11096/AB XXIV. GP

Eingelangt am 29.05.2012
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

GZ. BMVIT-13.000/0005-I/PR3/2012    

DVR:0000175

 
 


An die

Präsidentin des Nationalrats

Mag.a  Barbara PRAMMER

Parlament

1017    W i e n

 

Wien, am      . Mai 2012

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

 

Der Abgeordnete zum Nationalrat Dipl.-Ing. Deimek und weitere Abgeordnete haben am 29. März 2012 unter der Nr. 11270/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend das Frachtaufkommen im Zuge der Verwirklichung des TEN-T-Projects gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu den Fragen 1 bis 3:

Ø  Wie wird sich das Frachtaufkommen in Nettotonnenkilometern nach Ansicht des BMVIT im Bereich der Straße jeweils in den Jahren bis 2030 entwickeln und auf welche Studien bezieht sich das Ministerium dabei?

Ø  Wie wird sich das Frachtaufkommen in Nettotonnenkilometern nach Ansicht des BMVIT im Bereich der Schiene jeweils in den Jahren bis 2030 entwickeln und auf welche Studien bezieht sich das Ministerium dabei?

Ø  Wie wird sich das Frachtaufkommen in Nettotonnenkilometern nach Ansicht des BMVIT im Bereich internationaler Wasserwege jeweils in den Jahren bis 2030 entwickeln und auf welche Studien bezieht sich das Ministerium dabei?

 

 

Das bmvit hat gemeinsam mit der ÖBB Infrastruktur AG und der ASFINAG das Projekt Verkehrsprognose Österreich 2025 beauftragt. Die Autoren der Prognose sind TRAFICO (das Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Graz), Panmobile (das Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich), Johanneum


Research und das Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. Die Projektleitung und –steuerung erfolgte durch DI A. Käfer, TRAFICO, seit 1. Juli 2009 Verkehrsplanung Käfer GmbH. Die Arbeiten wurden im Zeitraum 2003 bis 2006 erstellt, eine Aktualisierung erfolgte bis 2008. Für die Beurteilung der Auswirkungen der Wirtschaftskrise wurde 2009 das Institut für Höhere Studien mit einer ergänzenden Beurteilung beauftragt.

 

Die Verkehrsprognose Österreich 2025 ist die Referenzgröße für Verkehrsplanungsaufgaben des Bundes. Die Ergebnisse und Detailberichte sind auf der Homepage des bmvit unter http://www.bmvit.gv.at/verkehr/gesamtverkehr/verkehrsprognose_2025/index.html veröffentlicht.

 

In jenem Szenario, das keine gravierende Änderung der Transportkosten unterstellt, würde die Transportleistung ohne Berücksichtigung der Wirtschaftskrise ausgehend vom Jahr 2005 bis 2025

- im Straßengüterverkehr von 36 Mrd. tkm auf 56 Mrd. tkm

- im Schienenverkehr von 18,1 Mrd. tkm  auf 27,9 Mrd. tkm und

- bei der Binnenwasserstraße von 3,5 Mrd. tkm auf 5,28 Mrd. tkm

steigen.  

 

Durch die Wirtschaftskrise kann damit gerechnet werden, dass diese Zunahmen erst zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden. Eine erste Einschätzung basierend auf dem Einbruch der Verkehrsnachfrage im Jahr 2009 lässt darauf schließen, dass die ursprünglichen Prognosewerte für 2025 erst nach 2030 eintreffen werden.

 

 

Zu den Fragen 4 und 5:

Ø  Welche Maßnahmen hat das BMVIT umgesetzt, um ein umfassendes intelligentes Verkehrssystem in Österreich zu etablieren und im Rahmen welcher (zu nennenden) Projekte ist dies geschehen?

Ø  Wie hoch waren diese Projekte jeweils dotiert und wie hoch war der (relative und absolute) Anteil an Fördergeldern der Europäischen Union am gesamten Projektvolumen jeweils?

 

 

Die Anwendung der Verkehrstelematik findet zwischenzeitlich auf allen Verwaltungsebenen Einsatz und die örtlich begrenzte Anwendung im kommunalen Bereich bis hin zur landesweiten Umsetzung auf den höchstrangigen Infrastrukturnetzen und die Netzwirkungen greift ineinander. 

Im Rahmen des europäischen Projektes "EasyWay", ein von der Europäischen Kommission aufgelegtes Programm zur Unterstützung der koordinierten Implementierung intelligenter Verkehrssysteme, wurden in den beiden ersten Phasen in Summe ca. 15 Millionen Euro an Österreich ausgeschüttet. Nutznießer waren dabei primär der Bund (ASFINAG) sowie die Bundesländer. Das Gesamtvolumen der von Österreich eingereichten Projekte kann grob mit ca. 75 Millionen Euro beziffert werden.