11205/AB XXIV. GP
Eingelangt am 19.06.2012
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Wissenschaft und Forschung
Anfragebeantwortung
|
BMWF-10.000/0133-III/4a/2012
|
|||
|
Frau Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara Prammer Parlament 1017 Wien Wien, 18. Juni 2012
|
|
|
|
|
||
|
|
||
|
|
||
|
|
||
|
|
||
|
|
||
|
|||
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 11440/J-NR/2012 betreffend Zukunft der Studienrichtung Internationale Entwicklung, die die Abgeordneten Mag. Rainer Widmann, Kolleginnen und Kollegen am 19. April 2012 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Fragen 1 bis 9:
Die Universität Wien erhält vom Bund für eine dreijährige Periode ein Globalbudget für die von der Universität zu erbringenden Leistungen, die entsprechend dem Profil und den Aufgaben der Universität festzulegen sind. Die Leistungen der Universität umfassen als Kernleistung auch das gesamte Studienangebot. Die internen Detail-Ressourcenentscheidungen sind Angelegenheit der Universität selbst. Eine Bedarfssteigerung in einem Bereich zieht Mittel aus einem anderen Bereich ab; dies ist ein logischer Mechanismus bei feststehenden Ressourcen. Die Auflassung sowie Einrichtung neuer Studien ist durchaus üblich und dient der Innovation des Hochschulsystems auch im Sinne einer Weiterentwicklung in Richtung Profilschärfung der Universität.
Aus der Kommunikation des Rektorats der Universität Wien geht klar hervor, dass die Universität den Beschluss, ein neues Masterstudium „Internationale Entwicklung“ statt des Bachelorstudiums einzurichten, aufgrund von fachlichen Überlegungen in Zusammenhang mit einer Qualitäts- und Ressourcenplanung gefasst hat. Zeitgleich mit der Einstellung des Bachelorstudiums „Internationale Entwicklung“ wird ein Masterstudium „Internationale Entwicklung“ eingerichtet werden.
Ein Blick über Österreich hinaus zeigt Beispiele für Studienprogramme „Internationale Entwicklung“ mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen (z.B.: „International Development (Studies)“, „Development Studies“, „Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik“, „Internationale Wirtschaft & Entwicklung“) an vielen Universitäten in ganz Europa. Diese Universitäten bieten das Studienprogramm vielfach ausschließlich auf Masterebene an und erlauben, wie an der Universität Wien geplant, einen Zugang hierzu von mehreren Bachelorprogrammen.
Das Bachelorstudium und das neue Masterstudium können laut Angaben der Universität Wien in vertretbarer Qualität nicht parallel angeboten werden. Die Universität Wien investiert nach eigenen Angaben jährlich rund 3 Mio. €. Bei den derzeitigen Anfänger/innenzahlen wäre jedoch eine deutlich höhere Summe erforderlich. Die Auswirkungen im Personalbereich zeigen sich darin, dass das Studium schon jetzt zu 80 % von externen Lehrenden getragen wird, von denen mehr als die Hälfte kein Doktorat abgeschlossen hat.
Zu Frage 10:
Diese Frage betrifft keinen Gegenstand der Vollziehung des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung.
Der Bundesminister:
o.Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle e.h.