11755/AB XXIV. GP

Eingelangt am 14.08.2012
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BM für Unterricht, Kunst und Kultur

Anfragebeantwortung

Bundesministerium für

Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

 

Geschäftszahl:

BMUKK-10.000/0218-III/4a/2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wien, 2. August 2012

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 11909/J-NR/2012 betreffend Sekundarschul I-Herkunft von HLS-Maturanten im Bundesland Burgenland in den Maturajahrgängen 2000 bis 2011, die die Abg. Dr. Walter Rosenkranz, Kolleginnen und Kollegen am 14. Juni 2012 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

 

Zu Fragen 1 bis 6:

Vorweg ist zur Serie der 54 Parlamentarischen Anfragen mit den Nr. 11892/J-NR/2012 bis 11945/J-NR/2012 festzuhalten, dass sich Fragestellungen zur Vorbildung der Schülerinnen und Schüler bzw. der Absolventinnen und Absolventen gemäß der Konzeption der Bildungsdokumentation nur durch sogenannte Verlaufsstatistiken beantworten lassen. Aussagen zur Vorbildung können nur für jene Schülerinnen und Schüler bzw. Absolventinnen und Absolventen getätigt werden, für die auch eine entsprechend lange Datensatzreihe in der Bildungsdokumentation verfügbar ist.

Derzeit ist eine konsistente und weitestgehend vollständige Datenreihe zurück nur bis zum Schuljahr 2006/07 bzw. Schulerfolg 2005/06 gegeben und der aktuellst verfügbare vollständige Datenbestand umfasst den Schulbesuch 2010/11 bzw. den Schulerfolg für 2009/10, sodass nur Vorbildungen abgebildet werden können, die für Schülerinnen und Schüler nicht länger als 5 Jahre und für Absolventinnen und Absolventen nicht länger als 4 Jahre zurück liegen.

Sohin ergibt sich, dass über die Vorbildung der Maturajahrgänge 2000 bis 2009 keine Informationen zur Verfügung stehen (sie besuchten die Sekundarstufe I vor 2005/06), ebenso können über den Maturajahrgang 2011 derzeit noch keine Aussagen gemacht werden, da sich der Datenbestand 2011/12 mit den Schulerfolgsdaten 2010/11 bei der Bundesanstalt „Statistik Österreich“ noch in Aufarbeitung befindet und somit für weitergehende Auswertungen noch nicht zur Verfügung steht.

Somit ist derzeit der in der Sekundarstufe I besuchte Schultyp nur für jene Maturantinnen und Maturanten auswertbar, die sich im Schuljahr 2005/06 noch in der Sekundarstufe I befunden haben und bis einschließlich 1. Oktober 2010 (Stichtag der Erhebung 2010/11) die Reifeprüfung bestanden haben. Dies ist nur in vierjährigen Ausbildungen möglich, die unmittelbar an die Sekundarstufe I anschließen (dh. in der Oberstufe der AHS-Langform, im ORG und in den Aufbaugymnasien und –realgymnasien) und hier nur für jene Absolventinnen und Absolventen, die die Sekundarstufe II ohne Schullaufbahnverlust absolviert und unmittelbar anschließend die Reifeprüfung bestanden haben.

Um zum aktuellen Zeitpunkt zumindest näherungsweise auch eine Aussage über die Vorbildung (in der Sekundarstufe I besuchter Schultyp) der Absolventinnen und Absolventen der fünfjährigen BHS machen zu können, wurde gemeinsam mit der Bundesanstalt „Statistik Österreich“ eine Sonderauswertung erstellt, die sowohl für die AHS-Oberstufenformen als auch für die fünfjährigen BHS-Formen für all jene Schülerinnen und Schüler den in der Sekundarstufe I besuchten Schultyp zeigt, die ohne Schullaufbahnverlust in der Sekundarstufe II die Reifeprüfung erfolgreich abgelegt haben (AHS-Oberstufen) bzw. an fünfjährigen BHS (bzw. lehrerbildenden höheren Schulen und fünfjährigen AHS-Sonderformen) die letzte Schulstufe (Maturastufe) erreicht haben. Diese Sonderauswertung stellt sich bezogen auf das erfragte Bundesland und den erfragten Schultyp wie folgt dar:

 

 

Schultyp in der Abschlussstufe
(ohne Sonderformen)

Vorbildung (Sekundarstufe I)

Burgenland

männlich

weiblich

Lehrerbildende höhere Schulen

mit bekannter Vorbildung aus 2005/06 gesamt (=100%)

2

53

darunter aus

Hauptschulen

1

37

 

AHS-Unterstufen

-

10

 

anderen Ausbildungen

1

6

in %

Hauptschulen

50,0%

69,8%

 

AHS-Unterstufen

0,0%

18,9%

 

andere Ausbildungen

50,0%

11,3%

 

 

Für BHS-Sonderformen wie Kollegs und Aufbaulehrgänge, denen eine andere Ausbildung in der Sekundarstufe II vorgelagert ist, bzw. für Maturantinnen und Maturanten, die nach der Sekundarstufe I einen Schullaufbahnverlust hatten (zB. durch Klassenwiederholungen oder Wechsel zwischen verschiedenen Ausbildungen), sind entsprechend lange Datenreihen in der Bildungsdokumentation ebenfalls noch nicht verfügbar, sodass derzeit keine Aussagen dazu getroffen werden können. Für Absolventinnen und Absolventen von Berufstätigenformen trifft dies verstärkt zu, da hier der Zeitraum zwischen Besuch der Sekundarstufe I und der Reife- bzw. der Reife- und Diplomprüfung meist noch viel größer ist.


Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass folglich die in obiger Tabelle ausgewiesenen Zahlen von den in der von der Bundesanstalt „Statistik Österreich“ publizierten und im einleitenden Teil der Parlamentarischen Anfrage darauf verwiesenen Tabelle mit den bestandenen Reife- und Diplomprüfungen im Jahrgang 2010 abweichen, da bei den bestandenen Reife- und Diplomprüfungen im Jahrgang 2010 auch jene Absolventinnen und Absolventen mitgezählt sind, die bereits vor 2005/06 die Sekundarstufe I besucht haben (und für die somit derzeit keine Vorbildungsinformation zur Verfügung steht), beispielsweise auch weil sie bereits in früheren Jahren die Abschlussklasse besucht, aber erst später die Reife- bzw. die Reife- und Diplomprüfung bestanden haben.

 

 

Die Bundesministerin:

 

Dr. Claudia Schmied eh.