11950/AB XXIV. GP

Eingelangt am 28.08.2012
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Alois Stöger

Bundesminister

 

 

 

 

GZ: BMG-11001/0186-I/A/15/2012

Wien, am      28. August 2012

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 12167/J des Abgeordneten Josef A. Riemer und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Frage 1:

Um den steigenden Prävalenzzahlen bei Übergewicht und Adipositas entgegen-zuwirken, wurde von mir der Nationale Aktionsplan Ernährung (NAP.e) initiiert. Dieser wurde 2010 erarbeitet, einem breiten Konsultationsverfahren unterworfen und im Jänner 2011 vom Ministerrat angenommen. Mit dem NAP.e bekam Österreich erstmals eine ernährungspolitische Strategie. Mittlerweile liegt die erste Aktualisierung vor. Initiativen und Maßnahmen werden bundesweit gebündelt und transparent gemacht. Transparenz und eine gemeinsame Planung und Steuerung sollen zur bestmöglichen Umsetzung und Abstimmung beitragen, denn eine gesundheitsförderliche Ernährung erfordert Bemühungen in mehreren Politikfeldern, auf verschiedenen Handlungsebenen und in unterschiedlichen Settings. Auch ein entsprechendes Beratungsgremium, die nationale Ernährungskommission (NEK), wurde eingerichtet. Ziel des NAP.e ist eine erkennbare Verringerung von Fehl-, Über- und Mangelernährung sowie eine Trendumkehr bzw. zumindest eine Stoppen der steigenden Übergewichts- und Adipositaszahlen bis 2020. Die gesündere Wahl soll für alle Österreicherinnen und Österreicher die leichtere Entscheidung werden. Eine akkordierte, die Verhaltens- und Verhältnispräventionsebene gleichermaßen bedienende Umsetzung soll durch praxisnahe, koordinierte und kongruente Maßnahmensetzung und durch die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen auf verschiedenen Ebenen erreicht werden.

 

Die Arbeiten zum bzw. die Veröffentlichung des nationalen Aktionsplans Ernährung haben nicht zuletzt auch dazu beigetragen, dass die Bundesgesundheitskommission (BGK) beschlossen hat, für Ernährungs- und Kindergesundheitsmaßnahmen in den Jahren 2011 bis 2013 insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung zu stellen („Vorsorgemittel“; Mittel der Bundesgesundheitsagentur). Mittelempfänger sind der Bund, die Länder und die Sozialversicherungsträger. Die geförderten Maßnahmen müssen in die österreichische Vorsorgestrategie passen, müssen über einen längeren Zeitraum angesetzt sein (Mitte 2011-Ende 2013) und haben klaren Qualitätskriterien zu genügen. In meinem Ressort wurde eine entsprechende Koordinierungsstelle eingerichtet. Die derzeit in Umsetzung befindlichen Maßnahmen wurden von den Mittelempfängern eingereicht, von einer Unterarbeitsgruppe der BGK gesichtet und im zweiten Quartal 2011 beschlossen. Sie haben insbesondere die gesunde Ernährung in Kindergärten und Schulen zum Ziel, um bereits möglichst Früh ernährungsmitbedingte Krankheiten vorzubeugen.

 

Als eine der ersten Aktivitäten des NAP.e wurden akkordiert mit relevanten Expert/inn/en und Institutionen einfach verständliche lebensmittelbasierte Ernährungsempfehlungen erarbeitet und graphisch in der „Österreichischen Ernährungspyramide“ umgesetzt. Somit lag erstmals eine österreichweit einheitliche, einfach verständliche Empfehlung vor, wie eine ausgewogene Ernährung ausschaut. Wesentlich im Zusammenhang mit der nachhaltigen Umsetzung einer gesunden Ernährung sind einheitliche, leicht verständliche Botschaften für die jeweilige Zielgruppe. Dies ist mit der Ernährungspyramide gelungen. Mittlerweile gibt es zusätzlich auch eine Ernährungspyramide für Schwangere, die deren spezielle Ernährungsbedürfnisse aber auch bestimmte besondere Empfindlichkeiten gegenüber einzelnen Lebensmitteln berücksichtigt.

 

Das Zurückdrängen von Übergewicht ist aber nicht nur ein essentieller Bestandteil des NAP.e, sondern auch des von meinem Ressort gemeinsam mit dem Bundes-ministerium für Landesverteidigung und Sport initiierten Nationalen Aktionsplanes Bewegung (NAP.b), der vermehrt körperliche Aktivität im Alltag fördern soll. Darin werden konkrete Bewegungsziele für die einzelnen Bevölkerungsgruppen gesetzt und Empfehlungen für deren Umsetzung gegeben. Der Entwurf dieses Aktionsplans befand sich bis Mitte August 2012 in einem öffentlichen Konsultationsverfahren. Die eingegangenen Stellungnahmen werden derzeit gesichtet. Die Vorstellung des ersten nationalen Aktionsplans Bewegung ist noch heuer geplant. Die Kombination von Ernährungs- und Bewegungsprogrammen sowie die Implementierung von niederschwelligen Bewegungsangeboten und die Schaffung von attraktiven Bewegungsreizen im Alltag sind wichtige Maßnahmen, um einen gesunden Lebensstil zu fördern.

 

Allgemein ist festzuhalten, dass Maßnahmen zur Zurückdrängung von Übergewicht und Adipositas sowie der damit zusammenhängenden Erkrankungen vor allem wegen der individuellen Auswirkungen auf die betroffenen Menschen und in zweiter Linie auch auf das Gesundheitssystem einen Schwerpunkt meiner Gesundheitspolitik ausmachen. Richtig essen und trinken ist zwar grundsätzlich nicht schwer, die Einflussfaktoren auf die Lebensmittel-, Getränke- und Speisenauswahl sind aber vielfältig, die Botschaften oft verwirrend und das Angebot nicht immer passend. Ernährung betrifft viele Lebensbereiche und hat auch eine sehr starke emotionale und soziale Komponente. Um die Ernährung der Österreicher/innen zu verbessern, ist daher nicht nur das Gesundheitsministerium gefragt. Ein wichtiger Punkt sind zweifelsohne einheitliche Ernährungsempfehlungen. Diese müssen einfach konzipiert und niederschwellig sein, damit sie im Alltag umgesetzt und gelebt werden können. Dazu bedarf es klarer Botschaften, damit diese nachhaltig im Bewusstsein der Menschen verankert werden und jedenfalls auch entsprechender Verhältnisse, damit Menschen tatsächlich die gesündere Wahl treffen können. Als eine Maßnahme zur Verbesserung von Verhältnissen möchte ich hier beispielsweise die Transfettsäuren-Verordnung erwähnen, die ich 2009 erlassen habe. Seither dürfen Lebensmittel mit einem erhöhten Anteil an Transfettsäuren in Österreich weder produziert noch in Verkehr gebracht werden.

