11350/AB XXIV. GP

Eingelangt am 06.07.2012
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Anfragebeantwortung

 

 

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

 

An die                                                                                                Zl. LE.4.2.4/0102-I/3/2012

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 5. JULI 2012

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Mag. Johann Maier, Kolleginnen

und Kollegen vom 8. Mai 2012, Nr. 11514/J, betreffend Vollziehung

Sortenschutzgesetz im Jahr 2011

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen vom 8. Mai 2012, Nr. 11514/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu Frage 1:

 

2011 standen 611 landwirtschaftliche Pflanzenarten und 6 Gemüse-Sorten im Zulassungsverfahren.


Zu den Fragen 2 und 6 bis 9:

 

Derzeit (Stand 18.05.2012) sind 60 Sorten geschützt bzw. im Sortenschutzregister (Bundesamt für Ernährungssicherheit) gemäß Sortenschutzgesetz eingetragen. Das Sortenschutzamt führte im Jahr 2011 für die "Erteilung eines Sortenschutzrechts" keine Registerprüfung durch und kaufte auch keine Ergebnisse zu, da 2011 keine Sorten in das Sortenschutzregister eingetragen wurden.

 

Zu Frage 3:

 

Es werden grundsätzlich alle Schutzerteilungen im „Sorten- und Saatgutblatt“ (erscheint vierteljährlich) veröffentlicht, wobei das komplette Register jeweils im 3. Quartal erscheint (67 geschützte Sorten). Eine Aufschlüsselung nach Bundesländern erfolgt nicht, da die Sortenschutzerteilung national von der Sortenschutzbehörde (Bundesamt für Ernährungs­sicherheit) erfolgt.

 

Zu Frage 4:

 

2011 wurden 90 Sortenzulassungen durch den jeweiligen Rechtsinhaber beendet.

 

Zu Frage 5:

 

Einrichtung, Aufbau und Zuständigkeiten der nationalen Behörden oder sonstiger Einrichtungen, die den nationalen Sortenschutz erteilen, sind dem jeweiligen Mitgliedstaat vorbehalten und nicht auf EU-Ebene geregelt.

 

Die Erteilung des Gemeinschaftlichen Sortenschutzes erfolgt durch das Gemeinschaftliche Sortenamt (CPVO), 3, Boulevard Maréchal Foch BP 10121, F- 49101 ANGERS CEDEX 02 (eingerichtet durch VO 2100/94 des Rates über den gemeinschaftlichen Sortenschutz).

 

Einrichtungen in den Mitgliedstaaten (GR+LUX haben keine Sortenschutzämter):

 

Bundesamt für Ernährungssicherheit

Institut für Saat- und Pflanzgut, Pflanzenschutzdienst und Bienen

Spargelfeldstrasse 191

A - 1220 Wien


Office de la Propriété Intellectuelle

Mrs Camille Vanslembrouck

North Gate III

Bd du Roi Albert II 16

BE - 1000 Bruxelles

 

 

Ministry of Agriculture, Natural Resources & Environment

Department of Agriculture

Seed Production Centre

CY – 1412 Nicosia

 

Central Institute for Supervising & Testing in Agriculture (UKZUZ)

Za opravnou 4

CZ – 150 06 Praha 4 – Motol

 

Bundessortenamt

Osterfelddamm 80

DE – 30627 Hannover

 

Danish Institute of Agricultural Sciences

Department of Variety Testing

PO Box 7

Teglværksvej 7, Tystofte

DK – 4230 Skælskør

 

Plant Production Inspectorate

Variety Control Department

EE – 71024 Viljandi

ESTONIA

 

Ministerio de Agricultura, Pesca y Alimentación

Oficina Española de Variedades Vegetales

Calle Alfonso XII, 62

ES – 28014 Madrid

 

Ministry of Agriculture

Plant Variety Rights Office

Liisankatu 8, PO Box 322

FI – 00171 Helsinki

 

Ministère de l’agriculture

Comité de la protection des obtentions végétales

11, rue Jean-Nicot

FR – 75007 Paris

 

Hungarian Patent Office (HPO)

Garibaldi str. 2

HU - 1054 Budapest

 

Office of the Controller of Plant Breeders’ Rights,

Department of Agriculture and Food

Backweston,

Leixlip,

IRL - Co.Kildare.


