche Evaluierung des Pilotprojekts e-Medikation wurde im Auftrag der ELGA GmbH von einem Projektteam am Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme der Medizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Informatik an der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) Hall/Tirol durchgeführt.
Zu 5.431 Patientinnen und Patienten wurden im Evaluierungszeitraum mit ihrer Einwilligung Medikationsdaten erfasst. Insgesamt wurden 18.310 Verordnungen und 13.797 Abgaben bei 20.654 Besuchen (Einwilligungen) registriert. Dabei ergaben sich 10.563 Wechselwirkungswarnungen (110 davon schwer), 2.314 Duplikatswarnungen und 3.693 Intervallwarnungen.
Bezüglich der „Erhöhung der Patientensicherheit“ bewerteten 70% der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte sowie 90% der teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker eine vollständige und aktuelle Medikationsliste als positiv für die Patientensicherheit. Etwa 85% der teilnehmenden Patientinnen und Patienten fühlten sich bei Ärztinnen und Ärzten bzw. Apothekerinnen und Apothekern, welche bei der e-Medikation teilnahmen, sicherer.
Das Hauptresultat der wissenschaftlichen Evaluierung ist die Empfehlung, die e-Medikation in Österreich flächendeckend einzuführen. Dabei sollen alle betroffenen Berufsgruppen eingebunden werden, besonderer Wert muss auf den Datenschutz gelegt werden. Die Bedienungs- und Benutzerfreundlichkeit der Software muss dabei allerdings deutlich verbessert und die Administration für
die Ärztinnen und Ärzte bzw. Apothekerinnen und Apotheker erleichtert werden.
Frage 3:
Der Entwurf der gesetzlichen Grundlage für die Elektronische Gesundheitsakte - ELGA wird derzeit einem intensiven Diskussions- und Abstimmungsprozess mit den betroffenen Stakeholdern unterzogen und anschließend einer parlamentarischen Behandlung zugeleitet.