1119/AB XXIV. GP
Eingelangt am 28.04.2009
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur
Anfragebeantwortung
Bundesministerium
für
Unterricht, Kunst und Kultur
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
Geschäftszahl: BMUKK-10.000/103-III/4a/2009
Wien, 23. April 2009
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1397/J-NR/2009 betreffend Unstimmigkeiten rund um das Haydn-Jahr 2009, die die Abg. Mag. Heidemarie Unterreiner, Kolleginnen und Kollegen am 17. März 2009 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Frage 1:
Auf politischer Ebene existiert ein mit 1. Juni 2008 datiertes Übereinkommen der Republik Österreich, vertreten durch Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer, und Vizekanzler Mag. Wilhelm Molterer, und dem Land Burgenland, vertreten durch Landeshauptmann Dr. Hans Niessl und Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steidl, das die Unterstützung der Republik Österreich für das Haydn-Jahr im Burgenland festschreibt.
In weiterer Folge habe ich als zuständige Ressortministerin auf Grundlage des Bundeskunstförderungsgesetzes und der Richtlinien für die Gewährung von Förderungen nach dem Kunstförderungsgesetz 2004 gemäß Förderungsersuchen der Joseph Haydn Burgenland GmbH vom 5. Mai 2008 mit Schreiben vom 31. Oktober 2008 EUR 500.000,00 für künstlerische Vorbereitungsarbeiten 2008 zum Haydn-Jahr 2009 vertraglich zugesichert und ausbezahlt.
Für 2009 habe ich bereits bei den Budgetverhandlungen mit dem Bundesminister für Finanzen Vorkehrungen im Budget der Kunstsektion getroffen, um eine Förderung in Höhe von EUR 1.500.000,00 vertragsmäßig umsetzen zu können, was ich Herrn Landesrat Bieler von der Burgenländischen Landesregierung am 4. Februar 2009 schriftlich mitteilte. Eine Fördervereinbarung mit der Joseph Haydn Burgenland GmbH über diesen Betrag ist jedoch erst auf der Basis der finanzgesetzlichen Ermächtigung vorgesehen.
Zu Fragen 2 bis 5:
Das Land Burgenland war selbst um Lösung der Unstimmigkeiten bemüht und konnte auch lösungsorientiert handeln. Eine Vermittlung meinerseits war nicht notwendig.
Zu Fragen 6 und 8:
Über den in Beantwortung der Frage 1 angeführten Fördervertrag hinaus sind seitens meines Ressorts grundsätzlich keine ergänzenden Leistungen an burgenländische Veranstalter vorgesehen.
Ausnahmen stellen jedoch die Schlossspiele Kobersdorf dar, die eine Uraufführung anlässlich des Haydn-Jahres vorbereiten. Sie werden nach Vorliegen und Maßgabe des Bundesfinanzgesetzes 2009 einen Produktionszuschuss erhalten, der sich am Umfang der Förderungen der letzten Jahre (2008: EUR 20.000,00) orientieren wird.
Die Burgenländischen Haydn-Festspiele erhalten für das Kammermusikfestival Triothlon - „Dedicated2Haydn“, bei dem Werke zeitgenössischer Komponisten im Mittelpunkt stehen, eine über die Jahresförderung (EUR 160.000,00) hinausgehende Leistung in Höhe von EUR 30.000,00.
Im Bereich der Kulturinitiativenförderung erhält das „OHO – Offenes Haus Oberwart“ zusätzlich zur Jahres-Kulturprogrammförderung (EUR 50.000,00) für die Veranstaltungsreihe zum Haydn‑Jahr 2009 mit dem Titel „Die Oberwarter Symphonie“ einen Projektkostenbeitrag von EUR 20.000,00.
Zu Frage 7:
Dazu wird auf die Beantwortung der Frage 1 hingewiesen – die GmbH ist eine 100%-ige Tochter der Schloss Esterhazy-Management GmbH; eine Fördervereinbarung mit der Esterhazy Privatstiftung gibt es nicht.
Zu Frage 9:
Im Jahr 2008 erhielt die Künstlerin Sylvia Nescher (Israel) für die Vorbereitung eines „Haydn‑Projekts“ für Wien 2009 einen Betrag von EUR 4.500,00.
Frau Prof. Topsy Küppers erhielt einen Produktionskostenzuschuss in der Höhe von EUR 5.000,00 für „Liebe und Leid´n beim Haydn“, Aufführungen im Palais Palffy in Wien im März 2009.
Im Rahmen des Musikschwerpunktes des Ressorts wurden einerseits an den Verein Wiener Sängerknaben in Wien EUR 33.000,00 für die Erarbeitung einer „Schöpfung für Kinder“ samt Schülerinnen/Schüleraufführungen vergeben und andererseits erhielt der Verein zur Förderung klassischer Musik in Niederösterreich EUR 11.000,00 als Globalsubvention für die Durchführung von drei Musikworkshops an verschiedenen Schulen im Burgenland und in Niederösterreich, wobei sich zwei mit dem Thema Haydn auseinandersetzen („Die Kunst, aus Kunst Kunst zu machen“ – Sinfonie Nr. 60 II Distratto und dem Orchesterworkshop „Vom Nichts zum Original“).
Vereinzelte weitere Projektanträge von niederösterreichischen und Wiener Antragstellern erhielten bisher von den verschiedenen Fachbeiräten keine Förderungsempfehlung; der Schwerpunkt der seitens des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur bisher ausgeschütteten Mittel für Haydn-Projekte liegt eindeutig im Bundesland Burgenland.
Die Bundesministerin:
Dr. Claudia Schmied eh.