Ufficio Italiano Brevetti e Marchi

Ministero dello Attività Produttive

Via Molise 19

IT – 00187 Roma (RM)

Lithuanian State Plant Varieties Testing Centre

Smelio 8

LT – 2055 Vilnius

 

Plant Variety Testing Department

State Plant Protection Service

Lubanas jela 49

LV – 1073 Riga

 

Ministry for Rural Affairs & Environment

Agricultural Services & Rural Development Division

National Agricultural Research & Development Centre

Ghammiere

MT – Marsa

 

Raad voor het Kwekersrecht

Bennekomseweg 41/Postbus 27

NL – 6710 BA Ede

 

Research Centre for Cultivar Testing (COBORU)

PL - 63-022 Slupia Wielka

 

Instituto de Protecção da Produção

Agro-Alimentar

CNPPA-CENARVE

Tapada da Ajuda, Edifício 2

PT – 1300 Lisboa

 

Statens Växtsortsnämnd

Box 1247

SE – 171 24 Solna

 

Central Agricultural Inspection & Testing Institute (UKSUP)

Matuskova 21

SK Bratislava 833 16

SLOVAK REPUBLIC

 

Ministry of Agriculture, Forestry and Food

Phytosanitary Administration of

The Republic of Slovenia (Furs)

Einspielerjeva 6

SL – 1000 Ljubljana

 

Department for Environment, Food and Rural Affairs

Plant Variety Rights Office

Huntingdon Road

UK - Cambridge CB3 0LF

 

STATE OFFICE FOR INVENTIONS & TRADEMARKS

5 Ion Ghica Street Sector 3

P.O. Box 52

RO - 70018 Bucharest


Ministry of Agriculture and Food

Executive Agency for Variety Testing, Field Inspection and Seed Control

125 Tsarigradsko Shosse Blvd., Block 1

BG - 1113 Sofia

 

Zu Frage 10:

 

Bezüglich Verletzung eines gemeinschaftlichen Sortenschutzes bei österreichischen Sortenschutzinhabern liegen dem Bundesamt für Ernährungssicherheit keine Informationen vor.

 

Zu Frage 11:

 

Es sind keine zivilrechtlichen Verfahren wegen Verletzung des Sortenschutzrechts bekannt.

 

Zu Frage 12:

 

Gerichtliche Strafverfahren sind nicht bekannt.

 

Zu Frage 13:

 

Von den geschützten Sorten stehen im Bundesamt für Ernährungssicherheit Standardmuster zur Verfügung. Jährlich erfolgen bis zu zwei Betriebsbesichtigungen, zumal keine Probleme im Fortbestand der Sorten auftraten.

Das Bundesamt für Ernährungssicherheit kontrolliert als kompetente Stelle für das Sortenwesen den Fortbestand der geschützten Sorte sowohl in den Registerprüfungen (Unterscheidbarkeit, Homogenität, Beständigkeit) auf eigenen Anbauflächen (Fuchsenbigl, Grabenegg) als auch bei Betriebsbesichtigungen auf Flächen der Zuchtbetriebe. Auf Grund der vorliegenden Sortenbeschreibungen werden Abweichungen vom Sortentyp auch bei der Feldbesichtigung und Laboruntersuchung im Saatgutanerkennungsverfahren (bei den landwirtschaftlichen Pflanzenarten) überprüft.

 

Zu Frage 14:

 

Bei den Überprüfungen der Sorten konnten keine registerlichen Probleme festgestellt werden, es wurden daher keine Proben entnommen.


Zu Frage 15:

 

In Österreich ist das Inverkehrbringen von GVO-Saatgut auf Grund entsprechender Verbotsverordnungen derzeit nicht zulässig. Im Hinblick auf GVO-Verunreinigungen von Saatgut ist die Saatgut-Gentechnik-Verordnung anzuwenden. Durch entsprechende Kontrollen des BAES wird auch in Zukunft für deren Einhaltung gesorgt werden.

Entsprechend den Bestimmungen der Saatgut-Gentechnik-Verordnung dürfen GVO-Verunreinigungen bei der Erstuntersuchung in Verfahren nach dem Saatgutgesetz gar nicht vorhanden sein und bei der Nachkontrolle im Rahmen der Saatgutverkehrskontrolle den Wert von 0,1% nicht überschreiten. Bei Pflanzgut von Kartoffeln dürfen solche Verunreinigungen auch bei der Nachkontrolle nicht vorhanden sein, da der Wert von 0,1% statistisch nicht erfassbar ist.

 

Zu Frage 16:

 

Seit Inkrafttreten der Saatgut-Gentechnikverordnung 2001 führt die AGES jedes Jahr ein Saatgutmonitoring durch, das gewährleistet, dass gentechnisch verunreinigtes Saatgut nicht in Verkehr gebracht wird. Die Monitoringberichte sind öffentlich zugänglich (http://www.baes.gv.at/saat-pflanzgut/gvo/monitoringberichte/).

 

Zu Frage 17:

 

Es besteht derzeit keine Notwendigkeit, das Sortenschutzgesetz oder das Saatgutgesetz zu novellieren.

 

Zu Frage 18:

 

Dem Bundesamt für Ernährungssicherheit liegen keine Informationen vor.

 

Der Bundesminister: