11620/AB XXIV. GP

Eingelangt am 06.08.2012
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BM für europäische und internationale Angelegenheiten

Anfragebeantwortung

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen, haben am 6. Juni
2012 unter der Zl. 11810/J-NR/2012 an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend
„der österreichischen Aktivitäten als Mitglied der Donors Working Group on
Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C)“ gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt.

Zu den Fragen 1 und 2:

Österreich ist seit Jahren Mitglied der Donors Working Group on Female Genital
Mutilation/Cutting (FGM/C).

Im Rahmen der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) wurde 2007 ein freiwilliger Beitrag in Höhe von EUR 200.000 zur Bekämpfung von FGM in Burkina Faso an UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) geleistet.

Im Rahmen der bilateralen EZA ist die Bekämpfung schädlicher traditioneller Praktiken wie
FGM Bestandteil der Landesstrategie Äthiopien. Die Arbeit gegen FGM in Äthiopien
konzentrierte sich in den letzten Jahren im
Wesentlichen auf die Zusammenarbeit mit der
lokalen Partnerorganisation Afar Pastoralist Development Association (APDA), die im
Nordosten Äthiopiens, in der Region Afar, tätig ist. Im Rahmen des Projekts wurden die
Kosten von 30 sogenannten Women Extension Workers (WEWs) getragen, die von APDA
aus- und weitergebildet werden, und als mobile Sozialarbeiterinnen in Afar Communities u.a.

über schädliche traditionelle Praktiken rund um Schwangerschaft und Geburt, und danach
aufklären. Dazu gehört auch die Praxis der Genitalverstümmelung, die beim Volk der Afar in
der extremsten und mit enormen gesundheitlichen Folgen verbundenen Form, der
Infibulation, üblich ist. WEWs bilden traditionelle Geburtshelferinnen aus und beaufsichtigen
sie, damit diese Praxis, die an Babys durchgeführt wird, aufhört. APDA propagiert eine
völlige Aufgabe der weiblichen Genitalbeschneidung. Auch Konferenzen auf regionaler
Ebene und mit regionalen religiösen Führern und Clanführern werden zum Thema FGM/C
organisiert.

Im Rahmen der NRO-Kofinanzierungen wurden drei Projekte der österr. NRO „Sonne
International“ in Äthiopien in Höhe von rund 210.000 EUR gefördert. Der Kampf gegen
Female Genital Mutilation stellte dabei einen wichtigen Aspekt des Projektausrichtung dar.

Österreich wird auch in Zukunft im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten der Bekämpfung
von FBM/C entsprechende Aufmerksamkeit widmen.