1182/AB XXIV. GP
Eingelangt am 05.05.2009
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung

NIKOLAUS BERLAKOVICH
Bundesminister
An die Zl. LE.4.2.4/0043 -I 3/2009
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, am 4. MAI 2009
Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Mag. Johann Maier, Kolleginnen
und Kollegen vom 11. März 2009, Nr. 1285/J, betreffend
Schulmilchaktion in Österreich - Entwicklung
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen vom 11. März 2009, Nr. 1285/J, teile ich Folgendes mit:
Zu den Fragen 1 und 2:
Die Daten für September bis Dezember 2008 liegen noch nicht vor, da die Zahlungen dieser Liefermonate erst Ende Juni 2009 vollständig abgerechnet sind.
Die Aufschlüsselung erfolgt nach Standorten der Schulmilch-Lieferanten.
|
W |
N |
OÖ |
SB |
ST |
K |
TI |
Gesamt |
2008 (Jän. – Aug.) |
|
0,00 |
800.758,34 |
606.197,77 |
60.471,25 |
344.024,86 |
188.846,89 |
135.886,11 |
2.136.185,22 |
Kg |
|
0,00 |
145.114,73 |
109.812,02 |
10.968,76 |
62.391,42 |
34.275,73 |
24.663,03 |
387.225,69 |
Euro |
Quelle: AMA
Im Jahr 2008 wurden nur Schulmilchbeihilfen in der Kategorie I (Vollmilch, aromatisierte Milch und Naturjogurt) ausbezahlt.
Zu Frage 3:
Daten für das Schuljahr 2008/2009 stehen derzeit noch nicht zu Verfügung, da für dieses Schuljahr noch nicht alle Schulmilchanträge gestellt wurden.
Schuljahr 2007/08:
|
Niederösterreich, Wien |
1.232 |
Schulen / Kindergärten |
|
Kärnten |
272 |
Schulen / Kindergärten |
|
Oberösterreich |
873 |
Schulen / Kindergärten |
|
Salzburg |
53 |
Schulen / Kindergärten |
|
Steiermark |
527 |
Schulen / Kindergärten |
|
Tirol |
277 |
Schulen / Kindergärten |
Quelle: AMA
Zu Frage 4:
Laut den vorliegenden Verpflichtungserklärungen waren für das Schuljahr 2007/2008 413.589 Kinder in den teilnehmenden Schulmilch-Schulen gemeldet. Davon konsumierten rund 85.000 Kinder die geförderte Schulmilch. Für das Schuljahr 2008/2009 liegen noch keine Ergebnisse vor.
Zu Frage 5:
Die Daten für September bis Dezember 2008 liegen noch nicht vor, da die Zahlungen dieser Liefermonate erst Ende Juni 2009 vollständig abgerechnet sind.
|
W |
N |
OÖ |
SB |
ST |
K |
TI |
Gesamt |
2008 (Jän. – Aug.) |
|
0,00 |
667.526,93 |
543.839,68 |
55.750,45 |
344.024,86 |
188.846,89 |
19.267,76 |
1.819.256,57 |
Kg |
|
0,00 |
120.933,25 |
98.494,02 |
10.111,95 |
62.391,42 |
34.275,73 |
3.497,12 |
329.703,49 |
Euro |
Quelle: AMA
Zu Frage 6:
Die Erweiterung der Palette von beihilfefähigen Schulmilchprodukten durch
1) Frucht/Trinkjogurt: es beantragen derzeit 6 Beihilfeempfänger (von 101 Beihilfeempfänger) eine Menge von rund 7.900 kg pro Monat
2) Lactosefreie Milch: wird derzeit nicht beantragt
Zu Frage 7:
Die österreichische Schulmilchtagung am 2. Oktober 2008 zum Thema „Kuh-le Schule – frisch gestärkt mit Schulmilch“ war mit ca. 135 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut besucht.
Für das Schuljahr 2008/09 wurde ergänzend eine nationale Schulmilchbeihilfe zur Verfügung gestellt.
Es wurden die Höchstpreise im Vergleich zu 2007 bis auf wenige begründete Ausnahmen nicht erhöht. Somit ist die kostengünstige Abgabe an die Schülerinnen und Schüler gesichert.
Ein Schulmilchposter wurde für die Lieferanten und Schulen von der AMA-Marketing konzipiert und zur Verfügung gestellt.
Es fanden Fachtagungen für bäuerliche Schulmilchlieferanten statt.
Es gab Give aways (Lineal, Lesezeichen).
Am 2. März 2009 fand eine Schulmilchfachtagung mit Schwerpunkt Lebensmittelkontrolle statt.
Schuljahr 2007/08:
Es wurde ein Schulmilch-Gewinnspiel auf der Homepage www.rund-um-schulmilch.at initiiert. Als Preise wurden Mp4-Player, Digitalkameras und Handys verlost.