 

Klare Botschaften in der Ernährungs- und Gesundheitsaufklärung und verschiedene Initiativen zur Ernährungs- und Gesundheitsbildung stehen auch seit vielen Jahren im Fokus der Arbeit des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ). Seit 1999 führt der FGÖ breit angelegte Informationskampagnen durch, die einerseits Bewusstsein dafür schaffen sollen, dass gesundheitsförderliche Lebensweisen individuell gewinnbringend sind und andererseits den Wissensstand zu Fragen des Lebensstils verbessern bzw. Wege aufzeigen sollen, wie entsprechende Veränderungen auch in den jeweiligen Lebenswelten der Menschen gelingen. Gleichzeitig werden vom FGÖ auch zahlreiche Umsetzungsprojekte unterstützt. Bewegung und Ernährung gehören hier zu den zentralen Themen.

 

Die Kindergesundheitsstrategie und die Rahmen-Gesundheitsziele beschäftigen sich ebenfalls mit den Themen Bewegung und Ernährung. In beiden Bereichen werden Maßnahmen erarbeitet um langfristig die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung zu verbessern.


Frage 2:

Mit dem von meinem Ressort gemeinsam mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) und dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger durchgeführten Projekt „Richtig essen von Anfang an“ (REVAN) werden die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Säuglings- und Kleinkindernährung sowie der Ernährung für Schwangere und Stillende zugänglich gemacht und der Transfer dieses Wissens in die Praxis unterstützt. Akkordierte Beikost-Guidelines wurden erarbeitet und veröffentlicht, eine Informationsbroschüre „Baby erstes Löffelchen“ fasst die wissenschaftlichen Fakten leicht verständlich zusammen und ist auch mehrsprachig (deutsch/türkisch bzw. deutsch/sbk) erhältlich. Derzeit werden gestützt auf dieses Wissen Beratungs-angebote für Schwangere und junge Eltern bundesweit umgesetzt.

Wie bereits zu Frage 1 ausgeführt, stehen von Mitte 2011 bis Ende 2013 10 Millionen Euro für überregional bedeutsame und qualitätsgesicherte Maßnahmen zum Schwerpunktthema Ernährung und Kindergesundheit zur Verfügung. Im Fokus dieser Maßnahmen steht auch die Prävention von Übergewicht bei Kindern. Die oben erwähnte Ernährungsberatung in der Schwangerschaft und nach der Geburt ist eine dieser Maßnahmen. Sie wird von allen Gebietskrankenkassen, teilweise in Kooperation mit den Ländern, umgesetzt und kann somit flächendeckend, nach einem einheitlichen Konzept und damit qualitätsgesichert angeboten werden. Werdende Eltern können die entsprechenden Angebote kostenlos in Anspruch nehmen. Die Ernährungsberatung in der Schwangerschaft war ein Modellprojekt der Steiermark, das im Rahmen des Projekts REVAN entstanden ist und nun auf ganz Österreich ausgeweitet wird. Die österreichweite Ausrollung wird vom REVAN-Team mitbetreut, weiterhin qualitätsgesichert und evaluiert.

 

Weiters werden aus den „Vorsorgemitteln“ auch Maßnahmen finanziert, die eine Verbesserung der Ernährungssituation in Kindergärten und Schulen zum Ziel haben. In sechs Bundesländern werden Maßnahmen zur Optimierung der Gemeinschaftsverpflegung in Kindergärten, flankiert von verhaltenspräventiven Maßnahmen und der Schulung der Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen gesetzt. Drei Bundesländer sowie das Gesundheitsministerium sind im Setting Schule aktiv, um die Schulverpflegung (Mittagstisch, Pausenverpflegung) in eine gesundheitsförderliche Richtung zu lenken.

 

Unter Federführung des Gesundheitsministeriums wurden von Expert/inn/en unter Einbindung der fachlich relevanten Organisationen wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für ein gesundheitsförderliches Angebot an Schulbuffets erarbeitet, mit weiteren Interessensvertretungen sowie Vertreter/inn/en von Schulbuffetbetrieben akkordiert und in verständliche Handlungsempfehlungen übersetzt. Dieser Mindeststandard für ein gesundheitsförderliches Speisen- und Getränkeangebot an Schulbuffets wurde von meinem Ressort als „Leitlinie Schulbuffet“ im Sommer 2011 veröffentlicht, womit erstmalig national präzisierte Praxisleitlinien vorliegen. Mit der Initiative „Unser Schulbuffet“, einer Maßnahme des Gesundheitsministeriums im Rahmen der österreichischen Vorsorgestrategie, finanziert aus den „Vorsorgemitteln“, werden nun bundesweit Schulbuffetbetriebe individuell bei der Umsetzung der Leitlinie unterstützt, etwa durch ein mobiles Beratungsteam, eine Hotline, Vernetzungsaktivitäten und zahlreiche praxistaugliche Unterstützungsmaterialien, wie z.B. einfache Rezepte und Marketingideen. Die gesündere Wahl am Buffet soll für die Schüler/innen zur leichteren werden. Um das zu erreichen und nachhaltige Veränderungen zu initiieren, ist ein wesentlicher Aspekt der Initiative, dass mit dem Buffetbetrieb als Partner mit viel praktischem Knowhow standortbezogene Konzepte erarbeitet werden, unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit und der speziellen Gegebenheiten vor Ort. Alle, die in Schulen Jausen anbieten, können das Beratungs- und Unterstützungsangebot in Anspruch nehmen, von der regionalen Bäckerei, die unter Umständen auch nur an bestimmten Tagen einen mobilen Verkaufsstand in Schulen betreibt bis hin zum Verpflegungsunternehmen mit mehreren Schulbuffetstandorten. Die Teilnahme ist für die Betriebe freiwillig und kostenlos (Anmeldung unter: www.unserschulbuffet.at) Die Konstruktion der Leitlinie als flexibles Instrument hilft hier, maßgeschneiderte Vereinbarungen zu erarbeiten. Betriebe, die die Mindeststandards der „Leitlinie Schulbuffet“ erfüllen, werden von meinem Ressort ausgezeichnet. Die Urkunde und der Aufkleber „Ich bin ausgezeichnet“ kann ein Jahr lang vom Betrieb geführt bzw. kommuniziert werden und - nach einem erneuten positiven Check durch das mobile Beratungsteam - für ein weiteres Jahr verlängert werden. Bereits nach einem Semester Feldarbeit nahmen knapp 140 Betriebe diese Unterstützung in Anspruch, wodurch bereits ca. 100.000 Schüler/innen (und Schulpersonal) von einem verbesserten Angebot am Schulbuffet profitieren (Stand August 2012). Mit Start des Schuljahres 2012/2013 werden ausgezeichnete Betriebe bzw. Betriebe, die sich in Umstellung befinden, transparent auf der Homepage www.unserschulbuffet.at dargestellt werden.

