12286/AB XXIV. GP
Eingelangt am 10.09.2012
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister
An die Zl. LE.4.2.4/0160-I/3/2012
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag.a Barbara Prammer
Parlament
1017 Wien Wien, am 6. SEP. 2012
Gegenstand: Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen
und Kollegen vom 11. Juli 2012, Nr. 12505/J, betreffend Belo Monte -
Naturzerstörung durch ein „Österreichisches Vorzeigeunternehmen“
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Dr. Eva Glawischnig-Piesczek, Kolleginnen und Kollegen vom 11. Juli 2012, Nr. 12505/J, teile ich Folgendes mit:
Zu den Fragen 1 bis 6:
Das Staudammprojekt Belo Monte ist bekannt und wird mit gebotener Aufmerksamkeit verfolgt. Bei sich bietender Gelegenheit mit VertreterInnen der brasilianischen Regierung wird es auch angesprochen werden.
Sichere und nachhaltige Energiepolitik muss jedenfalls mit korrekten umweltrechtlichen Verfahren, der effektiven Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung und der Wahrung der Biodiversität Hand in Hand gehen und internationalen Standards entsprechen.
Die Realisierung umweltverträglicher Wasserkraftprojekte ist Teil einer green economy. Ob das Projekt Belo Monte dem Maßstab der Umweltverträglichkeit entspricht, kann vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nicht beurteilt werden.
Zu den Fragen 7 bis 13:
Die geplante Beteiligung der Firma Andritz als Zulieferer von Turbinentechnologie bei allfälliger Realisierung des Projekts Belo Monte ist bekannt.
In Österreich ist ein dichtes Netzwerk von spezialisierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen vorhanden, deren Fokus auf Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energiequellen gerichtet ist. Heimische Unternehmen haben sich im Bereich der Umwelt- und Energietechnologien auf dem europäischen Markt und auch auf dem Weltmarkt etabliert und können in vielen Bereichen auf hohe Exportleistungen verweisen.
Andritz ist globaler Technologieführer bei der Turbinentechnologie zur Nutzung der Wasserkraft und insofern ein Vorzeigeunternehmen. Der Vorschlag, Andritz den Staatspreis „Umwelt- und Energietechnologie 2010“ zu verleihen, wurde von einer unabhängigen Fachjury gemacht. Diesem Vorschlag, das Projekt der Entwicklung und Umsetzung der Matrixturbinen-Technologie auszuzeichnen, bin ich gefolgt, da gerade diese richtungweisende Technologie keine großen Stauwerke und somit nur geringe flussbautechnische Eingriffe benötigt.
Der Bundesminister: