12270/AB XXIV. GP

Eingelangt am 07.09.2012
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Inneres

Anfragebeantwortung

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

           

                                                                              

GZ: BMI-LR2220/1089-II/2/b/2012

 

Wien, am       . September 2012

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Johann Maier, Dr.in Sabine Oberhauser, Krist, Dr. Wittmann, Fazekas haben am 9. Juli 2012 unter der Zahl 12469/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend „Ski- und Snowboardunfälle 2010/2011 – Sicherheit auf Skipisten“ gerichtet.

 

Diese Anfrage beantworte ich nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Einleitend wird festgehalten, dass im Sinne des Sicherheitspolizeigesetzes von den Beamtinnen und Beamten der Alpinpolizei Erhebungen nach bekannt gewordenen Unfällen im alpinen Gelände geführt und diese Geschehnisse (anonymisiert) statistisch erfasst werden. Es wird nur ein bestimmter Teil des Unfallgeschehens auf Österreichs Skipisten von Beamtinnen und Beamten der Polizei erhoben und statistisch erfasst. Dabei handelt es sich um tödliche Unfälle und solche mit Verdacht auf Fremdverschulden (zumeist Kollisionsunfälle). Das Statistikmaterial steht dem Bundesministerium für Inneres anonymisiert zur Verfügung und wird vom Kuratorium für Alpine Sicherheit ausgewertet.


Das Kuratorium für Alpine Sicherheit publiziert jährlich unter anderem im Buch „Sicherheit im Bergland“ und in der Broschüre „analyse:berg“ detailliertes Zahlenmaterial zum alpinen  Unfallgeschehen.

 

Zu den Fragen 1, 5 bis 8, 11, 14 bis 17, 19, 21 bis 23, 26, 29, 31, 32, 38, 39, 42, 46, 47: 

Die Beantwortung dieser Fragen fällt nicht in den Vollzugsbereich des Bundesministeriums für Inneres.

 

Zu Frage 2:

in der Saison 2011/2012 bei tödlichen Wintersportunfällen und Wintersportunfällen mit Verdacht auf Fremdverschulden Verunglückte

 

Tote

Verletzte

Burgenland

-

-

Kärnten

4

177

Niederösterreich

-

30

Oberösterreich

-

92

Salzburg

10

744

Steiermark

-

217

Tirol

8

1.620

Vorarlberg

7

361

Wien

-

-

gesamt

29

3.241

 

Zu Frage 3:

in der Wintersaison 2011/2012 bei Wintersportunfällen mit Verdacht auf Fremdverschulden tödliche verunfallte oder verunfallte Wintersportler aus

EU-Mitgliedsstaaten und Drittstaaten

 

Tote

Verletzte

EU-Mitgliedsstaaten

Belgien

-

70

Bulgarien

-

4

Dänemark

1

68

Deutschland

10

1.350

Estland

-

1

Finnland

-

5

Frankreich

-

13

Griechenland

-

3

Großbritannien

1

73

Irland

-

7

Italien

-

10

Litauen

-

5

Luxemburg

-

11

Niederlande

2

286

Österreich

5

874

Polen

1

59

Portugal

-

1

Rumänien

-

9

Schweden

2

36

Slowakei

1

25

Slowenien

1

22

Tschechische Republik

2

89

Ungarn

1

34

Zypern

-

1

gesamt

27

3.056

Drittstaaten

Ägypten

-

1

Albanien

-

1

Australien

-

3

Belarus

-

1

Bosnien und Herzegowina

-

2

China

-

3

Französische Südgebiete

-

2

Georgien

-

1

Island

-

1

Israel

-

3

Japan

-

1

Kanada

-

1

Korea, Dem. Volksrepublik

-

9

Kroatien

-

5

Liechtenstein

-

2

Mongolei

-

1

Neuseeland

-

2

Nigeria

-

1

Norwegen

-

6

Philippinen

-

2

Russische Föderation

-

22

Schweiz

1

70

Serbien und Montenegro

-

1

Türkei

-

2

Ukraine

-

9

Vereinigte Staaten von Amerika

1

7

unbekannte Staatszugehörigkeit

-

26

gesamt

2

185

gesamt

29

3.241

 


