11593/AB XXIV. GP
Eingelangt am 31.07.2012
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BM für Finanzen
Anfragebeantwortung
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer Wien, am Juli 2012
Parlament
1017 Wien GZ: BMF-310205/0151-I/4/2012
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 11779/J vom 31. Mai 2012 der Abgeordneten Dipl. Ing. Gerhard Deimek, Kolleginnen und Kollegen beehre ich mich, Folgendes mitzuteilen:
Zu 1.:
Zunächst ist festzuhalten, dass die für diesen Themenbereich zuständige Oesterreichische Nationalbank (OeNB) auf diesem Gebiet über keine eigenen Daten verfügt, sondern hierfür lediglich auf Erhebungen Dritter zurückgreifen kann. Gemäß den Informationen des Gold Survey von Thomson Reuters GFMS hat sich der weltweite Handel mit physischem Gold im Zeitraum von 2002 bis 2011 von 4.045 t auf 4.486 t erhöht. Hinsichtlich der anderen angefragten Positionen liegen sowohl der OeNB als auch dem BMF keine global aggregierten Statistiken vor. Beispielhaft kann hier jedoch aus dem Gold Survey ergänzend angeführt werden, dass sich der volumenbezogene Umsatz an Goldfutures an der New York Commodities Exchange (COMEX) im Zeitraum 2002-2011 von rund 28 t auf rund 153 t und der volumenbezogene Umsatz an Goldoptionen von rund 6 t auf rund 29 t erhöht hat.
Zu 2.:
Die OeNB verfügt über kein eigenes Datenmaterial betreffend die Entwicklung der privaten Goldnachfrage in Österreich. In dem zuvor erwähnten Gold Survey findet sich jedoch auch eine Schätzung zur gegenständlichen Goldnachfrageentwicklung; über die Zuverlässigkeit dieser Schätzung kann jedoch keine Aussage getroffen werden.
Zu 3. und 4.:
Die OeNB gibt keine Einzelheiten zu Transaktionen mit bestimmten Geschäftspartnern bekannt und ist weder befugt noch in der Lage, solche Angaben über die Goldhandelsgeschäfte anderer Zentralbanken des ESZB zu machen. Zentralbanken, auch außerhalb des Eurosystems, die hohe Bonitätsanforderungen und Sicherheitsstandards erfüllen, sind jedenfalls potenzielle Geschäftspartner der OeNB bei Goldgeschäften.
Zu 5. und 6.:
Derzeit ist bereits die dritte Version eines Goldabkommens der Zentralbanken in Kraft. Über den Abschluss und den Inhalt allfälliger weiterer Goldabkommen in der Zukunft kann von Seiten der OeNB keine Angaben gemacht werden. Daher können zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch keine Aussagen über die Ausrichtung der OeNB oder die dabei von der OeNB einzunehmende Position getroffen werden.
Zu 7.:
Das oberste Ziel der bisherigen Goldabkommen, nämlich die Transparenz über die Absichten der Zentralbanken hinsichtlich ihrer Goldpositionen zu erhöhen, wurde jedenfalls erreicht. Es ist damit gelungen, unerwünschte Signale bzw. Missverständnisse unter den Marktteilnehmern zu verhindern und die Geschäfte der Zentralbanken möglichst „marktneutral" abzuwickeln.
Mit freundlichen Grüßen