Es wurden Presseaussendungen und Mitteilungen über Schulmilch in Regionalzeitungen, vor allem zum Schulbeginn, zum Weltmilchtag und Weltschulmilchtag gemacht sowie Aktionen und Verkostungen im Rahmen des Weltschulmilchtages durchgeführt.
Es gab Besuche von Schülerinnen und Schülern auf Schulmilchbauernhöfen um den Bezug zum Lebensmittel Milch zu vertiefen und den Bekanntheitsgrad der bäuerlichen Schulmilchprodukte zu verbessern.
Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft wurden bei einem Gewinnspiel auf der Homepage www.rund-um-schulmilch.at als Hauptpreise Wuzzlertische verlost. Zudem wurden 4.000 Professor Lactosius Fußbälle verteilt.
Zu Frage 8:
Zusätzlich zu den bereits in Frage 7 aufgelisteten Punkten, die bereits im 1. Semester des Schuljahres 2007/08 realisiert wurden, laufen noch folgende Aktionen:
Bei einem Gewinnspiel auf der Schulmilch-Homepage www.rund-um-schulmilch.at werden von Jänner 2009 bis Juni 2009 monatlich 10 Rucksäcke verlost.
Es laufen ganzjährige Aktionen wie „Schüler besuchen ihren Schulmilchhof“.
Zahlreiche Aktivitäten, Presseaussendungen, -konferenzen zum Weltmilchtag.
Bestreben der ergänzenden Ausweitung der Produktpalette für das Schulmilchsystem auf EU-Ebene (Memorandum am Agrarministerrat vom 23. 03.2009)
Seit Oktober 2008 läuft ein 3jähriges Absatzförderungsprogramm für Milch und Milcherzeugnisse von der AMA-Marketing, welches mit 1 Mio. € pro Jahr dotiert ist und zu 50% von der EU kofinanziert wird. Das Ziel ist die ernährungsphysiologische Bedeutung von Milch und Milcherzeugnissen verstärkt ins Bewusstsein zu rücken.
Die in AB 4655/XXIII.GP vom 29. 08. 2008 angeführten Projekte wurden umgesetzt.
Zu Frage 9:
Mit den Beschlüssen zum Health Check wurde auf EU-Ebene die Möglichkeit geschaffen, die Milchproduzentinnen und -produzenten und Milchverarbeiterinnen und -verarbeiter zu unterstützen. Als Beitrag zur Aufrechterhaltung der Milchproduktion kann eine an die Produktion gekoppelte jährliche Ergänzungszahlung wie z.B. eine Milchkuhprämie gewährt werden.
Zu Frage 10:
In Österreich wären ca. 45.000 Milcherzeugerinnen und -erzeuger und rund 90 milchverarbeitende Unternehmen betroffen.
Zu Frage 11:
Es soll eine Milchkuhprämie in Österreich eingeführt werden, die sich aufgrund des Auslaufens der Milchquote direkt auf das Einkommen der Milchbetriebe niederschlägt und wirtschaftliche Nachteile abfedern bzw. ausgleichen kann. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Stützung des Milchstandortes Österreich geleistet und die in der Milchproduktion Tätigen werden unterstützt, weiterhin in der Produktion zu verbleiben. Die Begleitmaßnahmen im Milchbereich umfassen Investitionsmaßnahmen bei landwirtschaftlichen Betrieben und Molkereien, die Unterstützung von Innovation in der Verarbeitung und die Ausweitung der Weide- und Auslaufhaltung.
Die Milchproduktion wird in Zukunft allerdings noch mehr von den internationalen Entwicklungen auf den Agrar- und Rohstoffmärkten beeinflusst. Dies bedeutet, dass sich Produkt- und Betriebsmittelpreise rascher als bisher verändern werden. Daher wird in den nächsten Jahren das betriebliche Management für den strategischen Betriebserfolg ganz besonders an Bedeutung gewinnen. Die zusätzlichen Mittel dienen auch zur Absicherung der Investitions- und Bildungsoffensive, um vor allem die Unternehmerkompetenz zu stärken.
Der im Health Check vereinbarte Überprüfungsbericht für den Milchsektor im Jahr 2010 ist notwendig, um durch unkonventionelle Ansätze der Marktlage zu begegnen. Die Vertretung der Milchbäuerinnen und Milchbauern sowie die Molkereien sind gefordert, über die Neuordnung der Vertragsbeziehungen zwischen Erzeugern und Käufern im Rahmen privatwirtschaftlicher Modelle das Mengenmanagement nach der Milchquote zu bewerkstelligen. Weiters ist die Effizienzsteigerung der Milchverarbeitung, ein wichtiger Punkt.
Zu Frage 12:
Für das Schulobstprogramm ist seitens der EU-Kommission eine 50%ige Kofinanzierung vorgesehen. Die maximale Beteiligung der EK beträgt € 1,300.000,-. Die nationalen Mittel können aus öffentlichen (Bundes- und Landesmitteln) sowie privaten Mitteln aufgebracht werden. Die endgültige Höhe des Bundesbeitrages steht noch nicht fest.
Der Bundesminister: