11633/AB XXIV. GP

Eingelangt am 07.08.2012
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

 

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

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Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0181-III/4a/2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wien, 2. August  2012

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 11802/J-NR/2012 betreffend „NMS-Vernetzungs­treffens Zukunft gestalten – Neues Lernen“ von 7.-8. Mai 2012, die die Abg. Hermann Gahr, Kolleginnen und Kollegen am 6. Juni 2012 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu Fragen 1 bis 4:

Wie für alle Schularten werden auch für die Neue Mittelschule bundesweite Veranstaltungen angeboten. Mit Beginn der vielschichtigen Entwicklungsarbeit zu den Modellversuchen Neue Mittelschule im Schuljahr 2008/09 wurden Vernetzungstreffen als erforderliche Begleitmaßnahme zur Sicherstellung der bundesweit einheitlichen Umsetzung der Qualitätsstandards eingeführt. Vernetzungstreffen sind sowohl eine wichtige Controllingmaßnahme als auch ein bewährtes Mittel zum Austausch von good-practice-Beispielen und Erfahrungen in der Umsetzung der geforderten pädagogischen und strukturellen Maßnahmen. Dabei wurden die zentralen thematischen Schwerpunkte Differenz und Diversität, Kompetenzorientierung, Lerndesign, flexible Differenzierung, Lernseitigkeit und Leistungsbewertung behandelt. Die Tagungen sind wissenschaftlich basiert sowie sorgfältig vorbereitet und dokumentiert. Grundsätzlich steht der thematisch vielschichtige und fallweise Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Vordergrund.


Die strukturelle Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Vernetzungstreffen folgte den jeweils relevanten Beteiligtenkreisen, wie Vertreterinnen und Vertreter der involvierten Schulen, der Regional- und Landeskoordination und der Pädagogischen Hochschulen sowie Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. Beim letzten und bislang größten Vernetzungstreffen der Neuen Mittelschule der Generationen 1 bis 5 vom 7. und 8. Mai 2012 nahmen darüber hinaus Vertreterinnen und Vertreter der Kooperationsschulen der Sekundarstufe II, der Landesschulräte und der Bezirksschulräte teil. Weiters wurden die Rektorinnen und Rektoren der Pädagogischen Hochschulen sowie die amtsführende Präsidentin des Stadtschulrates für Wien und die amtsführenden Präsidenten der Landesschulräte, Vertreterinnen und Vertreter der Schulpartner und Elternverbände, der Interessensvertretungen sowie die Bildungssprecherinnen und -sprecher aller Parlamentsparteien eingeladen.

Bisher haben sechs bundesweite Vernetzungstreffen stattgefunden und zwar das 1. bundesweite NMS-EB (Neue Mittelschule – Entwicklungsbegleitung) Vernetzungstreffen der Generationen 1 und 2 vom 15. bis 17. April 2009 mit 225 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, das 2. bundesweite NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 und 2 vom 19. bis 21. Oktober 2009 mit 258 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, das 3. bundesweite NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 bis 3 vom 8. bis 10. Juni 2010 mit 298 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, das 4. bundesweite NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 bis 3 vom 13. bis 15. Dezember 2010 mit 299 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, das 5. bundesweite NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 bis 3 vom 6. bis 8. Juni 2011 mit 327 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie das zentrale und bislang größte Vernetzungstreffen der NMS der Generationen 1 bis 5 mit dem Titel „Zukunft gestalten – Neues Lernen“ vom 7. und 8. Mai 2012 mit 754 registrierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie rund 50 Tagesgästen, die an einzelnen Modulen teilnahmen.

 

Zu Fragen 5 bis 14:

Selbstverständlich finden auch für andere Schularten und Themenfelder bundesweite Veranstaltungen statt. Dafür sind unterschiedliche Formate vorgesehen, die den verschiedenen Schulkulturen entsprechen.

Weiters wird darauf hingewiesen, dass die Pädagogischen Hochschulen mit ihrem insbesondere bundesweiten Veranstaltungsangeboten im Bereich der Fort- und Weiterbildung für alle Lehrkräfte eine zentrale Rolle spielen, wenn es um die Entwicklung, Präsentation, Einbindung, Vernetzung und Evaluierung von Neuerungen an den Schulen geht. Um den laufenden Anforderungen im Unterricht gerecht werden zu können, ist es wesentlich, dass in den Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen eine Vernetzung von aktuellen bildungsrelevanten Inhalten und Themen über einzelne Fragestellungen hinausgehend stattfindet. Die Pädagogischen Hochschulen gewährleisten dies mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten in ihrem Veranstaltungsgebot für die Lehrkräfte über alle Schularten hinweg. Zu den Schwerpunktthemen, die entsprechend aktuellem Regierungsprogramm umzusetzen sind, besteht für die Fort- und Weiterbildung an den Pädagogischen Hochschulen das Rundschreiben Nr. 22/2009 des Ressorts zu „längerfristigen Schwerpunktsetzungen 2010-2013", welches auch für die Landesschulräte im Sinne deren regionaler Mitgestaltung des bedarfsorientieren Fort- und Weiterbildungsangebotes gilt.

