12485/AB XXIV. GP

Eingelangt am 03.12.2012
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 
Anfragebeantwortung

NIKOLAUS BERLAKOVICH

Bundesminister

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An die                                                                                                Zl. LE.4.2.4/0179 -I 3/2012

Frau Präsidentin

des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 30. NOV. 2012

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl. parl. Anfr. d. Abg. z. NR Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen

                        und Kollegen vom 05. Oktober 2012, Nr. 12739/J, betreffend

                        Gen-Soja-Importe aus Argentinien

 

 

 

 

 

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen vom 05. Oktober 2012, Nr. 12739/J, teile ich Folgendes mit:

 

Zu den Fragen 1 bis 3:

 

Gemäß der Außenhandelsstatistik wurden im Jahr 2010 insgesamt 25.450 Tonnen und 2011 insgesamt 34.830 Tonnen Sojaextraktionsschrot aus Argentinien nach Österreich importiert. Das waren 2010 insgesamt 4,5% und 2011 insgesamt 6,6% der Gesamtsojaimporte. Über die Beschaffenheit im Hinblick auf die genetische Veränderung der importierten Erzeugnisse geben die Außenhandelsstatistiken keine Auskunft.

 

Zu den Fragen 4, 5 und 7:

 

Soja ist ein wichtiges Eiweißfuttermittel und kann nur begrenzt durch andere Futtermittel ersetzt werden bzw. in Österreich und der EU angebaut werden. Die Erlassung eines grundsätzlichen Verbots von genetisch veränderten Futtermitteln ist EU-rechtlich nicht möglich. Dennoch werden Anstrengungen unternommen, um die Importabhängigkeit zu verringern.

 

Durch eine umfangreiche Beratungskampagne der Landwirtinnen und Landwirte und die Unterstützung von Forschungsprojekten gelang es, den Sojaanbau in Österreich deutlich zu erhöhen (2012: 37.000 ha). Das maximal erreichbare Potential für den Sojaanbau in Österreich wird seitens der LKÖ auf rund 50.000 ha (entspricht etwa 125.000 Tonnen) geschätzt.

 

Weiters unterstützt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) die Initiative „Donau Soja“. Diese soll den Aufbau einer gentechnikfreien Sojaproduktion in den Donauländern forcieren und somit zur Reduktion der Importabhängigkeit beitragen.

 

Außerdem wurde seitens des BMLFUW bereits ein Vorschlag zur besonderen Berücksichtigung von Eiweißpflanzen im Rahmen der Reform der GAP eingebracht. Konkret geht es um die Anrechnung von Leguminosenflächen als ökologische Vorrangflächen im Rahmen des „Greenings“.

 

Wesentlich ist auch, dass den Verbraucherinnen und Verbrauchern Lebensmittel in gentechnikfreier Qualität zur Verfügung stehen. Durch die Kooperation zwischen Landwirtschaft, Molkereien und Handel ist es gelungen, dass die österreichische Milch zur Gänze in gentechnikfreier Qualität erzeugt wird. Auch viele Erzeugnisse mit AMA-Gütesiegel werden bereits „gentechnikfrei erzeugt“ angeboten.

 

Zu Frage 6:

 

GVO-freies Soja wird fast ausschließlich aus Brasilien importiert. Aber auch dort nimmt, wie in den anderen großen Exportstaaten von Soja, der Anteil der GVO-freien Produktion an der Gesamtsojaproduktion ab. Derzeit kann der Bedarf an GVO-freiem Soja ausreichend gedeckt werden.

Durch die Preissteigerungen am Weltmarkt ist v.a. auch die Preisdifferenz zu konventionellen, kennzeichnungspflichtigem Sojaextraktionsschrot zuletzt deutlich gestiegen, sodass sich die Fütterung mit gentechnikfreiem Sojaextraktionsschrot erheblich verteuerte, was wiederum direkte Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit und Vermarktungschancen der Lebensmittel tierischen Ursprungs hat.

 

Der Bundesminister: