12237/AB XXIV. GP

Eingelangt am 07.09.2012
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BM für Landesverteidigung und Sport

Anfragebeantwortung

 


MAG. NORBERT DARABOS

BUNDESMINISTER FÜR LANDESVERTEIDIGUNG UND SPORT

S91143/99-PMVD/2012                                                                                     6. September 2012

Frau
Präsidentin des Nationalrates

Parlament

1017 Wien

Die Abgeordneten zum Nationalrat List, Kolleginnen und Kollegen haben am 9. Juli 2012 unter der Nr. 12462/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend "Einsparungen beim Verteidigungsbudget bis 2015 und Planungen dazu im Generalstab" gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu 1:

Die Budgetreduktion in der Untergliederung 14 (Militärische Angelegenheiten und Sport) wird – sofern es sich nicht um Personalmaßnahmen handelt – beim Sachaufwand im Ansatz 1/14108 erfolgen.


Zu 2:

Zur Verringerung der betrieblichen Aufwendungen wurden bereits umfassende Maßnahmen eingeleitet, etwa die Reduzierung von Dienstreisen, Beschränkung von Flugstunden und Kilometeranzahl, Reduzierung des Infrastrukturbedarfs, Stilllegung beziehungsweise Außer­standbringung von Waffen und Gerät, welches nicht mehr von Einsatzbedeutung ist.

Zu 3 und 4:

Auf Grund der Reduktion des Personalstandes und der Konzentration auf bestimmte Budgetvorgaben wird die notwendige Anzahl von Offizieren und Unteroffizieren aus­gebildet werden. Alle für den Übungs- und Ausbildungsbetrieb verantwortlichen Stellen sind jedoch bestrebt, die verfügbaren Ressourcen bestmöglich zur Ausbildung und Einsatz­vorbereitung einzusetzen.

Zu 5 und 6:

Im gesamten Beschaffungsbereich wurden Prioritäten gesetzt, um in wichtige Maßnahmen wie die Verbesserung der Infrastruktur oder dringend notwendige Beschaffungen wie geschützte Mannschaftstransportfahrzeuge, ein taktisches Drohnensystem, leichte Mehrzweckhubschrauber und ABC-Schutzzelte zu investieren. Dafür wurde zum Beispiel der Fuhrpark reduziert.

Zu 7 und 8:

Im Bereich der Infrastruktur wird vorwiegend durch die Optimierung der Nutzung von Kommando- und Verwaltungsgebäuden sowie von Lagerstätten eingespart. Dabei werden nicht mehr benötigte Liegenschaften aufgelassen. Konkrete Vorhaben betreffen etwa die Schließung der Hiller-Kaserne in Linz-Ebelsberg unter Verlegung der Dienststellen nach Hörsching und Linz unter weitestgehendem Verzicht auf Ersatzinfrastruktur und die Schaffung der Voraussetzungen zur Beendigung der Nutzung und Verwertung der Kirchner-Kaserne in Graz. Insgesamt werden wir mehr als 65 Mio. Euro pro Jahr in die Verbesserung der Infrastruktur investieren.

Zu 9:

Vor allem durch Umschichtungen von der Verwaltung in die Truppe.


Zu 10:

Im Bundesfinanzrahmengesetz sind Einnahmen von zumindest 80 Mio. Euro vorgesehen.

Zu 11:

Die Außerdienststellung von Waffensystemen und Kraftfahrzeugen bewirkt Einsparungen im Betrieb durch geringere Ersatzteil- und Betriebsmittelbeschaffung.

Zu 12:

Die Stilllegung ganzer Waffensysteme ist dann zweckmäßig, wenn ein adäquater, zukunfts­trächtiger Systemersatz möglich ist oder eine damit verbundene Fähigkeit nicht mehr erforderlich erscheint. Die Entscheidungen werden auf Grund von sicherheitspolitischen Beurteilungen getroffen, um die Handlungsfähigkeit des Österreichischen Bundesheeres zu gewährleisten.

Zu 13 und 14:

Der Generalstab prüft unter anderem mögliche Kooperationen, speziell im regionalen Rahmen und innerhalb der Europäischen Union.

Zu 15:

Im Prozess der Budgeterstellung habe ich dem Hohen Haus - sowohl beim Bundesfinanzrahmengesetz als auch beim Bundesfinanzgesetz - die Details der Überlegungen meines Ministeriums in schriftlicher und mündlicher Form dargestellt. Darüber hinaus wurde in den Sitzungen des Landesverteidigungsausschusses umfassend im Rahmen der aktuellen Aussprachen darüber diskutiert. Diese Vorgangsweise wird selbstverständlich auch im Budgetprozess 2012 eingehalten werden.