Zu Frage 4:

in der Wintersaison 2011/2012 bei Wintersportunfällen mit Verdacht auf Fremdverschulden tödliche verunfallte und verletzte Wintersportler

nach Altersklassen

 

Tote

Verletzte

bis 10 Jahre

1

191

11 bis 20 Jahre

2

643

21 bis 30 Jahre

1

356

31 bis 40 Jahre

2

347

41 bis 50 Jahre

4

631

51 bis 60 Jahre

8

515

61 bis 70 Jahre

7

372

71 bis 80 Jahre

3

152

81 bis 90 Jahre

1

16

Alter unbekannt

-

18

gesamt

29

3.241

 

Zu Frage 9:

Die Flugrettungsagenden werden nach erfolgter Kündigung der Verträge gemäß § 15a B-VG durch die Bundesländer selbst wahrgenommen. Die Verrechnung der Einsätze erfolgt durch die jeweiligen Betreiber direkt mit den Sozialversicherungsträgern bzw. bei Sport- und Freizeitunfällen mit den transportierten Patienten. Dem Bundesministerium für Inneres liegt daher eine Kostenberechnung mit Aufschlüsselung nach Bundesländern nicht vor.

 

Die Voraussetzung zur Übernahme von Kosten stützt sich auf § 131 Abs. 3 des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes (ASVG) und fällt daher die Beantwortung der Frage nicht in den Vollzugsbereich des Bundesministeriums für Inneres.

 

Zu Frage 10:

Alle Bundesländer haben nach Kündigung der Verträge gemäß § 15a B-VG selbstständige Lösungen zur Fortführung der Flugrettung in ihrem Bereich getroffen. Unabhängig davon werden die Luftfahrzeuge des Bundesministeriums für Inneres auch nach der Kündigung der Verträge gemäß § 15a B-VG den Bundesländern in der gewohnten Weise und nach Maßgabe der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen weiterhin zur Verfügung stehen.

 

Zu Frage 12:

Die aufgrund der Erhebungen der Alpinpolizei erstellte Statistik lässt diesbezüglich keine repräsentative Auswertung zu, da nur tödliche Unfälle und solche mit Verdacht auf Fremdverschulden (zumeist Kollisionsunfälle) erhoben und statistisch erfasst werden. Wie einer Studie des Instituts für Sportwissenschaften an der Universität Innsbruck entnommen werden kann, sei ein Großteil der Unfälle selbst verschuldet (87 Prozent). Lediglich acht Prozent seien auf Kollisionen zurückzuführen.

 

Zu Frage 13:

Kollisionsunfälle auf österreichischen Schipisten in der Wintersaison 2011/2012

 

Schifahrer/

Schifahrer

Schifahrer/

Snowboarder

Snowboarder/

Snowboarder

Burgenland

-

-

-

Kärnten

80

23

8

Niederösterreich

9

5

4

Oberösterreich

30

6

4

Salzburg

360

89

26

Steiermark

94

32

8

Tirol

795

270

58

Vorarlberg

180

49

11

Wien

-

-

-

gesamt

1.548

474

119

 

Zu den Fragen 18, 25 und 45:

Entsprechende Statistiken werden nicht geführt.

 

Zu den Fragen 20, 30, 37 und 41:

Die von der Bundespolizei erhobenen Unfälle, die in der Beantwortung zu den Fragen 2, 28, 36 und 40 aufgelistet sind, werden den zuständigen Staatsanwaltschaften berichtet. Nähere Auswertungen liegen nicht vor. Es wird von einer anfragebezogenen, retrospektiven manuellen Auswertung auf Grund des dafür notwendigen unverhältnismäßigen Ressourcen-einsatzes Abstand genommen.