 

In diesem Zusammenhang darf auch auf zahlreiche einschlägigen Projekte verwiesen werden, die seitens des FGÖ in den letzten Jahren unterstützt wurden, wie z.B. :

-         Gesundes Schulessen - einfach genial, genial einfach! Prävention von Fehlernährung und Übergewicht bei Volksschulkindern in Salzburg

-         XLarge - Übergewicht im Kindesalter

-         Adipositasprojekt für Kinder und Jugendliche/Adi ade - Muckis statt Pommes

 

Im aktuellen Entwurf des NAP.b sind die Ziele 10, 11 und 12 auf die Förderung von Bewegung und Sport im Kindesalter gerichtet, da, wie bereits ausgeführt, körperliche Aktivitäten maßgebliche Einflussfaktoren darstellen, um der Entstehung von Über-gewicht entgegenzuwirken.

 

In Ergänzung zu diesen Ausführungen darf ich auf die im Folgenden wiedergegebene Stellungnahme des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger verweisen, die eine umfassende Darstellung der von den einzelnen Sozialversicherungsträgern getroffenen Maßnahmen bietet:


„Die WGKK setzt das Projekt „Richtig Essen von Anfang an! – Wien“ um: Um Ernährungsmaßnahmen wirkungsvoll und effizient mit langer Nachhaltigkeit einzusetzen, ist es wichtig, eine möglichst breite Zielgruppe so früh wie möglich – in frühen Lebensjahren bzw. pränatal – zu erreichen. Hier setzt auch „Richtig Essen von Anfang an! - Wien“ an und versucht die Zielgruppen der Schwangeren und der Mütter von Säuglingen bzw. Kleinkindern zu erreichen. Durch die Vermittlung von Wissen über gesunde Ernährung während der Schwangerschaft, im Wochenbett und der Ernährung von Neugeborenen und Kleinkindern, aber auch allgemeinen Informa-tionen zum Thema Gesundheit (z. B. Bewegung, Krankheitserreger in Lebensmitteln, etc.) soll einerseits eine Sensibilisierung der Mutter erfolgen und andererseits die Weichen für ein gesundes Leben des Neugeborenen gestellt werden. Gerade in der Schwangerschaft scheinen Frauen besonders empfänglich für gesundheits- und ernährungsrelevante Botschaften zu sein, da sie ihren Babys einen bestmöglichen Start ins Leben sichern möchten.

 

Im Bereich der schulischen Gesundheitsförderung hat die WGKK eine „Service Stelle Schule“ eingerichtet, die als Anlauf- und Kontaktstelle für schulische Gesundheits-förderung in Wien fungiert. Von umfassender Beratung und Begleitung im Rahmen von Gesundheitsförderungsprojekten, finanzieller Projektunterstützung bis hin zu Workshops zum Thema Ernährung für Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern, verfügt die WGKK über eine Fülle an Angeboten für Schulen.

 

Darüber hinaus hat es sich die WGKK gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Wien, der Wiener Gesundheitsförderung-WiG und dem Stadtschulrat für Wien im Rahmen des „Wiener Netzwerks Gesundheitsfördernder Schulen“ zum Ziel gesetzt, die Gesundheit aller im Setting Schule Tätigen zu verbessern. Das „Wiener Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen“ ermöglicht Schulen im Rahmen eines vierstufigen Modells, je nach Wissensstand und Erfahrungen, in das Thema schulische Gesund-heitsförderung einzusteigen und entsprechende Angebote zu lukrieren.

 

 

Die NÖGKK stellt in niederösterreichischen Schulen die „Service Stelle Schule“ zur Verfügung. Ziel dieser Initiative ist es, möglichst viele Schulen auf dem Weg zu einem gesunden „Lebensraum Schule“ zu unterstützen und Gesundheit nachhaltig in den Schulalltag zu verankern. Zwei wichtige Pfeiler in diesem Setting sind Bewegung und Ernährung, die unter anderem nachfolgende Angebote umfassen:

 

Schwerpunkt Bewegung

·        Lehrer/innenfortbildungen

·        Klassenstunden für Schüler/innen mit Einbindung der Lehrkräfte

·        Bewegungstage an der Schule

·        Unterstützung bei der Gestaltung eines bewegungsfreundlichen Schulumfeldes

·        Elternabende

·        Veranstaltung von Kinderbewegungstagen für Schulen mit (Trend‑)Sportarten zum Ausprobieren, Fitness- und Reaktionstests


Schwerpunkt Ernährung

·        Lehrer/innenfortbildungen

·        Ernährungsworkshops für Schüler/innen mit Einbindung der Lehrkräfte

·        Elternvorträge

·        gemeinsame Eltern-Kind-Kochkurse

·        Beratung beim Angebot des Schulbuffets (Sortiment, Speisepläne und Zubereitungsmöglichkeiten)

·        Trinkverhalten – Trinkregeln

Diese Maßnahmen werden jeweils durch Diätolog/inn/en oder Ernährungswissen-schafter/innen durchgeführt bzw. unterstützt.

 

Weiters werden außerhalb dieses Settings zusätzliche spezifische Programme angeboten:

Bewegungskaiser: Bei den „Bewegungskaiser-Events“ (im Jahr 2012 in 23 Städten und Gemeinden in Niederösterreich) durchlaufen Großeltern und Enkelkinder gemeinsam einen Bewegungsparcours, der motorische Grundfertigkeiten trainiert. Zu Hause kann der Parcours mit einfachen Mitteln nachgebaut und nachhaltig weiter geübt werden.

 

Richtig essen von Anfang an: Mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES), dem Bundesministerium für Gesundheit, dem Hauptverband, dem Land Steiermark und der STGKK hat die Kasse das Gemeinschaftsprojekt „Richtig essen von Anfang an“ ins Leben gerufen. Zielgruppe sind Schwangere, Stillende und Kinder bis drei Jahre. Im Vordergrund steht die Vermittlung eines ausgewogenen Ernährungs-verhaltens basierend auf den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Gemeinsam mit dem Land werden dazu flächendeckend in ganz Niederösterreich Workshops angeboten bzw. durchgeführt.

 

Babycouch: Resultierend aus dem vorangeführten Programm hat die Kasse mit wissenschaftlicher Begleitung der AGES das Regionalprogramm „Babycouch – bewusst von Anfang an“ initiiert und die erste Babycouch Österreichs eröffnet. In vier niederösterreichischen Gemeinden werden regelmäßig Veranstaltungen auf Expert/inn/enbasis rund um Schwangerschaft, Geburt und Stillen angeboten bzw. durchgeführt. Das Ernährungsverhalten spielt auch dabei eine wichtige Rolle. Die Babycouch bietet Raum für gegenseitigen Informationsaustausch unter den Müttern und mit Expert/inn/en. Vorträge für die tägliche Praxis runden dieses Programm ab.

 

 

Von der OÖGKK werden folgende Projekte durchgeführt:

 

„Richtig essen von Anfang an“: Die gesündere Wahl beim Essen zur leichteren Entscheidung zu machen ist das aktuelle Ziel der österreichischen Vorsorgestrategie. Insgesamt zehn Millionen Euro stellt die Bundesgesundheitsagentur bis Ende 2013 für gezielte und nachhaltige Vorsorgemaßnahmen bereit. Alle wichtigen Partner im Gesundheitswesen – Bund, Länder und Krankenkassen – ziehen an einem gemeinsamen Strang und sorgen für die Umsetzung. Das Projekt „Richtig essen von Anfang an“ ist ein Projekt im Auftrag von AGES, BM für Gesundheit und Hauptverband, in dem es um die richtige Ernährung von Schwangeren, Stillenden und Kindern bis zum 3. Lebensjahr geht. Ziel ist die Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen für schwangere und stillende Mütter zu einer verbesserten Gesundheitssituation von Mutter, Kind und in weiterer Folge der gesamten Familie. Das Projekt beinhaltet nationale und regionale Maßnahmen, wie die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs für Regionen, Erarbeitung von Guidelines zur Ernährung, Förderung von Initiativen (z.B. Baby Friendly Hospital Initiative) und Koordination von Öffentlichkeitsarbeit und Evaluation, Ausrollung guter Praxis, Vernetzung und Koordination. Interessierte Sozialversicherungsträger und Länder konnten bei diesem Projekt Kooperationspartner werden.

 

Land OÖ „Netzwerk – Gesunder Kindergarten“: Es wird ein pädagogischer Schwerpunkt auf die Etablierung eines gesundheits-fördernden Kindergartenalltags gelegt. Die Bildungsarbeit orientiert sich an den Basis-kriterien, die anhand aktueller Erkenntnisse aus Pädagogik, Ernährung und Bewegung erstellt wurden und einen hohen Qualitätsstandard in der Gesundheitsförderung im Kindergarten definieren. Inbegriffen sind neben einer kindgerechten Jausen- und Mittagsverpflegung Maßnahmen zur Optimierung der freien und angeleiteten Bewegung sowie regelmäßige Fort- und Weiterbildungen der Pädagog/inn/en. Fach-expert/inn/en aus Ernährung, Bewegung und Projektkoordination unterstützen in der strukturierten Jahresplanung sowie der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern.

 

„Der kleine MUGG – mir & uns geht´s gut“: Eine Initiative der OÖGKK in Kooperation mit dem Landesschulrat für OÖ zur ganz-heitlichen Gesundheitsförderung an oberösterreichischen Volksschulen. Es ist Ziel des Projektes in Volksschulen (insbesondere mit einem hohen Migrant/inn/enanteil) Maßnahmen zur Gesundheitsförderung nachhaltig zu verankern. Hierbei sollen bestehende Strukturen bestmöglich genutzt und aktiviert werden. Physische, psychische und soziale Gesundheit werden gleichermaßen berücksichtigt und Kompetenzen – vor allem auch zu den Themen Ernährung und Bewegung sowie psychosoziale Gesundheit aufgebaut. Mit Bedacht auf die unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Hintergründe werden in den Schulen diese Themen gemeinsam mit den Schüler/inne/n bearbeitet.

 

„Kim Kilo der gesunden Ernährung auf der Spur ...“: Die Ursachen für kindliches Übergewicht sind vielfältig, die Folgen – wie gesund-heitliche Probleme oder auch mangelndes Selbstwertgefühl – begleiten die Kinder jedoch oftmals bis ins Erwachsenenalter. Das inter- und multidisziplinäre Programm „Kim Kilo“ der OÖGKK richtet sich an oberösterreichische übergewichtige Volksschulkinder und deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigten. Den Kindern und deren Eltern wird aufgezeigt, welche Bedeutung Ernährung, Bewegung und bestimmte Verhaltens-muster bei der Gewichtsentwicklung haben und wie man ein gesundes Gewicht erreichen und auch halten kann.

 

Angebot des Landes OÖ: „Gesunde Küche“ und Beratungsangebot: Die „Gesunde Küche“ ist ein Projekt der Abteilung Gesundheit im Rahmen des Netzwerkes Gesunde Gemeinde. Oberösterreichische Betriebe mit Gemeinschaftsverpflegung (Kindergärten, Schulen, Alten- /Pflegeheime, Betriebsrestaurants, etc.) und Gastronomiebetriebe können unter Einhaltung bestimmter Qualitätskriterien die Auszeichnung „Gesunde Küche“ erlangen. Das Beratungsangebot begleitet die Verpflegungsbetriebe bei der Umsetzung der „Gesunde Küche“-Kriterien und motiviert zur Projektteilnahme.

 

Kooperationsprojekt OÖ Gebietskrankenkasse und Land OÖ: Um die Vorgaben der WHO umzusetzen, wurden in Oberösterreich im Jahr 2000 erstmals zehn konkrete Gesundheitsziele formuliert. Im Vordergrund stand dabei einerseits die Eindämmung der so genannten Zivilisationskrankheiten und anderseits die Verstärkung von Krankheitsvorsorge und Gesundheitsförderung. Nachdem ein Teil dieser Gesundheitsziele bereits vorzeitig erreicht werden konnte, haben die OÖ Landesregierung, die OÖGKK und die Städte Linz und Wels im Jahr 2006 ein OÖ Adipositasprojekt für alle Zielgruppen (auch Kinder) konzipiert und in Folge auch bereits viele Maßnahmen umgesetzt.

 

Die STGKK bietet qualitätsgesicherte Programme in folgenden Themenfeldern an:

·      Richtig essen von Anfang an (Ernährung in der Schwangerschaft und frühen Kindheit)

·      Betriebliche Gesundheitsförderung

·      Schulische Gesundheitsförderung und

·      Tabakentwöhnung

 

Gesundes Ernährungsverhalten, ausreichend Bewegung sowie das Schaffen ent-sprechender Rahmenbedingungen sind in vielen Angeboten der STGKK zentrale Inhalte. Die STGKK setzt einen solchen Schwerpunkt bereits in der frühen Kindheit, mit dem Ziel dem Anstieg von Adipositas entgegenzuwirken und das Gesundheits-verhalten der Bevölkerung positiv zu beeinflussen:

 

Im Rahmen des Projektes „Richtig essen von Anfang an!“ werden in der Steiermark kostenlose Workshops zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ und „Babys erstes Löffelchen – Ernährung in der Stillzeit und im Beikostalter“ angeboten, bei denen die Teilnehmer/innen qualitätsgesicherte Ernährungsinformationen erfahren. Weiters organisiert die STGKK Fortbildungen für Gesundheitsberufe, die mit der Zielgruppe in Kontakt sind und vernetzt mit Institutionen/Berufsvertretungen und Vereinen zu diesem Thema. Die Zielgruppe der sozial Benachteiligten und Migrant/inn/en findet dabei besondere Berücksichtigung. Diese Vorhaben werden in einem gemeinsamen Projekt mit dem Land Steiermark umgesetzt, strukturelle Ver-änderungen wie z. B. auch durch das Einbringen von Gesetzesänderungen betreffend Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen auf Landesebene werden forciert.

 

Ebenso leistet das Angebot der STGKK „Gesunde Mitarbeiter/innen, erfolgreiche Unternehmen“ für steirische Betriebe einen Beitrag zur Förderung der Gesundheit bzw. Prävention von Krankheit. Dabei erhalten Betriebe z.B. Begleitung und Betreu-ung in einem langfristig angelegten Prozess, werden miteinander vernetzt und können Module zu Ernährungs- und Bewegungsthemen in Anspruch nehmen. Je nach Bedarf des Betriebes werden spezifische (verhaltens- und verhältnisorientierte) Maßnahmen zur Förderung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens gesetzt, z.B. Etablierung/ Überarbeitung einer gesunden Verpflegung im Betrieb, Angebote an Workshops und Vorträgen für Mitarbeiter/innen, Ausbildung von Multiplikator/inn/en etc.


Eine weitere wichtige Maßnahme um dem Trend Übergewicht entgegenzuwirken stellt die Aufklärung bzw. Unterstützung von gesundheitsfördernden Veränderungen des Lebensstils (Bewegung, Ernährung, Rauchen) im Zuge der Vorsorgeuntersuchung dar. Die Vorsorgeuntersuchungen werden in den eigenen Einrichtungen der STGKK in großer Zahl durchgeführt. Darüber hinaus setzt die Kasse spezielle Maßnahmen, um eine Teilnahme zu verstärken, unter anderem werden Personen gezielt zur Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung eingeladen.

 

Für die Zielgruppe der Kindergärten in der Steiermark wird derzeit von der STGKK ein Konzept ausgearbeitet, das einen ganzheitlichen Ansatz fokussiert und das Thema Ernährung im Kindergarten ebenso wie in der Schule beinhaltet.

 

Das Angebot für Schulen umfasst speziell:

·      Erstberatung für Schulen zu Gesundheitsförderungsprojekten in der Schule (das Thema Ernährung ist dabei integrativer Bestandteil einer ganzheitlichen Beratung)

·      Programm „Gesunde Schule, bewegtes Leben“: ganzheitliches, mehrjähriges Angebot, das neben der Prozessberatung und –begleitung unter anderem auch Workshops, Vorträge und Schulungen für Lehrer/innen  zu Ernährung und Bewegung umfasst

·      Informationsmaterialien (z. B. GKK-Ernährungsfächer, Broschüren für Jugendliche etc.)

 

 

Die KGKK berät und begleitet als Kärntner Regionalstelle des Österreichischen Netzwerkes für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) Betriebe, die sich in einem Projekt mit BGF auseinandersetzen. Ernährung wird stets thematisiert und es werden ernährungsspezifische Maßnahmen aufgegriffen. Vorträge, Workshops bis hin zu Einzelberatungen zielen darauf ab, Mitarbeiter/innen für eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu sensibilisieren und einen gesunden Lebensstil zu führen. Das innerhalb der Sozialversicherung entwickelte Küchenprojekt „Gemeinsam gut essen“ wird von Betrieben mit eigener Küche umgesetzt. Die KGKK bietet Betrieben auch einzelne Ernährungsmodule an, die speziell auf Wünsche des Betriebes abgestimmt sind. Die KGKK als Servicestelle für Schulen berät und begleitet jährlich rund 1.000 Schüler/innen aus zehn Kärntner Schulen unterschiedlichen Schultyps im Rahmen der schulischen Gesundheitsförderung. Die Themen Ernährung und Bewegung zählen unter anderem zu den wesentlichen Zielen und Maßnahmen der ganzheitlichen Gesundheitsförderungsprojekte in den Schulen. Im Rahmen dieser Projekte wird mit Hilfe kostenfreier Ernährungsworkshops den Schüler/inne/n die Bedeutsamkeit einer ausgewogenen Ernährung vermittelt und sie werden befähigt Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Sie lernen die Vielfalt der Lebensmittel und deren Bedeutung für den Körper kennen (gesunde Jause, gesundes Ess- und Trinkverhalten, gesunde Ernährungsangebote im Setting Schule usw.). Darüber hinaus wird in den Projekten der Zusammenhang zwischen einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung thematisiert sowie geeignete Bewegungsangebote entwickelt und in den Schulalltag integriert (bewegter Unterricht, bewegte Pause, Schulsportaktivitäten etc.).Die KGKK beteiligt sich weiters am Gesundheitsförderungsprojekt „Richtig essen von Anfang an – REVAN“, da die Ernährung in der Schwangerschaft die Entwicklung des Kindes maßgeblich beeinflusst und entscheidenden Einfluss auf das spätere Auftreten von Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht und Adipositas hat. Im Rahmen von Workshops wird auf die richtige Ernährung während der Schwanger-schaft und auf die Ernährung in der Stillzeit und im ersten Lebensjahr des Kindes eingegangen.

 

Die TGKK teilte dazu mit:

Im Sinne der „Health in All Policies“ erfolgte die Entwicklung der Rahmen-Gesundheitsziele für Österreich, die unter anderem die Zielsetzung „Gesundes Aufwachsen für alle Kinder und Jugendliche bestmöglich gestalten und unterstützen“, „Gesunde Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln für alle zugänglich machen“ und „Gesunde und sichere Bewegung im Alltag durch die entsprechende Gestaltung der Lebenswelten fördern“ umfassen.

 

„Richtig essen von Anfang an – Tirol“ (REVAN)

Das REVAN – Tirol unterscheidet zwei Teilprojekte (TP):

·      TP 1: „Ernährung in der Schwangerschaft“ und „Beikostempfehlung für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren“. Im Jahr 2012 wurden im TP 1 bis Anfang Juni

34 Beikostworkshops mit 317 Teilnehmer/inne/n sowie 29 Schwangerschafts-workshops mit 120 Teilnehmer/inne/n durchgeführt.

·      TP 2: „Genussvoll Essen im Kindergarten“. Dieses Projekt richtet sich an Kinder, Eltern und Kindergartenpersonal und an Mittagstischbetreiber. Im Jahr 2012 wurden im Bereich TP 2 bis Anfang Juni 73 Unterrichtseinheiten für Kindergärten, 16 Unterrichtseinheiten für Mittagstischbetreiber, 21 Unter-richtseinheiten für Kindergartenpädagog/inn/en, 16 Unterrichtseinheiten für Elternabende und 12 Unterrichtseinheiten für Elternnachmittage abgehalten. Dabei wurden insgesamt 1.736 Personen erreicht, nämlich 1.321 Kinder,

23 Mittagstischbetreiber, 60 Kindergartenpädagog/inn/en, 151 Eltern sowie 181 Eltern und Kinder an Nachmittagen.

 

TGKK Zahnambulatorien

Projekt „Gsund rund um den Mund“, Schulung Mundhygiene und Ernährung im Zahnambulatorium der TGKK (jährliche Betreuung von rund 1.000 Kindergarten- und Schulkindern).

 

TGKK als Regionalstelle des Netzwerkes Service Stelle Schule (SSS)

Die TGKK fördert und begleitet Schulen in der Umsetzung von Gesundheitsförderungsprojekten:

·      Projekt Ernährungsführerschein und Kitchenbox, Kooperation mit dem Landesschulrat Tirol

·      Info-Material: Ernährungsfächer, Projektpfadfinder

·      Bewegungsprojekt Hopsi Hopper

·      Lehrer/innen-Gesundheitstage


TGKK als Regionalstelle für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

·      Mitarbeiter bewegen Mitarbeiter (Multiplikatorenausbildung in Bewegung)

·      Gestalten und Bewegen (Bewegungskurse für Produktionsbetriebe)

·      Ernährungsworkshops für Betriebe

·      Raucherentwöhnungskampagne

 

AVOMED Arbeitskreis für Vorsorgemedizin und Gesundheitsvorsorge in Tirol

Der AVOMED Arbeitskreis für Vorsorgemedizin und Gesundheitsvorsorge in Tirol ist ein eigenständiger, gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, gesundheitsfördernde und präventive Programme für die Bevölkerung durchzuführen und wird durch Mittel der TGKK, des Landes Tirol sowie Partnern in der Ausführung gesundheitsfördernder Maßnahmen gefördert.

 

Projekte

·      DIDA: Ernährungsberatung bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und in Sozial- und Gesundheitssprengeln (dieses Projekt wird gemeinsam mit der Landessanitätsdirektion in ganz Tirol durchgeführt)

·      Natürlich Abnehmen: Ernährungs- und Bewegungskurse für Erwachsene

·      Teen Power: Ernährungskurse für Jugendliche

·      Genussvoll Essen: 2011 wurden 175 Kindergärten und Schulen betreut, insgesamt wurden 733 Unterrichtseinheiten Ernährungsschulung (Lehrer/innenworkshops, Elternabende, Unterrichtseinheiten für Schüler/innen) von Diätolog/inn/en des AVOMED durchgeführt.

·      Optimierte Gemeinschaftsverpflegung: Kochworkshops für Küchenpersonal der Schul- und Internatskantinen

·      Zahngesundheitserziehung (inkl. 4 Unterrichtseinheiten Ernährung) an Kindergärten und Schulen

·      „Dentomobil“ tourt während des Schuljahres durch Tirol; ein Team aus Zahnarzt und Zahngesundheitserzieherin untersucht Kinder im Volkschulalter und berät

·      Tiroler Diabeteskonzept: Diabetesschulung in der Arztpraxis (Team aus Ärzt/inn/en, Diabetesschwestern und Diätolog/inn/en)

·      Arteriosklerose-Prophylaxe an Schulen und im Erwachsenenbereich

·      Gesunde Haltung: 15 Schulen (228 Schüler/innen) nahmen im Schuljahr 2010/11 teil

·      Gesundheitstage

 

Außerdem können von der TGKK aus Mitteln des Unterstützungsfonds unter Berücksichtigung der Einkommensgrenze Aufenthalte in medizinisch betreuten Diätcamps für Kinder bis zum vollendeten 16. Lebensjahr bezuschusst werden.

