12402/AB XXIV. GP

Eingelangt am 19.11.2012
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BM für Verkehr, Innovation und Technologie

Anfragebeantwortung

 

GZ. BMVIT-12.500/0006-I/PR3/2012    

DVR:0000175

 
An die

Präsidentin des Nationalrats

Mag.a  Barbara PRAMMER

Parlament

1017    W i e n

 

 


Wien, am      . November 2012

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Huber, Kolleginnen und Kollegen haben am 19. September 2012 unter der Nr. 12648/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend FFG-Förderungen für Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen gerichtet.

 

 

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zu Frage 1:

Ø  Welches Budget stand der FFG pro Jahr zur Verfügung seit ihrer Gründung im Jahr 2004 bis einschließlich 2012?

 

In Summe hat die FFG in diesem Zeitraum (Beginn 2004 bis zum Abfragestichtag 25.9.2012) Förderzusagen in der Höhe von 3,927 Mrd. Euro getätigt. Diese Summe inkludiert auch Darlehen und Haftungsübernahmen. Der korrespondierende Barwert dieser Förderungen beläuft sich auf 2,768 Mrd. Euro.


Jahr

 

Föderzusagen

(Mio. Euro inkl. Darlehen und Haftungen)

Barwert

(Mio. Euro)

2004

315,79

189,33

2005

339,45

211,09

2006

451,78

300,01

2007

393,95

242,35

2008

542,52

419,19

2009

506,95

370,79

2010

554,82

431,86

2011

474,25

349,77

2012*

347,97

253,54

Gesamt

3.927,49

2.767,92

* 01.01. bis 25.09.2012

 

Die relativ großen Schwankungen zwischen den einzelnen Jahren sind auf nicht jährlich anfallende Ausschreibungsrunden für große, mehrjährige Projekte (insbesondere COMET Kompetenzzentren) zurückzuführen.

 

 

Zu Frage 2:

Ø  Wie wurden diese Mittel verteilt? Bitte eine genaue Auflistung pro Jahr beginnend mit dem Jahr 2004 bis einschließlich 2012 nach
a) Kleinstunternehmen (<10 Beschäftigte)
b) kleinen Unternehmen (<50 Beschäftigte)
c) mittlere Unternehmen (<250 Beschäftigte)
und pro Bundesland

 

Der Gesamtbetrag verteilt sich nicht nur auf den Unternehmenssektor sondern auch auf Forschungseinrichtungen des universitären und außeruniversitären Bereiches. Insbesondere im Rahmen kooperativer Förderformate spielen diese Forschungseinrichtungen eine gewichtige Rolle. Besonders sei auf die COMET Kompetenzzentren hingewiesen: Bei diesen Vernetzungsaktivitäten ist der Empfänger der monetären Förderung das jeweils neugegründete Zentrum, das in der Statistik als Forschungseinrichtung erfasst ist. Die eingesetzten Mittel kommen dabei auch direkt und/oder indirekt den an den Projekten beteiligten Unternehmen zu Gute.


Abbildung: Gesamtverteilung der vergebenen Förderungsmittel (Barwerte) des Zeitraumes 2004 bis September 2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Tabelle: Förderungen an KMU nach Jahr und Bundesland in Mio. € (Stichtag 25.9.2012)

 

 

 

Zu Frage 3:

Ø  Wie viele Unternehmen haben pro Jahr seit der Einführung bis heute den Innovations-scheck erhalten? Bitte ebenfalls eine Auflistung wie bei Frage 2.

 

Die Antragstellung erfolgt durch Klein- und Mittelunternehmen (KMU), welche den Scheck in weiterer Folge bei Forschungseinrichtungen einlösen. Pro Jahr kann ein Unternehmen einen Scheck erhalten. Insgesamt haben bislang 3.796 KMU einen (oder mehrere) Innovationsscheck erhalten. Großunternehmen sind nicht antragsberechtigt.

Die Differenzierung nach Kleinst-U, KU und MU wird für Scheckanträge mit 2013 eingeführt.


Tabelle: Vergebene Innovationsschecks (Stichtag 25.9.2012)

 

Zu Frage 4:

Ø  Wie viele Unternehmen wurden durch das Basisprogramm pro Jahr seit der Einführung bis heute unterstützt? Bitte auch hier eine genaue Auflistung wie bei Frage 2.

 

Die nachstehende Tabelle enthält die Anzahl der durch das Basisprogramm geförderten Organisationen; Unternehmen werden pro Jahr nur einmal gezählt, unabhängig von der Anzahl der geförderten Anträge. (Stichtag 25.9.2012)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die nachstehende Tabelle enthält die Anzahl der Unternehmen, die im Zeitraum 2004 bis September 2012 Basisprogrammförderung erhalten haben. Diese Unternehmen werden unabhängig von der Anzahl der geförderten Anträge und unabhängig vom Jahr nur einmal gezählt.

 

 

 

 

 


Zu Frage 5:

Ø  Weshalb zieht es die FFG vor Großbetriebe zu fördern, während die österreichische Wirtschaft zu 99,6% von KMUs getragen wird?

 

Von der Statistik Austria werden im Rahmen der F&E-Erhebung alle Organisationen erfasst, die Forschung und Entwicklung durchführen ("Erhebungseinheiten"). In der letzten F&E-Erhebung (2009) wurden insgesamt 4.513 Erhebungseinheiten erfasst, wobei auf den Unternehmenssektor 2.946 entfallen. Davon sind 85,5% KMU (2.519).

Im Zeitraum 2004 bis 2012 haben 7.312 Unternehmen eine Förderung der FFG erhalten, davon 6.224 KMU, das heißt: 85 % aller Unternehmen, die FFG-Förderungen erhalten sind KMU. Dieser Anteil entspricht somit genau dem Anteil von KMU an den Forschung und Entwicklung durchführenden Unternehmen in Österreich.

Es gibt in der FFG keinerlei Programme, die KMU verwehrt sind. Vielmehr gibt es eine Reihe von Angeboten exklusiv für KMU, der Rest der Programme steht Unternehmen aller Größenklassen offen.

Die FFG hat in den letzten Jahren ihr Förderangebot für KMU konsequent aus- und umgebaut. Um KMU den Einstieg in eine kontinuierliche Forschungs- und Innovationstätigkeit zu erleichtern und die Qualität der Forschungsprojekte zu heben, wurden vier aufeinander abgestimmte Förderangebote der FFG im sogenannten KMU-Paket gebündelt, darunter der Innovationsscheck. Zudem können KMU in zahlreichen Programmen höhere Förderquoten erhalten.

 

Abschließend darf festgehalten werden, dass auch die Förderung von F&E-Projekten von Großunternehmen einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft leistet und die österreichischen KMU von erfolgreichen Leitbetrieben profitieren.