Zu wesentlichen Themen wie etwa Bildungsstandards, neue Reifeprüfung, Berufsorientierung und Bildungsberatung gibt es Landeskoordinatorinnen und –koordinatoren aber auch Fachkoordinatorinnen und -koordinatoren, zu deren Aufgabe es unter anderem auch gehört, die Vernetzung in den jeweiligen Bundesländern herzustellen. Bundesweite Vernetzung erfolgt – gesteuert vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur – über die Bundesforen Fort- und Weiterbildung (seit 2007 jeweils einmal im Herbst für alle Schularten gemeinsam und jeweils im Frühjahr getrennt nach Allgemeinbildung und Berufsbildung). An diesen Foren nehmen neben den Führungsebenen der Pädagogischen Hochschulen auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren teil. Daneben gibt es auch immer wieder regelmäßige bundesweite Arbeitstreffen mit diesen Koordinatorinnen und Koordinatoren, um die bundesweite Abstimmung und Qualitätssicherung zu gewährleisten. Auch bei den zweimal jährlich stattfindenden Konferenzen der Landeschulinspektorinnen und –inspektoren erfolgt die thematische Steuerung zu den Innovationsprogrammen, sodass die in deren Aufgabenbereich liegenden Verantwortungen ebenfalls mit bestfundiertem Wissen vernetzt wahrgenommen werden kann.

Im Bereich der Berufsbildung finden darüber hinaus vernetzende Aktivitäten von Schulstandorten in vielfacher Weise für eine Reihe von Projekten statt, die aktuelle Entwicklungen repräsentieren, wie etwa die e-learning-Cluster-Schulen („elc“ – Oberstufe) und „eLSA2 -Schulen („e-learning im Schulalltag – Schulen der 10 bis 14-Jährigen), die jährlich etwa in Summe 200 Standorte mobilisieren können, die „Community-Treffen“ veranstalten oder Fachtagungen zum Erfahrungsaustausch veranstalten. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer liegt in den letzten Jahren nie unter 250 und die Schulen geben sich ein gemeinsames Schwerpunktprogramm. In den letzten drei Jahren entstanden auch „IT-Cluster“, wobei zwei oder drei Schulen zusammenarbeiten und sich einen „IT-Systembetreuer“ als Fachkraft teilen. Die Lehren aus den Vernetzungsprojekten werden nun auch auf die strukturverändernden Ressortprojekte wie die Vorbereitung auf die neue kompetenzorientierte Reife- und Diplomprüfung umgelegt. Im Projekt „Neue Reifeprüfung“ gibt es nun Schultandems und Schulcluster, die das Vorbereitungsprogramm auf die neue standardisierte Reifeprüfung gemeinsam betreiben (Kompetenzchecks, Probeprüfungen etc.) und sich Fachleute zur Vorbereitung einladen. Für alle berufsbildenden Schultypen wurden in den letzten Jahren Bundesarbeitsgemeinschaften zu thematischen Schwerpunkten wie „IT-Entwicklung“ oder „Energie/Umwelt/Nachhaltigkeit“ gegründet, wobei Fachleute vieler Schulstandorte in Österreich zweimal im Jahr zur Präsentation ihrer Projekte und zur Fortbildung zusammenkommen.

 

Zu Frage 15:

Zur Tagesordnung des Vernetzungstreffens der NMS der Generationen 1 bis 5 „Zukunft gestalten – Neues Lernen“ vom 7. und 8. Mai 2012 wird auf die angeschlossenen Beilagen 1 und 2 verwiesen.

 

Zu Fragen 16 und 17:

Für die Benützung von insgesamt auf 3 Ebenen verteilten 25 verschiedenen Räumen an 2 Tagen für 40 Workshops, Vorträge und plenare Module und 1 Großraum für den Abendempfang im „Austria Center Vienna“ inklusive Reinigung und Müllabfuhr sowie Auf- und Abbauten sind im Rahmen des Vernetzungstreffens der NMS der Generationen 1 bis 5 „Zukunft gestalten – Neues Lernen“ für insgesamt etwa 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 7. und 8. Mai 2012 EUR 64.299,94 (inkl. USt.) angefallen. In diesem Preis ist ein 10%iger Rabatt berücksichtigt.

Die Raumnutzungskosten für 225 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 1. bundesweiten NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 und 2 vom 15. bis 17. April 2009 betrugen EUR 7.653,00 (inkl. USt.) und jene für 258 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 2. bundesweiten NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 und 2 vom 19. bis 21. Oktober 2009 EUR 6.084,00 (inkl. USt.).