 

 

Die VGKK unterstützt im Rahmen ihrer Tätigkeit als „Service Stelle Schule“ Schulen bei der Umsetzung von schulischer Gesundheitsförderung. Neben den Themen Bewegung, psychische Gesundheit und Sucht wird bei der Umsetzung eines Gesundheits-förderungsprojekts vor allem das Thema Ernährung behandelt. Entscheidend ist, dass bei der schulischen Gesundheitsförderung vor allem auch die Rahmenbedingungen – wie z. B. ein gesundes Angebot am Schulkiosk sowie Getränkeautomaten ohne zucker-haltige Getränke – verbessert werden. Darüber hinaus finanziert die VGKK Schulprojekte über den Fonds Gesundes Vorarlberg, die sich in den meisten Fällen dem Thema gesunde Ernährung widmen.

 

 

Die VAEB nimmt sich die im „Nationalen Aktionsplan Ernährung“ geforderten Maßnahmen zum Ziel, ihren Versicherten durch die Schaffung zahlreicher Standards einen gesünderen Lebensstil zu ermöglichen. Dementsprechend werden die Themen Ernährung, Bewegung und Psychologie von Fachleuten nach aktuellen wissenschaft-lichen Leitlinien österreichweit standardisiert. Die gesetzlichen Vorgaben und die Zuhilfenahme von Maßnahmen (Makro- und Mesoebene) aus dem Aktionsplan sind richtungweisend für die Umsetzung der VAEB spezifischen Ernährungsmaßnahmen auf Basis der Mikroebene. Ernährungsfachkräfte der VAEB schließen sich den Empfehlungen des Aktionsplanes an. Sie vermitteln Ernährungswissen auf der Mikroebene. Ernährungsschulungen sollen Versicherte auf den Stufen der Makro- (z. B. im Bereich der Gesundheitspolitik) und Mesoebene (Außer-Haus-Verpflegung siehe Bahn Bistros, Lebensmittelangebot siehe Einkaufstrainings, etc.) sensibilisieren.

 

Im Rahmen des Präventions- und Behandlungskonzeptes, welches für sämtliche Bereiche der VAEB Gültigkeit hat, wird dem Thema Übergewicht mittels eines einheitlichen Standards für die Faktoren Ernährung und Bewegung eine wesentliche Bedeutung in der Prävention, als auch der Behandlung zugemessen. Die Standards kommen sowohl im ambulanten als auch stationären Setting zur Anwendung und sollen dem Versicherten in fortlaufender Form durch Feedbackgabe und Nachbe-treuung die Fähigkeit zum selbstbestimmten Umgang mit seinem Problem vermitteln.

Studien zeigen, dass Lebensstiländerungen vor allem dann effektiv sind, wenn folgende Punkte berücksichtigt werden (Schwarz, 2010, S. 21):

·      Interventionen im Bereich Bewegung und Ernährung

·      Gewährung von sozialer Unterstützung

·      Nutzung von bewährten Techniken zur Verhaltensänderung

·      Wiederholtes und regelmäßiges Kontakthalten

·      Vermittlung von Selbstbeobachtungstechniken

·      Unterstützendes Eingreifen bei der Beibehaltung der Verhaltensänderung

Eine Lebensstiländerung ist nur in einem gut strukturierten interdisziplinären Team möglich. Das teilweise Abgeben der Verantwortung an den Patienten/die Patientin nach dem Modell des „informed decision making“ (Partizipative Entscheidungs-findung) ist nötig um dies zu erreichen. „Was kann und will ich als Klient/in auf der Basis der Informationen, die ich mir von Expert/inn/en geholt habe und die sich in meine vorhandene Struktur einfügen lassen, erreichen und wogegen entscheide ich mich nach Abwägung des mir vermittelten Nutzens und Schadens.“ Weg vom Begriff der Compliance (Befolgen von Maßnahmen) hin zu Eigenverantwortung und gemeinsamer Entscheidungsfindung (Ardelt-Gattinger, 2011, S. 16).


Die VAEB stellt ihren Versicherten in den eigenen Einrichtungen zahlreiche Programme zur Verfügung:

·      3-wöchiger Aufenthalt speziell ausgerichtet auf die Behandlung von Adipositas seit 2002 (dieses Programm wird mit einem Nachbetreuungsmodul unterstützt);

·      3-wöchiger Aufenthalt speziell ausgerichtet auf Diabetes mellitus (in diesem Programm ist die telemedizinische Nachbetreuung inkludiert);

·      1-wöchiger Aufenthalt im Rahmen einer betrieblichen Gesundheitsförderung zum Thema gesunde Ernährung (dieses Programm dient der Erlernung oder Verbesserung eines gesunden Lebensstiles).

 

Die VAEB sowie die ÖBB haben gemeinsam erkannt, dass die Prävention der Adipositas eine der wichtigsten Grundlagen darstellt um die Gesundheit der Versicherten sowie Bediensteten aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grund entstand das gemeinsame Projekt „Gesundheitsdialog Lehrlinge“. In diesem Projekt erhalten ÖBB-Lehrlinge einen vollständigen Gesundheitscheck sowie eine individuelle ärztliche, sportmedizinische, psychologische und Ernährungsberatung (inklusive einer Bioelektrischen Impedanzanalyse) innerhalb der drei Lehrjahre.

 

Nachbetreuungsmodul Adipositas

Wie bereits erwähnt, ist der dreiwöchige Kuraufenthalt mit einem Nachbetreuungs­modul für eine nachhaltige und langfristige Erfolgssicherung unabdingbar. Aufgrund dessen ist das Nachbetreuungsmodul für Adipöse in den österreichweit verfügbaren Gesundheits- und Betreuungszentren implementiert, sodass Versicherte in ganz Österreich Anlaufstellen und Ansprechpartner in der Nähe ihres Wohnortes bzw. Arbeitsplatzes zur Verfügung haben. Diese Nachbetreuung beinhaltet nach dem dreiwöchigen Aufenthalt in der Sonderkrankenanstalt Breitenstein weitere drei Nachbetreuungstermine (nach ca. acht Wochen, sechs Monaten und 12 Monaten). Bei diesen Terminen werden zahlreiche anthropometrische Daten (inkl. Bioelektrische Impedanzanalyse) erhoben, besprochen und in einer individuellen Ernährungsberatung Verbesserungsvorschläge aufgezeigt. Mit diesem Modul stellt die VAEB ihren Versicherten die bestmögliche Versorgung im Behandlungs- und Präventionskreislauf sicher.

