11706/AB XXIV. GP
Eingelangt am 13.08.2012
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur
Anfragebeantwortung
Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur
Frau Geschäftszahl: BMUKK-10.000/0190-III/4a/2012
Präsidentin des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien
Wien, 2. August 2012
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 11859/J-NR/2012 betreffend gesundheitsfördernde Maßnahmen, die die Abg. Rupert Doppler, Kolleginnen und Kollegen am 13. Juni 2012 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Zu Fragen 1 und 2 sowie 4:
Die Gesundheitsförderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur ein wichtiges Anliegen. Folgende Schwerpunkte werden gesetzt:
- Bildungsprogramm im Bereich der Leadership Academy (LEA): Integration von Gesundheitsförderung in die Führungskräfteausbildung des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur,
- Seminare im Rahmen des Fort- und Weiterbildungsprogramms, wie „Vom Ausbrennen zum Aufleuchten; Produktiver Umgang mit Stress“, „Gesundheit am Arbeitsplatz“, „Fitnesstraining für`s Gehirn“, „Gedächtnisfit - Überblick und Konzentration in der Führungsrolle“ und „Stressmanagement & Gesundheitsbewusstsein in der Führungsrolle“,
- Ausbau des Informationsservices im Intranet über gesundheitsfördernde Maßnahmen (Erste Hilfe, Arbeitsmedizin, Unterlagen von Vorträgen),
- Arbeitsplatzausstattung (Arbeitsplatzergonomie): regelmäßige Begehungen durch die Arbeitsmedizinerin und die Sicherheitsfachkraft und Umsetzung der empfohlenen Verbesserungsmaßnahmen,
- Bundes-Bedienstetenschutzgesetz (Nominierung und Schulung einschließlich regelmäßiger Auffrischungskurse von Erste-Hilfe-Beauftragten, Brandschutzbeauftragten und Sicherheitsvertrauenspersonen),
- Schulungen in der Handhabung von Defibrillatoren,
- Einsatz einer Arbeitspsychologin im Rahmen der Arbeitsmedizin (regelmäßige Sprechstunden),
- Wirbelsäulenscreening durch eine Sportmedizinerin im Rahmen der Arbeitsmedizin mit Beratung über mögliche Maßnahmen gegen Haltungsschäden,
- Blutspendeaktion in Zusammenarbeit mit der Blutspendezentrale des Österreichischen Roten Kreuzes,
- Impfaktionen im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (zB.: Zecken, Grippe),
- Augenärztliche Untersuchung in Zusammenarbeit mit der Arbeitsmedizinerin im Sinne des Bundes-Bedienstetenschutzgesetzes und der Bildschirmarbeitsverordnung (Kostenersatz für Bildschirmbrillen),
- Versendung der Broschüre „Ich sitz’ g’scheit! Du auch?“ der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter,
- Unterstützung (inklusive finanzielle Förderung) der Kultur- und Sportvereinigung (verschiedenste Sportarten zB. Badminton, Basketball, Eishockey, Fußball, Golf, Reiten, Schwimmen etc. sowie Kulturreisen)
Die oben beschriebenen Maßnahmen stehen allen Bediensteten der Zentralstelle des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur offen, das Bildungsprogramm im Bereich der Leadership Academy und die Seminarangebote im Rahmen des Fort- und Weiterbildungsprogramms darüber hinaus auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im nachgeordneten Bereich des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur.
Die von den nachgeordneten Dienststellen allfällig eigenständig gesetzten Maßnahmen in diesem Bereich könnten nur mit unverhältnismäßig hohem Verwaltungsaufwand eruiert werden und es hat die Zentralstelle im Übrigen auf derartige Maßnahmen auch keinen Einfluss.
Für die Seminare im Rahmen des Fort- und Weiterbildungsprogramms wurden 2009 EUR 25.670,00, 2010 EUR 33.142,00 und 2011 EUR 15.120,00 aufgewendet. Die Kosten für den Bereich der Sicherheitstechnik beliefen sich im Jahr 2009 auf EUR 17.452,17, im Jahr 2010 auf EUR 13.462,00 und im Jahr 2011 auf EUR 10.482,96. Für den arbeitsmedizinischen Dienst wurden vom Bundesministerium für Unterricht Kunst und Kultur im Jahr 2009 EUR 15.470,55, im Jahr 2010 EUR 21.512,30 und im Jahr 2011 EUR 9.566,63 investiert. Für den Ankauf von Erste Hilfe Kästen und deren Auffüllung wurden 2009 EUR 40,14, 2010 EUR 961,50 und 2011 EUR 1.210,20 ausgegeben. Für Impfaktionen (FSME und Grippe) wurden 2009 EUR 1.040,00, 2010 EUR 904,00 und 2011 EUR 1.160,00 aufgewendet. Die gewährten Kostenersätze für Bildschirmbrillen betrugen 2009 EUR 3.861,00, 2010 EUR 5.565,68 und 2011 EUR 6.626,21. Die Kosten für die übrigen oben angeführten Maßnahmen fließen aus verschiedenen Ansätzen in die Gesundheitsförderung ein und können daher nicht herausgerechnet werden. Die Kultur- und Sportvereinigung (KSV) Unterrichts-/Wissenschaftsministerium, welche primär sportliche und kulturelle Aktivitäten anbietet, erhielt vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur 2009 eine Subvention in Höhe von EUR 43.000,00, 2010 eine Subvention in Höhe von EUR 43.000,00 und 2011 eine Subvention in Höhe von EUR 38.000,00.
Zu Frage 3:
Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass die Anzahl der Krankenstandstage keinen Rückschluss auf eine erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung zulässt. Die betriebliche Gesundheitsförderung verfolgt den präventiven Ansatz, das vorhandene Gesundheitspotential zu halten bzw. zu verbessern und Arbeitsbelastungen entgegen zu wirken. Eine Reduktion bzw. Erhöhung von Krankenstandstagen kann von anderen Einflüssen abhängen, zumal der Abwesenheitsgrund der Bediensteten in der Regel dem Dienstgeber nicht bekannt ist und eine gesetzte Intervention daher auch nicht daran gemessen werden kann.
Zu Fragen 5 bis 8:
Von den oben beschriebenen Maßnahmen können bei der Kultur- und Sportvereinigung (KSV) auch Angehörige der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch ressortfremde Personen an deren sportlichen und kulturellen Aktivitäten teilnehmen und haben diese Personen einen erhöhten Mitgliedsbeitrag zu leisten. Ein Herausrechnen des diesbezüglichen Anteils ist jedoch nicht möglich.
Die Bundesministerin:
Dr. Claudia Schmied eh.