Für das 3. bundesweite NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 bis 3 vom 8. bis 10. Juni 2010 und das 4. bundesweite NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 bis 3 vom 13. bis 15. Dezember 2010 fielen keine gesonderten Raumnutzungskosten an, da diese in den diesbezüglich pauschalierten Unterbringungskosten enthalten waren und ein gesondertes Herausrechnen der Raumnutzungskostenanteile nicht möglich ist.

Die Raumnutzungskosten für 327 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 5. bundesweiten NMS-EB Vernetzungstreffen der Generationen 1 bis 3 vom 6. bis 8. Juni 2011 betrugen EUR 15.519,91 (inkl. USt.).

 

Zu Fragen 18 bis 20:

Die Kosten für die Verpflegung von insgesamt etwa 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Vernetzungstreffens der NMS der Generationen 1 bis 5 „Zukunft gestalten – Neues Lernen“ vom 7. und 8. Mai 2012 im „Austria Center Vienna“ lassen sich nach den Positionen (alle Beträge inkl. USt.) Stehbuffet bei Registrierung in Höhe von EUR 549,04, Abendempfang mit Stehbuffet in Höhe von EUR 23.265,00, Kaffee-Jausen in Höhe von EUR 12.292,50, Mittagessen mit Stehbuffet in Höhe von EUR 36.877,50 und diverse Getränke in Höhe von EUR 8.607,96 aufgliedern.

Nachdem das Vernetzungstreffen eine Fachtagung mit einem sehr dichten Arbeitsprogramm von Vorträgen, 40 Workshops und einem Bildungsdiskurs war, beschränkte sich das Rahmenprogramm auf einen Kabarettauftritt im Rahmen des Abendempfangs; die Kosten dafür betrugen EUR 2.366,40 (inkl. Reisekosten und USt.). Die Pausen dienten lediglich der Erfrischung und der Sicherstellung eines reibungslosen Wechsels der Räumlichkeiten.

 

Zu Frage 21:

Bezugnehmend auf das angesprochene Terminaviso beliefen sich die Kosten für die notwendigen Unterkünfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Vernetzungstreffen der NMS der Generationen 1 bis 5 „Zukunft gestalten – Neues Lernen“ vom 7. und 8. Mai 2012 auf EUR 48.977,00 (inkl. USt.).

 

Zu Frage 22:

In Bezug auf die übernommenen Unterkunftskosten wird auf die Beantwortung der Frage 21 hingewiesen. Hinsichtlich teilnehmender Landeslehrkräfte wird bemerkt, dass die Personalhoheit diesbezüglich den Ländern zukommt, weshalb auch diesen gegenüber die Reisegebührenverrechnung zu legen ist und daher nur von jenen die Auskunft über die angefallenen Kosten zu erhalten wäre.

Hinsichtlich des teilnehmenden Bundespersonals, insbesondere Bundeslehrkräfte und Schulaufsicht, wird vorweg darauf hingewiesen, dass gemäß den Bestimmungen der Reisegebührenvorschrift 1955 die Abrechnung bis zu sechs Monate nach Abschluss der Dienstreise gelegt werden kann. In den nachstehenden Angaben sind sohin Reisegebühren, die zum Termin der in Rede stehenden Veranstaltung am 7. und 8. Mai 2012 erfolgt sind, aber noch nicht abgerechnet wurden, nicht enthalten. Entsprechend Auswertung der Erfassungen in PM-SAP (Reisemanagement) durch die Zentralleitung sind bislang Reisegebühren (umfassend die Kosten der Reisebewegung und die um die vor Ort bereitgestellte Verpflegung reduzierten Tagsätze) in Höhe von EUR 3.612,60 beantragt worden.

 

Zu Fragen 23 bis 25:

Nein.


Zu Fragen 26 und 27:

Was externe Vortragende bzw. sonstige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbelangt, so kamen 59 Workshopleiterinnen und –leiter aus ganz Österreich, eine fachliche Expertin aus dem Inland, ein Bildungswissenschaftler aus dem Ausland sowie 17 die Registrierung unterstützende Kräfte zum Einsatz. Die Gesamtkosten dafür beliefen sich auf EUR 20.175,81 (inkl. Reisekosten und USt.).

 

Zu Frage 28:

Es handelte sich um eine Fachtagung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, daher trägt das Ressort die Kosten. Im Übrigen wird auf die Beantwortung der vorstehenden Fragen verwiesen.

 

Zu Frage 29:

Wie bei allen Schularten sind auch für die Neue Mittelschule weitere bundesweite Veranstaltungen in der Form von Vernetzungstreffen vorgesehen.

 

 

 

Die Bundesministerin:

Dr. Claudia Schmied eh.

 

 

 

 

 

Beilagen

 

 

 

 

Anmerkung der Parlamentsdirektion:

 

Die vom Bundesministerium übermittelten Anlagen stehen nur als Image, siehe

Anfragebeantwortung (gescanntes Original)

zur Verfügung.