Quellen: Schwarz, P., Reddy, P., Greaves, C., Dunbar, J., Schwarz, J. (2010). Diabetes Prevention in Practice, Dresden WCPD. Ardelt-Gattinger, E. et al. (2011). Der Königsweg zum Klienten. Beratung bei lebensstilassoziierten Erkrankungen. Journal für Ernährungsmedizin. 13. Jahrgang. S. 12-16. Bundesministerium für Gesundheit (BMG) (2012). Nationaler Aktionsplan Ernährung. Inklusive Maßnahmenübersicht und Planung 2012

 

 

Die SVA der Bauern (SVB) leistet seit mehreren Jahren Grundlagenarbeiten (z. B. durch Gesundheitsbefragungen) und setzt konkrete präventive Maßnahmen um dem allgemeinen Trend entgegenzuwirken. Mit Unterstützung des sozialmedizinischen Institutes der Universität Wien führte die SVB in Erfüllung ihres Auftrages der Gesund-heitsförderung bereits 1992 die erste Gesundheitsbefragung durch. Als dessen markantestes Ergebnis wurde die Adipositas als bauernspezifisches Problem erkannt. Mit einem West/Ost-Gefälle übertrafen die BMI-Werte der bäuerlichen Bevölkerung in allen Bundesländern die der übrigen Population. Konsequenter Weise folgten diesem Studienergebnis gezielte Aufklärungs- und Interventionsmaßnahmen, um mit Nachhaltigkeit eine Ernährungsumstellung und damit eine Gewichtsnormalisierung bei den Versicherten zu erzielen. So z.B. das „Kurnachsorgeprogramm der SVB“, das in Form der regelmäßigen Übermittlung von Gewichtsprotokollen den Kontakt mit dem Diätologen/der Diätologin nach absolvierten Kurheilverfahren aufrecht erhielt.

 

Tatsächlich sind alle ernährungswissenschaftlichen edukativen Bemühungen im Rahmen von Rehabilitationsmaßnahmen und Kurheilverfahren eine Domäne der von der SVB den bäuerlichen Patienten angebotenen Sonderkrankenanstalten.

 

Weiters werden in verschiedenen Versichertenzeitungen immer wieder die Themen des Übergewichts sowie der gesunden Ernährung und vor allem des oft festzu-stellenden Bewegungsdefizits aufbereitet. Zudem vermitteln alle Aktionen und Programme der Gesundheitsförderung der SVB Teile bzw. die Gesamtheit eines gesunden Lebensstils, der bei Umsetzung die Erzielung und Beibehaltung eines gesunden Gewichts zur Folge hat (Themen: Ernährung, Bewegung/Sport, Stress- und Entspannungsmanagement, Verhaltens- und Genusstrainings). Dabei wird auch auf die Bedürfnisse spezifischer Zielgruppen eingegangen (Männer, Frauen, Aktive, Senioren, Frauen in den Wechseljahren, …).

 

Seit dem Jahr 2001 werden bis auf Gemeindeebene Vorträge und mehrmalige Treffen zur Gewichtsreduktion und -stabilisation umgesetzt (Vorträge wie „Gewicht abnehmen und halten, wie geht das …?“, „Wunschgewicht auf Lebenszeit“ sowie 6 bis 12 Treffen und weitere Impulstreffen zu den Themen „Schlank Fit Gesund, Begleitung zum Wohlfühlgewicht“, Ohne Verzicht zum Wohlfühlgewicht“). Speziell für Männer gab es ein Angebot mit stationärem Aufenthalt mit dem Titel „Fit für den Betrieb, Aktivtage für Bauern“.

 

Insbesondere bei den seit 1996 durchgeführten Gesundheits-Aktivwochen wird das Thema „Gesundes Gewicht“ immer behandelt. Ab 2013 werden einzelne Turnusse dieser Gesundheits-Aktiv-Wochen speziell zum Thema „Gewichtsmanagement“ inklusive geschlechterspezifischer Zugangsweise angeboten.

 

Weiters bietet die SVB Gesundheitsaufenthalte für übergewichtige Kinder in den Sommermonaten an. Unter dem Titel „Fit ins Leben“ werden übergewichtige Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren, deren Eltern einen Leistungsanspruch in der Kranken-versicherung und/oder Pensionsversicherung haben, zu 20-tägigen Aufenthalten eingeladen, in denen spielerisch versucht wird, eine Gewichtsreduktion über einen längeren Zeitraum zu erreichen, vor allem indem den Kindern ein richtiges und gesundes Ess- und Bewegungsverhalten vermittelt wird. Diese Aktionen gibt es an der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf (Stmk.) und im Lindenhof in Spital/Phyrn (OÖ). Die Einbeziehung der Eltern, die hinsichtlich Ernährungsverhalten eine Mitverantwortung haben und vor allem intensive Nachhaltigkeitsprojekte, die aktuell noch ausgebaut werden sollen, runden das Programm ab.


Seit 2011 läuft der Schwerpunkt „Fit4Life“ mit den Themen „Sicherheit und Gesund-heit von Kindern und Jugendlichen aus landwirtschaftlichen Haushalten“. Dazu wurde eine gleichnamige Studie durchgeführt, die seit 11. Juli 2012 für die Öffentlichkeit zugängig ist. Für land- und forstwirtschaftliche Fach-, Berufs- und Hauswirtschafts-schulen wird im Rahmen des Projektes „Gesunde Schule“ auch die Gewichtsthematik angeboten. Dabei wird auch die Aktion des BMG „Unser Schulbuffet“ empfohlen und vermittelt. Artikel, Vorträge und Infoblätter für Eltern und Kinder zu gesunder Ernährung, Bewegung, Suchtprävention, … geben wesentliche Informationen.

 

Durch die Mitarbeit beim bundesweiten Projekt „Richtig essen von Anfang an“ wird schon für Mutter und Kind während der Schwangerschaft, zur Beikost bis hin ins Kinder- und Jugendalter über richtiges Essen und Trinken informiert.“

 

Fragen 3 bis 6:

Diesbezügliche Zahlen liegen meinem Ressort nicht vor. Seitens der Sozialversicherungen erfolgt keine Erhebung des Körpergewichts der Versicherten, weshalb keine Verknüpfung mit den Behandlungskosten möglich ist. Selbst wenn eine solche Verknüpfung möglich wäre, könnte man jedoch keine Aussage über die Kosten im Sinne der Anfrage treffen, da in den meisten Fällen nicht feststellbar ist, ob eine Behandlung in direktem Zusammenhang mit dem Körpergewicht der betreffenden Person steht.