 

Zu Frage 24:

Unfälle mit Fahrerflucht auf Österreichs Skipisten in der Wintersaison 2011/2012

Burgenland

-

Kärnten

37

Niederösterreich

3

Oberösterreich

15

Salzburg

166

Steiermark

40

Tirol

358

Vorarlberg

63

Wien

-

gesamt

682

 


Zu den Fragen 27 und 28:

in der Wintersaison 2011/2012 bei Pistenunfällen tödlich verletzte

Skifahrer und Snowboarder

 

gesamt

Stürze

Kollisionen

absolut

%

absolut

%

Burgenland

-

-

-

-

-

Kärnten

2

2

100

-

-

Niederösterreich

-

-

-

-

-

Oberösterreich

-

-

-

-

-

 

 

 

 

 

 

Salzburg

2

1

50

1

50

Steiermark

-

-

-

-

-

Tirol

5

4

80

1

20

Vorarlberg

3

2

66,6

1

33,3

Wien

-

-

-

-

-

gesamt

12

9

75

3

25

 

Zu Frage 33:

in der Wintersaison 2011/2012 im freien Schiraum

verunfallte Schifahrer und Snowboarder

 

gesamt

Tote

Verletzte

Burgenland

-

-

-

Kärnten

10

1

9

Niederösterreich

25

1

24

Oberösterreich

66

2

64

Salzburg

43

4

39

Steiermark

43

3

40

Tirol

315

15

300

Vorarlberg

65

2

63

Wien

-

-

-

gesamt

567

28

539

 

Herkunft der in der Wintersaison 2011/2012 im freien Schiraum

verunfallten Schifahrer und Snowboarder

EU-Mitgliedsstaaten

547

Drittstaaten

19

unbekannte Staatszugehörigkeit

1

gesamt

567

 

Zu Frage 34:

in der Wintersaison 2011/2012 durch Lawinenabgänge

verunfallte Schifahrer und Snowboarder

 

gesamt

Tote

Verletzte

Burgenland

-

-

-

Kärnten

4

3

1

Niederösterreich

-

-

-

Oberösterreich

-

-

-

Salzburg

16

13

3

Steiermark

4

1

3

Tirol

44

34

10

Vorarlberg

4

3

1

Wien

-

-

-

gesamt

72

54

18

 

Herkunft der in der Wintersaison 2011/2012 durch Lawinenabgänge

verunfallten Schifahrer und Snowboarder

EU-Mitgliedsstaaten

71

Drittstaaten

1

unbekannte Staatszugehörigkeit

-

gesamt

72

 

Zu Frage 35:

Herz- und Kreislaufversagen beim Wintersport in der Wintersaison 2011/2012

 

gesamt

Tote

Burgenland

-

-

Kärnten

2

2

Niederösterreich

-

-

Oberösterreich

-

-

Salzburg

8

8

Steiermark

-

-

Tirol

5

3

Vorarlberg

5

4

Wien

-

-

gesamt

20

17

 

Herz- und Kreislaufversagen beim Wintersport in der Wintersaison 2011/2012

Herkunft der Betroffenen

EU-Mitgliedsstaaten

18

Drittstaaten

2

unbekannte Staatszugehörigkeit

-

gesamt

20

 

Zu Frage 36:

in der Wintersaison 2011/2012 bei Seilbahn- und Liftunfällen 

verunfallte Wintersportler

 

Liftunfälle

Tote

Verletzte

Burgenland

-

-

-

Kärnten

18

1

21

Niederösterreich

7

-

8

Oberösterreich

8

-

8

Salzburg

34

-

35

Steiermark

17

-

17

Tirol

100

-

107

Vorarlberg

34

-

35

Wien

-

-

-

gesamt

218

1

231

 

Herkunft der in der Wintersaison 2011/2012 bei Seilbahn- und Liftunfällen

verunfallten Wintersportler

EU-Mitgliedsstaaten

206

Drittstaaten

12

unbekannte Staatszugehörigkeit

14

gesamt

232

 

Zu Frage 40:

in der Wintersaison 2011/2012 bei Kollisionen mit Pistenraupen etc. 

verunfallte Wintersportler

 

Unfälle

Tote

Verletzte

Burgenland

-

-

-

Kärnten

-

-

-

Niederösterreich

-

-

-

Oberösterreich

1

-

2

Salzburg

4

1

5

Steiermark

1

-

1

Tirol

7

-

9

Vorarlberg

1

-

1

Wien

-

-

-

gesamt

14

1

18

 

Zu den Fragen 43 und 44:

Meinungen und Einschätzungen sind nicht Gegenstand des parlamentarischen Inter-pellationsrechtes.